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Alleinreisen: Über Angst und Mut

Alleinreisen: Über Angst und Mut

Mittlerweile habe ich fast 90 Länder bereist, davon mindestens 70 alleine und da müsste man annehmen, ich hätte nie Angst. Allerdings ist dies ein Trugschluss, denn zugegebenermaßen bin ich in vielen Bereichen ein ziemlich ängstlicher Mensch, was ich im Alltag gut zu kaschieren weiß und eher still und heimlich mit mir selbst ausmache. Wie ich meine Ängste überwinde und wie man trotz Angst viele Abenteuer in der weiten Welt erleben kann, möchte ich hier gerne beschreiben:

Wovor habe ich überhaupt Angst?

Es gibt unglaublich viele Ängste und Phobien, nur erscheinen sie auf Reisen oft prägnanter, weil man sich sozusagen auf ungeschütztem und unbekanntem Terrain außerhalb seiner sicheren Umgebung befindet. Da wäre die Flugangst, die Angst vor Spinnen oder Schlangen, Angst vor Gewalt, Diebstahl oder körperlichem Übergriff, Angst vor Einsamkeit, Krankheit usw. Manche davon beruhen auf Erfahrungen oder Informationen aus Nachrichten verschiedenster Art, andere scheinen förmlich angeboren zu sein.

Wer noch nie allein verreist ist, wird möglicherweise ein geballtes Paket an Bedenken haben, das die Überschrift „Angst vor dem Unbekannten“ trägt. Unser Verstand, der uns mit den unterschiedlichsten Schutzmechanismen unterstützen möchte, bietet uns diverse Beweggründe an, warum eine Reise alleine nicht gut sein könnte. Da er die positiven Seiten mangels Erfahrung nicht kennt, bleibt eben nur die Skepsis. Dabei gibt es ja viele Dinge, die wir irgendwann zum ersten Mal tun (müssen) und potentielle Risiken beinhalten – Autofahren zum Beispiel.

Alleine reisen als Frau - Angst und Mut - Reiseblog Bravebird
In der Wüste Wadi Rum in Jordanien war ich einen Tag lang völlig allein in der Wüste. Ungewöhnlich – und unvergesslich!

Wie kann ich meine Angst überwinden?

Angst sollte nicht als etwas grundlegend Negatives angesehen werden, denn sie hat durchaus viele Vorteile. Sie bewahrt uns zum Beispiel vor potentiellen Gefahren und lässt uns wachsam sein. Manche Ängste sind allerdings so stark, dass man sie ohne professionelle Hilfe gar nicht überwinden können wird. Meine Panik vor großen Spinnen ist zum Beispiel im Laufe der Jahre besser geworden, weil ich mich langsam aber sicher an den Anblick gewöhnt habe. Am besten eignet sich die Erforschung der eigenen Angst im inneren Dialog, wie ich für mich herausgefunden habe.

Als ich vor drei Jahren mit meinem Camper losfuhr, hatte ich zum Beispiel Angst vor einer Fährfahrt. Klingt völlig banal, aber sie war eben da. Hier fragte ich mich, woran es denn liegen könnte. Ich war noch nie alleine mit einem größeren Auto in den Bauch einer großen Fähre gefahren und wusste nicht, was auf mich zukommen würde. Und hier half mir ein ebenso banaler Satz weiter:

»Wenn hunderte andere, normale Menschen (Männer und Frauen) das schaffen, dann schaffst du das auch!«.

Genau so war es. Leider funktioniert das nicht bei allen Dingen, aber in vielen Fällen ist das zu meinem Leitsatz geworden. Neben dem Dialog mit sich selbst macht es außerdem Sinn, sich zu informieren. Um bei meiner Fährfahrt zu bleiben, hätte ich mir auf Youtube verschiedene Videos anschauen können, in denen der gesamte Ablauf (Einfahrt, Parken, Hinausfahren) geschildert wird. Oder ich hätte mich in einer Facebook-Gruppe zum diesem Thema austauschen können. Gerade heute gibt es unzählige Möglichkeiten, sich bei einem unsicheren Gefühl Hilfe zu suchen.

Wann ist Angst berechtigt?

In Bezug auf eine Alleinreise würde ich ehrlich gesagt keinem empfehlen, diese anzutreten, wenn er innerlich überhaupt nicht davon überzeugt ist. Alleinreisen ist zwar eine tolle und wahnsinnig bereichernde Erfahrung, aber es ist kein Muss, keine Mutprobe oder sonst etwas, das im eigenen Lebenslauf zwingend stehen muss. Es gibt Reisegruppen oder die Möglichkeit, mit einem geeigneten Reisepartner zu reisen, was den inneren Widerstand in Vorfreude auf die Reise umwandelt. Eine Gruppenreise ist durchaus ein guter Einstieg, denn hierbei kann man sich ab und zu immer mal wieder absondern und herausfinden, ob man für „Alleingänge“ gemacht ist.

Alleine reisen mit Camper als Frau - Reiseblog Bravebird
Alleine mit einem Camper durch Nordeuropa fahren – eine ganz besondere Erfahrung. Hier in Land’s End in Südengland.

Angst ist etwas sehr Individuelles und ich finde es wichtig, dass man seine Ängste ernst nimmt. Während ich z. B. mit meinem Camper nie auf einem Autobahn-Rastplatz übernachten würde aus Angst, dass jemand K.O.-Gas ins Auto sprüht und mich dann überfällt, haben andere damit überhaupt kein Problem. Dennoch nehme ich meine Angst ernst und übernachte immer auf sicheren Plätzen. Ich weiß, dass dies tatsächlich vorkommen könnte, für mich wäre das eine der schlimmsten Erfahrungen überhaupt und deshalb möchte ich niemals in diese Situation geraten.

Anders war es mit meiner ersten Reise nach Indien. Ich hatte viele Stories gehört über Tote, die überall am Straßenrand lägen, und Bettler, die sich vor lauter Not auf die Autohaube werfen würden. Dennoch habe ich die Reise angetreten und weder auf der ersten Reise diese Erfahrung gemacht noch auf den vier darauffolgenden Reisen durch dieses wunderschöne Land. Ähnlich ging es mir bei meiner ersten Reise nach Afrika. Es war auch hier wieder die Angst vor dem Unbekannten, vor einer fremden Kultur und dem Ungewissen, die sich während der Reise langsam auflöste.

Wie kann ich meiner Angst entgegenwirken?

Es wäre schön, wenn es hierfür ein Patentrezept gäbe, aber dem ist leider nicht so. Ist es „nur“ die Angst vor dem Unbekannten und allein in einem fremden Land zu sein, ist das eigentlich relativ normal und dem kann man mit dem großen Informations-Angebot durch Reiseführer, Blogs, Gruppen mit Gleichgesinnten usw. Abhilfe verschaffen. Alleinreisen ist heute etwas völlig Normales und man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass die meisten davon schwärmen – also kann es gar nicht so schlimm sein, wie es einem vielleicht besorgte Verwandte und Familienmitglieder weismachen wollen.

Bei der Angst vor einem körperlichen Übergriff (welcher Art auch immer) kann man zwar in verschiedener Hinsicht vorbeugen, dennoch sollte man sich generell einer Tatsache immer und überall bewusst sein:

Die absolute Sicherheit gibt es nicht. Nirgends.

Man kann bereits vor der Reise eine gute Prävention betreiben, d. h. ein möglichst sicheres Reiseland auswählen, sich über die besten Verkehrsmittel informieren, gute Unterkünfte und Touren buchen. Man sollte sich bestenfalls landestypisch kleiden, also speziell in Ländern mit hohem muslimischen Anteil lange, weite Sachen tragen. Während der Reise sollte man die als unsicher geltenden Viertel meiden und nachts nicht rausgehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich ein sehr umsichtigen Verhalten auf Reisen auszahlt, wenngleich es nicht immer entspannt ist.

Alleine reisen als Frau - Angst vor Tauchen - Reiseblog Bravebird
Tauchen hat mich anfangs eine sehr große Überwindung gekostet. Dabei ist es eines der schönsten Dinge, die Welt unter der Wasseroberfläche zu erkunden.

Kann ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen?

In vielen Beiträgen im Internet wird dem Bauchgefühl ein sehr hoher Stellenwert beigemessen, was mich manchmal etwas beunruhigt. Unsere Intuition ist zwar ein wichtiger Bestandteil, allerdings darf man sich meiner Meinung nach auf Reisen in einem fremden Land keinesfalls allein darauf verlassen. Die Sinneseindrücke und Verhaltensweisen fremder Menschen sind oft vollkommen neu und unbekannt, weshalb ich bezweifle, dass der Bauch immer gleich zwischen Falsch und Richtig oder Gut und Böse unterscheiden kann.

Alleine reisen als Frau - Fernreisen - Reiseblog Bravebird
Ganz oben in einem verwunschenen Wald angekommen, mit dem Mietwagen auf der Insel La Réunion.

Ein gutes Gefühl muss nicht immer der Realität entsprechen. Viele haben zum Beispiel auf Reisen seltener ein komisches Gefühl als zu Hause, was daran liegen dürfte, dass wir über den neuen Ort oder das neue Land nicht so viel wissen wie von unserer alltäglichen Umgebung. Das einzige Mal in meinem Leben bin ich begrapscht worden an einem Ort, an dem ich es nie erwartet hätte: Auf Bali! Abends auf der Straße zum Hostel von einem betrunkenen Balinesen im Beisein einer Freundin. Hier gab es keine vorherige Intuition – ich hatte mich vollkommen sicher gefühlt.

Auf einer Alleinreise wird man ständig mit Entscheidungen konfrontiert. Bei manchen hat man viel Zeit, bei anderen wiederum muss man schnell sein. Vieles macht natürlich die Erfahrung über die Jahre, aber eigentlich handhabe ich es seither immer so:

  • Wenn mein Bauchgefühl ein konkretes „Nein“ gibt, entscheide ich mich für etwas anderes.
  • Wenn mein Bauchgefühl ein „Ja“ oder „Scheint ok“ gibt, frage ich dennoch den Verstand: Welche Probleme könnten evtl. auftreten? Welchen Plan B gäbe es im Falle eines Falles?

Warum und wann sollte ich mutig sein?

Ebenso wie Angst ist auch Mut ein sehr individueller Begriff. Für den einen ist die Alleinreise nach Asien völlig normal, während das für den anderen ein unüberwindbares Ziel zu sein scheint. Vieles hängt von der Erziehung und der Umgebung ab, in der man aufgewachsen ist. Wenn es einen in die Ferne zieht und man die Alleinreise antreten möchte, gegen die aus der persönlichen Sicht nichts spricht, außer dass das eigene Umfeld protestiert, sollte man den Mut haben und seinen Willen durchsetzen.

Mut kann uns viele Türen zu neuen Erfahrungen öffnen, ja vielleicht sogar ein Tor zu einem neuen Lebensabschnitt sein, der viel besser zu uns passt und uns wesentlich mehr Erfüllung verschafft. Mein Leben wäre bisher gerade mal nur 1/4 so aufregend und bereichernd gewesen, wenn ich diese vielen unterschiedlichen Türen nicht geöffnet hätte. Daher kann ich jedem empfehlen, sich mit seiner Angst auseinanderzusetzen und sich dabei das Gute, dass da auf der anderen Seite liegt, vor Augen zu führen.

Der Mensch wächst mit seinen Herausforderungen!

Mut bedeutet für mich, zu meiner Meinung zu stehen, mich nicht an anderen bzw. an der Masse zu orientieren und meinem Herzen zu folgen. Wenn es mich irgendwohin zieht, versuche ich diesen Weg mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln einzuschlagen. Wenn ich vor etwas Angst habe, versuche ich eine Lösung zu finden, wie ich sie sozusagen behutsam auf die Reise mitnehmen kann – anstatt sie in einer dunklen Truhe zu Hause zu lassen. Auf diese Weise gebe ich ihr und mir Schritt für Schritt die Möglichkeit, Selbstvertrauen und eine andere Sicht auf die Welt zu gewinnen.

Alleine Reisen als Frau - Fidschi - Reiseblog Bravebird
Entspannung nach einer sehr langen Reise: Fidschi in der Südsee

Reisetipps für Ängstliche:

  • Frage dich, wovor du eigentlich genau Angst hast. Versuche genau herauszufinden, welche Bedenken vorliegen. Ist es vielleicht Angst vor Gewalt oder Kriminalität? Dann sorge mit ein paar Tools vor, um dich sicherer zu fühlen. Oder besuche einen Selbstverteidigungskurs, der dir mehr Sicherheit verleiht.
  • Gute Planung im Vorfeld: Du weißt nicht, welches Land gut geeignet ist? Dann kannst du dich zum Beispiel in Facebook-Gruppen für alleinreisende Frauen inspirieren lassen.
  • Don’t judge jourself! Gerade Frauen neigen dazu, sich selbst dafür zu verurteilen, weil sie scheinbar nicht so schön, schlank, erfolgreich oder eben mutig sind wie andere. Aber es soll so sein, dass wir allesamt unterschiedlich sind. Wenn du also eher ein ängstlicher Typ bist, versuche das entweder liebevoll anzunehmen, oder – wenn es dich stört -, lasse dich coachen. Das wird dir helfen, dich selbst besser kennenzulernen und manches mutiger anzupacken.
  • Deine Pläne und dein Umfeld: Oft scheitert eine Reiseplanung an den Zweifeln der Eltern, Freunde oder Bekannten. Vielleicht ist es ja doch zu riskant. Vielleicht könnte etwas passieren. Die Sorge um dich solltest du wertschätzend entgegennehmen. Wenn dein Herz aber an einen bestimmten Ort will, informiere dich entsprechend, bereite dich gut vor und mache dich auf den Weg. Das Leben ist kurz und es wäre schade, es nicht in all seinen Facetten zu entdecken.
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  • Hallöchen, vielen dank für deinen sehr schön geschriebenen Beitrag. Ich stand letztes Jahr um diese Zeit auch kurz vor meiner ersten Reise alleine, 14 Tage Costa Rica. Ich wollte es einfach mal ausprobieren und schauen, ob es mir gefällt. Ich hatte mit die coolste Zeit meines Lebens. Man ist einfach viel offener und lernt dadurch noch mehr Leute kennen, einfach toll.
    Liebe Grüße aus dem kalten und nassen Bremen,
    Anna

    • Hi Anna,
      ooh, meine erste Allein-Fernreise ging auch nach Costa Rica :) Werde ich auch nie vergessen! Wie schön, dass du auch so gute Erfahrungen gemacht hast.
      Liebe Grüße zurück
      Ute

  • Wunderbarer Beitrag!

    P.s. Die Intuition hat immer recht, leider ist der impuls oft sehr kurz und sanft. Wie oft haben wir hinterher gesagt: Ich hab es geahnt. Lerne auf die Intuition zu hören und zu vertrauen, dann wird auch der Impuls stärker. ?

    • Hello hello, schön von dir zu hören! Mh ja… wie gesagt bin ich da etwas anderer Meinung, zumindest was das positive Bauchgefühl angeht. Meiner Erfahrung nach sollte man sich in fremden Ländern nicht nur darauf verlassen – ich würde es zumindest nicht empfehlen :)
      Liebe Grüße und bis bald, Ute

      • P.S.2:

        Ich würde es mal so ausdrücken:
        Verlasse Dich sich nicht nur auf Deinen Verstand, und höre um Himmels Willen nicht bloß auf Dein„Bauchgefühl“ (das ist in vielen Fällen nicht die Intuition, sondern es sind falsch abgespeicherte Erfahrungen, die Angst machen, statt Klarheit zu bringen). Nein, höre nicht auf Deinen Bauch. Höre auf das höhere selbst, das ist das wahre Genie in Dir.

        Lg, Dein höheres selbst :-)

  • Hallo Ute,

    Ich glaube nicht an Angst, ich glaube nur das Leute nicht ihre Komfortzone verlassen möchten, wir Menschen sind viel zu bequem, wir immer das Selbe, immer mit den selben Leuten weil wir nicht versagen oder uns blamieren möchten. Ich finde es super mutig das du dich getraut hast allein zu Reisen, dann kann man immer sein eigenes Ding machen und muss sich nicht auf andere verlassen oder noch schlimmer- auf andere warten.

    Freue mich wo deine Wanderlust dich zunächst hinführt!

    Liebe Grüße aus Berlin,

    Loredana

    • Hallo liebe Loredana,
      was für ein schöner Vorname! Es stimmt, dass das Verlassen der Komfortzone für viele in den verschiedensten Bereichen ein großer Schritt ist. Und das mit dem Warten stimmt ebenfalls, meine Begleitungen sind an der einen oder anderen Stelle schon an mir verzweifelt :)
      Liebe Grüße in die Hauptstadt,
      Ute

  • Hallo und danke für den tollen Blog. Alleine zu reisen ist echt eine Herausforderung, der ich mich bis jetzt auch nicht stellen konnte. Meine Schwester ist da ganz mein Gegenteil. Noch vor kurzer Zeit war sie wieder unterwegs und sie war auch erneut sehr zufrieden und glücklich mit ihrer Reise.

    • Hey Christoph,
      während ich früher dachte, das Alleinreisen sei eher ein Männerding, weiß ich mittlerweile, dass das Gegenteil der Fall ist. Daher möchte ich dich gern an dieser Stelle ermutigen, es auch einmal zu versuchen :)
      Viele Grüße
      Ute

  • Hallo Ute,

    das ist jetzt nicht ganz zum Thema: Was das Begrabschen angeht, dass habe ich mehrfach in Deutschland erlebt. Eine Hand auf dem Po, rein zufällig, bei Einsteigen in die Bahn oder den Bus, oder auch schon mal an der Brust.
    Was viele vielleicht manchmal vergessen, auch das Leben hier ist nicht sicher.

    Aber es ist schon interessant, was für verschiedene Ängste Menschen so haben können. Spinnen lassen mich völlig kalt, als ich nach Madeira geflogen bin, fand ich die Insel zwar schön, aber es für die sieben Tage viel zu stressig, und eine Angst, die ich lustigerweise da hatte: Was ist, wenn wir krank werden? Das hat mich geänstigt und gestresst, wobei ich mir da bei meinem Auslandsaufenthalt während meines Studiums überhaupt keinen Kopf drüber gemacht habe. Da war ich einfach viereinhalb Monate woanders, das fühlte sich dann ja schnell nach Zuhause an (Hach, das fühlt es sich noch immer obwohl es zehn Jahre her ist, und ich seitdem nicht mehr dort war).
    Liebe Grüße Nadine

    • Hallo liebe Nadine,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Und spannend, mir geht es in manchen Ländern auch so, dass plötzlich ein Gedanke oder eine Angst aufkommt, die ich sonst nie habe. Auch ein Punkt, der das Reisen so besonders macht :)
      Viele liebe Grüße und weiterhin gute Reise!
      Ute

  • Toller Beitrag! Ich reise bereits seit Jahren als Frau allein. Bisher war mir nur einmal etwas mulmig als ich in Thailand meine Kreditkarte verloren hatte und auf einem Markt den Rest meiner Gruppe vom Tagesausflug verloren hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch circa 5 EUR (umgerechnet) in der Tasche. Damit wäre ich sicher nicht weit gekommen. Insbesondere, weil ich keine Ahnung hatte, wo ich eigentlich war. Ansonsten kann ich das Alleinreisen nur empfehlen, weil man wirklich machen kann, was man will. Einen Tipp habe ich aber: Immer ausserhalb der Hauptreisezeiten reisen. Als Single geht man zwischen den ganzen Touristen unter und es ist mega schwierig den Tisch am Frühstück zu verteidigen :-)

    • Hi Isabel,
      wie schön, dass du auch bis auf die Ausnahme nur gute Erfahrungen gemacht hast! Ich reise auch am liebsten in der ruhigeren Nebensaison, Danke für die Erwähnung :)
      Viele Grüße und weiterhin schöne Erlebnisse auf Reisen
      Ute

  • Hallo Ute,

    danke für den schönen Artikel!

    Also ich (ein Mann) bin zwiegespalten was das Reisen alleine betrifft. Einerseits bin ich ein kleiner Eigenbrödler und habe auch gern mal nur Zeit für mich allein, andererseits würde mir glaube ich dann doch meine bessere Hälfte fehlen.

    Der Vorteil ist meines Erachtens, dass man auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Wenn ich irgendwo in der Pampa anhalten will, dann tue ich das. Wenn ich mich 10 Minuten auf die Lauer lege, um einen Spatz zu fotografieren, dann brauche ich kein Gemecker zu befürchten.

    Der Nachteil ist die potenzielle Einsamkeit. Manchmal braucht man eben doch jemanden zum Quatschen, und sei es, um das gerade Erlebte zu verarbeiten. Ich für meinen Teil bin nicht gerade so kommunikativ, dass ich mich sofort mit wildfremden Menschen im selben Hotel oder sonstwo anfreunden könnte.

    Auch würde ich mir wohl ein bisschen komisch vorkommen, alleine am Frühstückstisch zu sitzen, wenn um mich herum Familien oder Paare miteinander plauschen.

    Aber wer weiß, vielleicht komme ich ja noch in ein Allein-Reise-Alter. ;-)

    Liebe Grüße,
    Martin

  • Hallo,
    sehr schön geschriebener Beitrag zum Thema „Alleinreisen“.
    Gerne verweise ich in unserem Insta-Account auf deinen Blog!
    Natürlich hat das Alleinreisen Vor-und Nachteile.
    Alleinreisen hat sehr schöne Effekte fürs allgemeine Leben. Abgesehen von der Selbständigkeit, Kennenlernen neuer Menschen und Kulturen lernt man neue Sichtweisen auf Dinge kennen.
    Natürlich muss man den Mut dafür haben-keine Frage.
    Sollte dennoch einer gerne auf Backpacker oder Menschen treffen wollen, die gerne reisen, kann ich unseren Online Shop https://horizco.com empfehlen! Auf Reisende zugeschnittene Kleidung, um die Leidenschaft mit der ganzen Welt teilen zu können. Somit sollte einem Austausch, auch wenn man sich nicht kennt, nichts im Wege stehen :)
    Liebe Grüße, Horizco

  • In meinen Augen eine sehr gelungene Gegenüberstellung von Angst und Mut. Beiden Seiten sollte man m. M. nach sicher nicht zu wenig .. aber auch nicht übermässig Aufmerksamkeit schenken.

  • Hallo Ute,

    Angst – Bauchgefühl , Verstand ? Ja alle Faktoren sollten eine Rolle spielen. Individuell wohl so wie jeder einen anderen Fingerabdruck hat.

    Ich bin als Single seit 50 Jahren mit Mopped und Zelt , Bullis oder Wohnmobilen unterwegs ( Deutschland, Niederlande, Österreich, Schweiz). In all den Jahren ( 85 % frei gestanden ) nicht einmal etwas Negatives erlebt. Noch nicht einmal einen Spiegel abgetreten oder ähnliche Vorkommnisse.

    Habe aber auch oft genug nach Ankunft an einer Bleibe – den Schlüssel gedreht – weil mein Bauchgefühl nicht konform gehen konnte mit den Rahmenbedingungen.

    Der ganze Sachverhalt ( meine Gefühl allein unterwegs zu sein) würde sich aber schlagartig ändern – wenn der „Gau“ eintreten würde. Kennt man ja von Wohnungseinbrüchen – wohlmöglich der Einbrecher direkt an der Bettkante.

    Von diesem Augenblick an – tickt der Mensch wohl anders und wird sein „wohliges“ Gefühl für längere Zeit verlieren oder nie mehr aufbauen können.

    Ich habe auch selten in den Ländern die ich bereist habe davon gehört, daß Wohnmobilbesitzer von Einbrechern körperlich angegriffen worden sind. Es ging wohl immer um Diebstahl – Geld, Wertgegenstände, Schmuck, Handys usw., usw..

    Weiterhin „relativ“ angstfreie und entspannte Reisen mit der Dehler – Superschnecke.

    Gruß Reiner

  • Wenn man sich nicht gerade an sehr gefährlichen Orten aufhält, dann würde sich eine Reise in die Ferne ( auch für eine Frau) lohnen. Man muss sagen, dass Ängste immer als etwas schlechtes dargestellt werden, dabei ist das eine Art „Schutzmechanismus“. Wir haben großen Respekt vor einer Sache und gehen nicht mit Leichtsinn ran. Wie erwähnt, ist es auf jeden Fall ein schönes Gefühl, wenn man seine Angst überwindet. Man fühlt sich freier und in dem Fall auch naturverbundener.

  • Hallo,
    Du hast hier wirklich einen klasse Block.
    Ich möchte in Zukunft auch alleine reisen, die Vorteile sind enorm – meiner Meinung nach. Jedoch habe ich Angst, Angst mich nicht verständigen zu können, kein Transfer zum Flughafen organisiert zu bekommen( heimwärts) oder das Gate nicht zu finden.
    Aber ich denke ich werde mich mal trauen und wenn es gewässer sind die ich bereits kenne.

    Mach bitte weirerso und erlebe weiterhin jede Menge tolle Sachen.

    Liebe Grüße
    Tina

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