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Hawaii. Dem Paradies so nah!

Hawaii. Dem Paradies so nah!

Aloha! Eigentlich wollte ich erst irgendwann später mal hierher, vielleicht so mit Mitte 50. Auf die amerikanische Ausflugsinsel mit den vielen Hochhäusern, Golfplätzen und überlaufenen, touristischen Stränden. Nur wenn ich mit meinem Projekt im südlichen Teil der USA einmal von Ost nach West wollte, musste ich meine Zukunftspläne zwangsläufig ändern. Nur würde ich es anders machen und dem Tourismus den Rücken kehren.

Erstmal musste ich mich aber einer Nachhilfestunde in Sachen Hawaii unterziehen:

  1. Hawaii ist nicht eine einzelne Insel, sondern eine Inselgruppe aus 130 Inseln, von denen nur die acht größten erschlossen sind: Big Island, Maui, O’ahu, Moloka’i, Kaua’i, Lana’i, Ni’ihau und Kaho’olawe.
  2. Hawaii liegt nicht gerade einen Katzensprung vom Festland entfernt. Mit etwa 3.700 km Distanz zum Festland sind das immerhin ca. 5-6 Flugstunden von Los Angeles!
  3. Hawaii – übrigens auch „Aloha-State“ genannt – ist zwar ein amerikanischer Bundesstaat, gehört aber in den polynesischen Kulturraum und befindet sich geographisch im polynesischen Dreieck in der Südsee!
Hawaii Karte O'ahu

Mit noch sechs zur Verfügung stehenden Reisetagen wäre ein Insel-Hopping (beliebt ist zum Beispiel eine Kombination aus O’ahu und Maui) zu stressig gewesen. Daher entschied ich mich für die nur drittgrößte, aber populärste Insel O’ahu, die auch „The Gathering Place“ (Versammlungsort) genannt wird und das wirtschaftliche Zentrum Hawaiis darstellt. Hier befinden sich auch die einzigen mir bisher bekannten Städte: Honolulu und Waikiki.

Bei der Feststellung, dass O’ahu gerade einmal 64 km lang und 42 km breit ist, entschied ich mich mal wieder für einen Mietwagen, denn eins stand von vornherein fest: Ich würde die Zeit auf keinen Fall zwischen Pauschaltouristen, japanischen Flitterwöchlern und pensionierten Golfspielern irgendwo zwischen Wolkenkratzern und Strand verbringen. Und das wäre im Süden der Insel in der Nähe des Flughafens der Fall gewesen!

Hawaii Haleiwa Reise

Mein Ziel aber war Hale’iwa (hah-ley-ih-wah), die historische und legendäre Surferstadt im Norden der Insel an der North Shore.  Bei astronomischen Hotelpreisen entschied ich mich für eine private Unterkunft über airbnb und kam bei Andy unter. Er ist Surfer, kommt ursprünglich aus Los Angeles, hat sich hier in einem Häuschen niedergelassen, vermietet zwei Zimmer unter und führt – wie es scheint – ein beneidenswert relaxtes Leben!

Die etwas mehr als einstündige Fahrt vom Flughafen nach Hale’iwa war ziemlich ungewöhnlich. Diese Insel ist weniger als halb so groß wie Mallorca und verfügt über 6-spurige Highways! Ich weiß nicht, ob ich jemals 12 Spuren nebeneinander gesehen habe, aber dieses Bild passte irgendwie nicht hierher. Auch das Thema Stau würde mich in den nächsten Tagen mehrfach heimsuchen, wie ich später feststellen musste.

Hawaii Strand

Andy’s Haus lag gleich am Kamehameha Highway, wodurch ich mehr oder weniger über die Straße hasten und ins Meer des Pupukea Beach stolpern konnte. Ziemlich ungewöhnlich für mich war, dass man – zumindest tagsüber – seine Wohnung nicht abschließt. Ich hatte gelesen, dass in Honolulu und Waikiki viele ihre Autos erst gar nicht abschließen, damit sie im Falle eines Einbruchs die Reparaturkosten nicht zahlen müssen. Aber hier oben im Norden war der Grund schlicht und einfach der, dass es offensichtlich nichts zu befürchten gab. Ein Traum…

Und irgendwie war mir auf dieser Reise noch gar nicht aufgefallen, dass Entspannung und Erholung bisher ziemlich kurz gekommen sind. Das würde sich jetzt ändern. Nichtsdestotrotz bin ich natürlich ein Mal ganz um die Insel entlang der Küste gefahren, zumindest im Rahmen des Möglichen. Bis auf den touristischen Süden lernt man dabei eine ziemlich natürliche Insel mit schöner, zum Teil rauer und bizarrer Landschaft kennen. Das türkise Meer mit meist menschenleeren Stränden war dabei immer an meiner Seite.

O’ahu – Der Norden

O’ahu – Der Osten

O'ahu Ostküste
O'ahu Hawaii Reise

O’ahu – Der Südosten

O'ahu Hawaii Küste

O’ahu – Der Westen

Vom Kahe Point im Südwesten kann man am frühen Abend die Küste entlang Richtung Norden fahren, an verschiedenen Beach Parks anhalten und den Sonnenuntergang genießen. Am Mokule’ia Reservat geht’s dann nur noch zu Fuß weiter bis zum Ka’ena Point.

Es ist bei den Einheimischen der Insel übrigens üblich, zu mehreren im Auto auf einem Parkplatz zu sitzen, zu reden, Musik zu hören und mit der Familie am Strand zu picknicken. Anfangs wirkt das etwas seltsam, da wir uns gewöhnlich nicht länger als nötig im Auto aufhalten. An den Anblick gewöhnt man sich jedoch schnell.

Mein Fazit zur Insel O’ahu

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass fast jeder jemanden kennt, der schon einmal auf Hawaii war und meist fallen die Erfahrungen und Meinungen dazu ziemlich unterschiedlich aus. Der Grund dafür liegt meines Erachtens darin, wie lange und auf welche Art und Weise man auf einer der Inseln verbracht hat. Und natürlich spielt es auch eine Rolle, was man sich von einer Reise nach Hawaii verspricht. Die Erwartungen können dabei sehr vielfältig sein.

Wer seine Zeit ausschließlich in Honolulu und Waikiki in einem sterilen Hochhaus mit Meerblick und überfüllten Stränden verbracht hat, wird möglicherweise enttäuscht sein. Wenn man hingegen ein wenig in das normale, alltägliche Leben in den ruhigeren Orten eintaucht, sich Zeit nimmt und nach Plätzen Ausschau hält, die die besondere Natur und die entspannte Atmosphäre wiedergeben, wird man sehr wahrscheinlich – wie ich – mit einer großen Begeisterung nach Deutschland zurückkehren und hoffen, dass man irgendwann wiederkommen darf. Für länger.

Wie viel Zeit sollte man also für eine Reise nach Hawaii einplanen? Im Lonely Planet „Hawaii“ gibt es mehrere Routen-Empfehlungen, auch für ein mögliches Insel-Hopping. Für O’ahu bzw. pro Insel würde ich mindestens eine Woche einplanen. Auch 3-4 Wochen auf einer Insel sind problemlos möglich, ohne sich zu langweilen. Das Tolle: Man kann sich – egal, wie lange man bleibt – einfach treiben lassen und muss vorher (bis vielleicht auf die Unterkunft und den Mietwagen) nicht viel planen.

Als Frau alleine? Vollkommen unproblematisch. Die Amerikaner sind hier sehr aufgeschlossen und kontaktfreudig, man lernt schnell Leute kennen. In puncto Sicherheit hätte ich keine Bedenken.

Reisetipps für die Insel O’ahu:

  • Mietwagen: Definitiv vorher online buchen! Die Preise vor Ort sind zum Teil wesentlich höher. Bei der Online-Buchung Preise der deutschen und internationalen Anbieter vergleichen. In den deutschen Angeboten sind meist schon alle Details wie Versicherungen & Co. enthalten, bei den amerikanischen Anbietern handelt es sich beim Angebotspreis oft um den nackten Mietpreis und alles weitere wird noch drauf gerechnet.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: The Bus ist ein relativ gut ausgebautes Bus-System, mit dem man für kleines Geld mehrere Sehenswürdigkeiten und Orte ansteuern kann. Für eine Rundfahrt braucht der Bus ca. 4 Stunden. Nachteil: Man kann keine großen Taschen oder Koffer mitnehmen.
  • Internet: Am Flughafen gibt es ungewöhnlicher Weise kein Internet bzw. WIFI. Etwa 5 Gehminuten entfernt gibt es einen Starbucks, in dem man kostenfrei WIFI nutzen kann.
  • Filme: Wer schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf Hawaii (überwiegend O’ahu) bekommen möchte, kann sich z. B. „50 erste Dates“ mit Drew Barrymore und Adam Sandler, „The Descendants“ mit George Clooney, „Gefährliche Brandung“ mit Patrick Swayze und Keanu Reeves, „Pearl Harbour“, „Und dann kam Polly“ mit Jennifer Anniston oder schlichtweg die Serie „Hawaii Five-0“ ansehen.
Zeige Kommentare (14)
    • Hallo liebe Nadja,
      sorry, dein Kommentar ist bei mir irgendwie „durchgerutscht“. Ja – Hawaii sollte man definitiv ein Mal im Leben gesehen haben :)
      Viel Glück und viele Grüße nach Down Under,
      Ute

  • Hallo Ute!
    Ich versuche gerade, die Zahlen in meinem Kopf irgendwie sinnvoll zu kombinieren: 64 km x 42 km, ein sechsspuriger Highway und trotzdem menschenleere Strände? Das scheint mir kaum möglich :) Klingt aber toll! Muss ich mir unbedingt eines Tages auch mal angucken.
    Liebe Grüße
    Alex

    • Hi Alex,
      wie du auf den Fotos siehst, sind dort zur normalen Tageszeit keine bis sehr wenige Menschen. Vertrau mir, es ist möglich ;)
      Lieben Gruß
      Ute

  • Ich war in diesem Frühjahr ebenfalls mal auf Hawai’i genauer gesagt auf den 4 größten Inseln. Es ist tatsächlich so, sobald man sich ein wenig von der Touristenhochburg entfernt, menschenleere Strände vorfindet. Ganz krass kann man das auf Big Island und Kaua’i erleben. Für mich bzw. uns war Hawai’i das pure Paradies was man einmal gesehen haben sollte.
    Wenn es nicht stört, würde ich mal einen Link über meine Hawai‘ Reise posten.
    http://kennyscholz.de/project/hawaii-2014/
    Viele Grüße
    Kenny

  • Ich beneide Dich soo sehr..! Wenn es wirklich einen Sinn in diesem Leben gibt, bist Du Diesem um Lichtjahre näher als wir alle hier…

  • Musik ist ja Geschmacksache, aber ich finde Dieses hier passt: Mateo (mit Xavier Naidoo) – Ich hau ab (aus dem Album Unperfekt)…
    (Ich will keine Schleichwerbung machen, ich finde nur dass es das perfekte Aussteigerlied ist ;-)

  • Schöne Fotos! Und ich glaube, dass du einen Mietwagen hattest, war die richtige Entscheidung, die Orte die du gesehen hast sehen so menschenleer und trotzdem superschön aus, ich kann mir gut vorstellen wie voll im Gegensatz die Touristenzentren sind.
    Danke übrigens für die Filmtipps :)

    • Hi Stef! Dankeschön :) Ich bin auch saufroh, dass nicht die ganze Insel touri-infiziert ist. Daher ist ein Mietwagen wirklich sinnvoll, aber natürlich auch eine Kostenfrage. Mit dem öffentlichen Bus scheint es doch etwas umständlich… Liebe Grüße!

  • Hallo Ute, wir waren dieses Jahr auf Hawaii und da ich schon vorher deinen Artikel gelesen hatte, will ich ihn nun auch kommentieren.
    Man kann den Haupt-Touristenströmen (zu denen man ja mehr oder weniger auch selbst gehört) ganz gut ausweichen, das stimmt. Am besten gelingt dies jedoch auf Kauai und Big Island, dort kann man das „ursprünglichere“ Hawaii noch viel besser erleben als auf Oahu.
    Wir haben selbst angefangen darüber zu schreiben, vielleicht ist das auch was für deine Leser:
    http://willkommenfernweh.de/aloha-hawaii/
    Viele Grüße, Klaus

  • Hej Ute,
    nun auch der Beitrag über Hawaii! Der erinnert mich sehr an unseren Hawaii-Besuch – wie unendlich lange schon her! Ich hätte gerne, und wünschte mir heute noch, diese Insel (-gruppe) jährlich zu besuchen – aber es gibt so viele schöne Plätze auf der Welt, die alle entdeckt werde wollen. Aber nach Hawaii reisen wir auf jeden Fall nochmal. Die anderen Inseln sind ebenfalls genial schön und Insel-hopping eine tolle und unkomplizierte Art sie kennen zu lernen. Fliegen ist dort wie Busfahren. Und absolut begeistert hat mich der KOA Kona International Airport – da versteht man wo der Begriff Gate herkommt. Dort hat das den Charakter eines Gartentores.

    Schöne Grüße
    Bernd

  • Aloha Ute, ich war bisher „leider“ nur auf Kaua’i – nachdem ich deinen Artikel gelesen habe, muss ich glaube ich auch noch O’ahu und den Rest Hawai’is abklappern. Dein Artikel hat sofort wieder die Hawai’i-Sehnsucht in mir geweckt… :-) Liebe Grüße, Natalie

  • Oh ja, Hawaii ist wundervoll. Ich war bereits zweimal dort und kann nur gutes berichten. Ich habe dazu auch eine Podcast-Folge (bit.ly/reisepodcast). Und ich war nicht das letzte mal dort.

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