Zuletzt aktualisiert am 19. Juli 2019
Ich komme von einer traumhaften Indien-Reise zurück nach Deutschland und just werde ich mit Horror-Artikeln über neue Vergewaltigungen in Indien konfrontiert. Bevor ich mit meinen Reiseartikeln beginne, möchte ich mich einmal zu dem Thema äußern. Den Medien zufolge hat es den Anschein, dass Indien zurzeit das maximal gefährlichste Land für (alleinreisende) Frauen ist und dass dort die Vergewaltigung und Gefahr, Opfer eines Übergriffes zu werden, maximal hoch zu sein scheint.
Wer »Vergewaltigung« bei Google eingibt, erhält auf den ersten Seiten ausschließlich Beiträge über Vorfälle in Indien. Erst ab Seite 3 folgt dann mal ein Beitrag über eine Touristin, die in Brasilien im Bus (im Beisein ihres Freundes) vergewaltigt und ausgeraubt wurde. Mein Anliegen ist es, ein paar Dinge bezüglich der Gefahren in Indien in Relation setzen, die mir bei der Berichterstattung von welt.de, spiegel.de, sueddeutsche.de & Co. fehlen und von den Nachrichten-Magazinen und -Agenturen leider nie berücksichtigt werden.
Die Verhältnismäßigkeit
Indien ist 9x so groß wie Deutschland. Einschließlich der aktuellen Vorfälle ist die Rede von etwa 20 indischen und ausländischen Vergewaltigungsopfern in den vergangenen 13 Monaten, über die in den Medien berichtet wurde – das ist ohne Zweifel eine Menge! Auf der anderen Seite wird hierbei völlig die extreme Größe und Einwohnerzahl Indiens außer Acht gelassen:
In Indien leben 1,2 Milliarden Menschen – das sind 15x so viele Menschen wie in Deutschland (und wir sind bereits das bevölkerungsreichste Land Europas) oder fast doppelt so viele Menschen wie in ganz Europa!
Wenn man sich einmal die Statistiken über Vergewaltigungsopfer in Deutschland ansieht, – die natürlich aufgrund der in jedem Land existierenden Dunkelziffer nicht gemeldeter Fälle nur eine sehr ungenaue Zahl darstellt -, kommt man in Deutschland zum Beispiel lt. Weißem Ring auf etwa 15.000 Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung pro Jahr, die angezeigt werden. Die Zahlen im Netz sind allgemein sehr unterschiedlich. Glaubt man den Statistiken der Seite globometer.com, so sind es bei uns sogar 47.000 Fälle pro Jahr!
Zum Vergleich:
- Deutschland: 15.000 gemeldete Fälle bei 82 Millionen Einwohnern
- Indien: 24.900 gemeldete Fälle bei 1,2 Milliarden Einwohnern
Diesen Zahlen zufolge wäre die Wahrscheinlichkeit – Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffes zu werden – in Deutschland 9x höher als in Indien, dementsprechend sage und schreibe 881% wahrscheinlicher!* In England, Schweden und in den USA wären diese Zahlen nochmals um ein Vielfaches höher – und dort machen wir uns nie Gedanken über mögliche Gefahren auf Reisen!
* Natürlich spielt hier die Dunkelziffer der nicht angezeigten Fälle (oftmals innerhalb der Familien) eine Rolle, die in Indien zweifellos wesentlich höher ist als in Deutschland oder anderen westlichen Ländern. Nur dürfte dies weniger auf Touristinnen zutreffen.
Nehmen wir alternativ eine andere Rechnung zur Hand:
Jährlich kommen etwa 6 Millionen Touristen nach Indien (Quelle: stern.de, Angabe für 2011). Der Tourismus soll im Jahr 2013 um 25% zurückgegangen sein. Dann wären es ca. 4,5 Millionen Touristen im vergangenen Jahr. Nehmen wir einmal an, die Hälfte davon wäre weiblich. In diesem Fall wären im letzten Jahr 2,25 Millionen reisende Frauen in Indien gewesen. Es wurden 6 Vergewaltigungen bei Touristinnen in ganz Indien im Laufe der letzten 13 Monate angezeigt bzw. in den Medien veröffentlicht. Das sind 0,0003% aller Touristinnen!*
* Keine Frage – jede einzelne ist dabei schon eine zuviel! Und auch sind hierbei keine Belästigungen jeglicher Art enthalten. Aber auch die gibt es bedauerlicher Weise überall auf der Welt! Dennoch zeigt die Berechnung, wie gering die Gefahr den Zahlen zufolge sein dürfte!
Hierbei kommt die Frage auf, wieso wir bzw. unsere Medien eigentlich kein großes Augenmerk darauf legen, was eigentlich bei uns vor der Haustür – im doch so “sicheren” Deutschland – passiert? Ist es bei uns einfach zu normal geworden? Viele Vergewaltigungen bekommen bei uns gerade mal ein paar Zeilen im Lokalteil und das war’s. Um nur ein paar Beispiele aus dem Netz zu erwähnen:
2012: 16-Jährige wird brutal vergewaltigt; künstlicher Darmausgang wird gelegt
2013: Gruppenvergewaltigung in München – 5 Jugendliche fallen über 2 Mädchen her
2013: 15-Jährige unter Drogen gesetzt, vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen

Andere Länder im Vergleich…
In sämtlichen Online-Artikeln wird nun über die veränderten Sicherheitsmeldungen des Auswärtigen Amtes über Indien berichtet. Was allerdings bei all den anderen Reiseländern zum Thema Vergewaltigung und sexuelle Belästigung steht, wird dabei weiterhin völlig außer Acht gelassen.
- Das beliebte Thailand verzeichnet zunehmende Kriminalität (auch Diebstahl, Vergewaltigung, Raubüberfall, teilweise mit Todesfolge). Auf den monatlich stattfindenden ,,Full Moon Parties” auf der nördlich von Koh Samui gelegenen Insel (Koh) Pha Ngan ist es bereits mehrfach zu tödlichen Zwischenfällen gekommen. Wiederholt sind Frauen und Mädchen von unter Drogen oder Alkohol stehenden Teilnehmern vergewaltigt worden. In den Medien wird dies allerdings nicht sonderlich kommentiert.
- In Mexiko verschwinden jährlich hunderte Touristen spurlos, Männer wie Frauen. Was mit diesen Menschen passiert, weiß niemand. Aber es dürfte kein Zweifel daran bestehen, dass hier auch ein hohes Ausmaß an Vergewaltigung im Spiel ist. Im Februar 2012 wurden auch hier z. B. Touristinnen von einer Gruppe Männer in einem Strandhaus vergewaltigt.
- Schweden: Jeder von uns würde guten Gewissens und ohne zu zögern dorthin reisen, ohne sich nach Sicherheitshinweisen zu erkundigen. Allerdings ist Schweden mit großem Abstand das Land mit der höchsten Vergewaltigungsrate Europas! Statistisch wird jede 4. Frau einmal Opfer eines Sexualverbrechens. Eine Tatsache, die auch von den Medien weitestgehend totgeschwiegen wird.
- Südafrika ist unser aller Traumziel! Jeder möchte dorthin, obwohl die Risiken allseits bekannt sind. In Sachen Vergewaltigung steht das Land in der weltweiten Statistik ganz weit oben: Alle 4 Minuten wird ein Mensch Opfer sexueller Gewalt! Siehe dazu auch den Artikel auf spiegel.de. Massenvergewaltigungen mit Verstümmelungen und Todesfolge sind an der Tagesordnung, aber dies hält uns nicht davon ab, dorthin zu reisen. Südafrika behält sein charmantes und sonniges Image.
- Guatemala: Und während die brutale Vergewaltigung der 23-jährigen, indischen Studentin mit Todesfolge im Dezember 2012 von den Medien immer wieder hochgekocht wird, schaut man parallel Dokumentationen – hier z. B. aktuell auf Arte über ehemalige Gang-Mitglieder in Guatemala (Alma – Ein Kind der Gewalt), in denen solch extreme Vergewaltigungen mit Verletzungen und Tötungen jeglicher Art einen alltäglichen Zustand darstellen. Das Leiden all dieser Frauen bleibt in den Medien leider unkommentiert.
Kann ich sicher durch Indien reisen?
Leider kann man die Frage weder mit einem klaren Ja noch Nein beantworten. In den letzten fünf Jahren war ich fünf Mal allein in Indien: Delhi, Varanasi, Ladakh, Kerala, Goa, Kalkutta, und das mit allen zur Verfügung stehenden Transportmitteln: Flugzeug, Bus, Zug, Tuktuk, Taxi, Fahrrad, Moped. In all den vielen Wochen unterwegs habe ich nicht ein einziges Mal ein Problem mit indischen Männern gehabt. Ich bin weder begrapscht worden noch hat mich jemand blöd angemacht. Ganz im Gegenteil: Ich habe immer sehr viel Hilfe erfahren und extrem nette, aufgeschlossene Menschen kennengelernt. Nichtsdestotrotz: Die Inder haben eine andere und sehr spezielle Mentalität, was man vor einer Reise wissen sollte und auf die man sich entsprechend vorbereiten kann. Nachstehend ein paar Sicherheits-Regeln für diejenigen, die sich aufgrund der vorliegenden Stimmung bestmöglich absichern möchten:
1. Angemessene Kleidung
In Indien ist es untypisch, dass Frauen leicht bekleidet herumlaufen. Man wird auch nie eine Inderin im Badeanzug oder Bikini sehen, denn die Frauen gehen hier in ihren Gewändern ins Wasser. Umso interessanter sind für die männlichen Inder natürlich die Touristinnen, die nicht auf ihr gewohntes Bade- und Strandvergnügen verzichten wollen und sich im knappen Bikini in der Sonne räkeln oder in Hotpants und engem Top am Strand entlang laufen. Und natürlich kommt da der Sexualtrieb ins Spiel. Es ist für Frauen alles andere als angenehm, wenn man am Strand von Männern angegafft wird, weshalb es aus meiner Sicht auch nur zwei Möglichkeiten gibt, dem Problem aus dem Weg zu gehen:
- Touristische Strände aufsuchen, an denen der Anblick von Bikini & Co. völlig normal ist, oder Hotels bzw. Resorts wählen, die über einen Privatstrand verfügen
- An leeren Stränden mindestens T-Shirt und Shorts bis zu den Knien tragen. (Das gilt übrigens auch für Sri Lanka.)
Arme und Beine zu bedecken fällt uns gerade in den extremen heißen Jahreszeiten schwer. Ich persönlich halte das Tragen eines normalen T-Shirts und einer knielangen Shorts in Indien für akzeptabel. Von engen Tops oder kurzen Shorts würde ich grundsätzlich abraten. Abends kann man sich z. B. einen großen Paschmina-Schal (gibt’s schon für 2 Euro zu kaufen) umwerfen.
2. Sicherheit geht immer vor Geld
Indien ist gerade bei Backpackern als extrem günstiges Reiseland beliebt. Unterkünfte gibt es für ein paar Euros, man kann auch große Strecken für kleines Geld zurücklegen und Essen gibt es für wenige Cents. Aber gerade, weil alles so günstig ist, kann man hier eigentlich sicherere Reisewege in Anspruch nehmen. Inlandsflüge gibt es zwischen 50 bis 100 Euro und diese ersparen einem eine elend lange Zugfahrt, die man nachts allein als Frau ohnehin vermeiden sollte. Statt einem lokalen Bus (wenn einem das unangenehm sein sollte) kann man die Fahrt mit einem privaten Transport buchen. Wenn man abends noch etwas besorgen muss und nicht mehr raus möchte, kann man jemanden aus dem Hostel fragen. Gegen einen geringen Obolus wird sich sicher jemand vom Personal bereit erklären, das Gewünschte zu besorgen. Die Inder sind generell sehr hilfsbereit. Auch sollte man sich gleich bei Ankunft in Indien eine Mobilfunkkarte zulegen. Sie ist günstig und kann einem in vielen Punkten weiterhelfen (Anruf im Hotel, Speichern der Nummer eines verlässlichen Taxi- oder Tuktuk-Fahrers usw.).
3. Verhalten gegenüber Männern
Es mag sich komisch anhören, aber ich habe mir im Umgang mit indischen Männern einen sehr dominanten Umgangston angewöhnt. Zum Beispiel zum Tuktuk- oder Taxi-Fahrer »Wenn du mich nicht direkt zu meinem Ziel fährst (sondern einen Umweg über eine Agentur machst), gibt’s kein Geld! Okay?« Man sollte seinen Standpunkt immer freundlich und höflich, aber bestimmt mit fester Stimme klarmachen. Keine Schwächen zeigen. Immer einen Freund oder Mann zu Hause oder im Hotel angeben, wenn man danach gefragt wird. Abends keine Männer in Gruppen ansprechen. Im Taxi auf die Rücksitzbank setzen und ggf. so tun, als würde man im Hotel anrufen und auf Englisch ankündigen, dass man auf dem Weg ist.
Und ganz wichtig: NIEMALS einem Mann folgen, der einem irgendwo etwas zeigen möchte! Keine Getränke oder Essen von Fremden annehmen. Zimmertür immer abschließen. Wenn man angefasst wird (was in Indien ziemlich normal ist), sich daraus lösen und/oder bestimmt sagen, dass das nicht gewünscht ist. Männer generell nicht anfassen und auch Händeschütteln muss nicht sein; ein “Namaste” als Begrüßung reicht völlig aus. Längeren Blickkontakt mit Männern vermeiden. Wenn man eine Tour oder ein Taxi buchen möchte, am besten in der Unterkunft nach einer vertrauensvollen Empfehlung fragen. Wenn man sich mit einem Mann (wieder-) treffen möchte, dann nur an einem öffentlichen Platz, z. B. in einem Starbucks. Festivals und große Menschenansammlungen vermeiden, denn dabei ist Antatschen und Grapschen an der Tagesordnung. Nicht anders als bei unserem Kölner Karneval…
4. Allein unterwegs
Wer sich von den Medien nicht verunsichern lässt und trotzdem in dieses wunderschöne Land reisen möchte, hat viele verschiedene Möglichkeiten einer relativ sicheren Reise. In Hostels trifft man immer Gleichgesinnte, mit denen man gemeinsam etwas unternehmen kann. Alternativ kann man sich z. B. einen Guide/Fahrer für einen Tag mieten, den man sich vom Hostel empfehlen lassen kann. Der kostet vielleicht 15-20 Euro für einen ganzen Tag und er kann einen sicher zu allen gewünschten Sehenswürdigkeiten bringen.
Alternativ kann man auch eine Gruppentour buchen, z. B. von Delhi aus 3-4 Tage Reise nach Agra bzw. Taj Mahal. Dann sitzt man sicher und bequem in einem Van und nicht in einem Bus oder Zug und gibt trotzdem nicht viel Geld aus (im Verhältnis zu anderen Reiseländern). Gerade ganz jungen Frauen (18-23 Jahre) würde ich eine Reisebegleitung empfehlen, weil sie von Männern meist als unerfahren, schüchtern und leicht rumzukriegen eingeschätzt werden. Einladungen sollte man von Fremden generell ausschlagen. Zum Thema Intuition: Ich warne davor, sich einzig auf sein Bauchgefühl zu verlassen – zumindest im positiven Sinne. Wer denkt, alles sei gut, kann sich täuschen und in unangenehme Situationen kommen. Bei einem schlechten Bauchgefühl sollte man allerdings schnell handeln und sich schnellstens aus der Situation befreien bzw. Hilfe suchen.
5. Schüchternheit und Höflichkeit ablegen
Die europäischen bzw. westlichen Frauen haben grundsätzlich ein “Problem”: Sie sind zu höflich! Und in einem Land wie Indien (und vielen weiteren Ländern) wird das gerne schamlos ausgenutzt. So lassen wir vieles über uns ergehen, ohne ein Wort zu sagen oder uns zu beschweren. Oder wir sind zu schüchtern, um uns lautstark gegen etwas zu wehren. Körperliche Gegenwehr ist uns zuwider und natürlich auch völlig fremd. Obwohl wir Frauen heute maximal selbstbewusst sein möchten und mit den Herren der Schöpfung gleichziehen wollen, fehlt uns leider in den entscheidenden Momenten – mangels Erfahrung – der Mut.
Fasst uns jemand ungewollt an oder kommt uns jemand Fremdes zu nah, ist es uns peinlich, laut zu werden und diese Person mit konkreten Worten auf Abstand zu halten. Zugleich sind wir oft zu schüchtern, um Fremde um Hilfe zu bitten. Wir verirren uns lieber irgendwo in einer fremden Stadt, als einen oder mehrere nach dem richtigen Weg zu fragen. Gerade in Indien findet man unglaublich hilfsbereite Menschen; sie finden immer einen Weg, um ein Problem zu lösen. Frauen sollte man eher ansprechen als Männer und es ist besser, in einem Shop nach etwas zu fragen als einen Mann auf der Straße anzusprechen.
6. Der richtige Schutz
Es sollte eigentlich bereits zum Standard des Schulunterrichtes gehören als irgendein banaler Gymnastik-Kurs: Selbstverteidigung! Wie man den Statistiken oben entnehmen kann, ist die Wahrscheinlichkeit eines körperlichen Übergriffes auch in Deutschland (und auch für Männer!) nicht gerade gering. Selbstverteidigungskurse für Erwachsene werden in allen Städten angeboten und selbst ein Einführungstraining an einem einzigen Wochenende kann bereits sehr viel Sicherheit für eine Gegenwehr vermitteln. Mehr Infos auch in meinem Artikel zum sicheren Reisen “Wie schütze ich mich auf Reisen?“.
Es reicht eigentlich nicht nur aus, sich auf das bloße Vorhandensein seines Pfeffersprays zu verlassen, denn viele wissen noch nicht einmal, wie man es tatsächlich einsetzen würde. Ich empfehle die Mitnahme von zwei Sprays auf Reisen: ein kleines und ein großes. Je nach Kleidung und/oder Tasche kann man immer eins von beiden mit sich führen – das kleine in der Hosentasche oder auch das große griffbereit in der Tasche des Kapuzen-Sweatshirts. Hat man weder Hosen- noch Jackentasche, steckt man eins in die Handtasche. Das Mitführen eines Sprays lässt einen sicherer werden und unterstützt unterschwellig in einem selbstbewussteren Auftreten.
Fazit zur Sicherheit in Indien
Ich persönlich finde es gut und wichtig, dass die vorliegende Frauen-Problematik in Indien – nicht nur die der Gewalt, sondern auch die der Stellung der Frau allgemein – thematisiert wird, um etwas in Bewegung zu setzen; wenn auch nur mit mäßigem Erfolg. Äußerst problematisch finde ich hingegen die unreflektierte Berichterstattung, die ein extrem abschreckendes und verallgemeinerndes Bild von einem Land widerspiegelt, das eigentlich viel zu groß ist, um es pauschal mit all seinen Regionen in einen Topf zu stecken, und zwar in einen maximal gefährlichen (vgl. oben mit anderen Ländern).
Wie gesagt sollte man nicht vergessen, dass Indien ein wahnsinnig großes Land ist und der Anteil von “Touristen-Vergewaltigern” den vorliegenden Statistiken und Berechnungen zufolge nicht höher sein dürfte als bei uns in Deutschland oder andernorts. Ich persönlich nehme die Gefahr in Indien ernst und treffe – wie auf all meinen Reisen – die Sicherheits-Vorkehrungen wie oben beschrieben. Ich persönlich finde eher die ausbleibende mediale Berichterstattung über die Vergewaltigung von Touristinnen in anderen Ländern bedenklich. Ich möchte und werde es mir jedenfalls nicht nehmen lassen, auf Reisen in dieses wunderschöne Land zu verzichten, das nach wie vor zu den faszinierendsten, kulturell wertvollsten und spannendsten Ländern dieser Erde zählt!