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Kalifornien – Der Joshua Tree Nationalpark

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Ich liebe die Natur. Aber einen Lieblingsbaum hatte ich bis dato noch nicht. Muss man vielleicht auch nicht haben, denn Bäume haben wir in Deutschland ja schließlich (noch) genug. Doch seit heute weiß ich: Es gibt ihn! Wenn ich heute noch mal in einem Poesiealbum nach meinem Lieblingsbaum gefragt werden würde, hätte ich gleich eine klare Antwort: Der Joshua Tree! Die baumhohen Yucca-Palmen scheinen mit ihren kryptischen Formen nicht von dieser Welt zu sein.

Nachdem die Route 66 in Ludlow wieder auf den monotonen Highway führte und ich mir sicher war, dass ich den besten Teil der legendären Mother Road bereits gefunden hatte, entschied ich mich kurzerhand für einen Umweg über die Mojave Wüste.

Seitdem ich Paulo Coelhos ‚Schutzengel‘ gelesen habe, in dem sich ein Mann in diese Wüste aufmacht, um seinen Schutzengel zu finden, zieht mich dieser Ort magisch an. Und nun war ich hier. Das Handy-Signal behielt ich akribisch im Auge, denn wenn ich hier in der Einsamkeit mit dem Auto stehen bleiben würde, wäre ich aufgeschmissen. Weit und breit war kein Mensch!

Der Nachteil meines tiefergelegten Mietwagens war, dass ich nahezu überall hängen blieb. Steine klackerten permanent gegen den Unterboden. Und wenn man ausstieg, war da nur die Stille. Sonst nichts. Nach einigen Kilometern wurde meine Angst größer und die Neugier schwächer, wodurch ich vorsichtig den Rückweg auf die Hauptstraße antrat.

Nationalpark Joshua Tree deutsch

So führte der Weg weiter Richtung Süden durch eine Salz-/Wüsten-Mischung zum Joshua Tree Nationalpark. Im Visitor Center war an diesem Nachmittag nichts los. Ich erhielt eine Karte des Parks und Angaben zur optimalen Strecke. Eintritt 15 US $. Und nun überraschten mich ungewöhnliche Pflanzen, Bäume, Landschaften, Tiere und Gesteins-Formationen, mit denen ich in diesem relativ unbekannten Nationalpark nie gerechnet hätte:

Eines der Highlights ist der Aussichtspunkt „Keys View“, der eine atemberaubende Aussicht auf die Little San Bernandino Mountains und das Coachella Valley bietet. Während der insgesamt etwa 1 1/2- bis 2-stündigen Fahrt durch den Park könnte man theoretisch hundert Mal aussteigen und einfach nur staunen, wandern oder picknicken. Sogar ein Coyote lief mir zwischendurch über den Weg.

Straße Joshua Tree Nationalpark

Selten habe ich so eine beeindruckende und fesselnde Landschaft gesehen! Einige Felsformationen sind beliebte Aussichtspunkte für Sonnenuntergänge. Ganz cool: Dort sind fest installierte Grillplätze vorhanden.

Diverse Möglichkeiten zum Campen gibt es im Park auch. Wer lieber in einem Motel schlafen möchte, findet z. B. in Joshua Tree  im High Desert Motel eine gute Schlafgelegenheit für günstige 55 US $. Im nahe gelegenen Natural Sisters Cafe gibt es gutes organic breakfast.

Der Joshua Tree Nationalpark ist definitiv ein Must-See, besonders bei Sonnenuntergang. Wer später am Nachmittag (ab 16 Uhr) in den Park fährt, kann unter Umständen die Eintritts-Gebühr einsparen.

Geschrieben von
Ute Kranz

Als Gründerin und Inhaberin dieses Reiseblogs teile ich seit 2013 meine Begeisterung fürs Reisen und eine bewusste Lebensgestaltung. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich zudem verstärkt mit gesellschaftlich relevanten Themen.

7 Kommentare

  • Ich war schon so oft in Kalifornien / Arizona und wollte schon immer in den Joshua Tree NP und habe es dennoch nicht geschafft. Jetzt weiß ich aber definitiv, dass ich beim nächsten Mal auch diesem National Park auf jeden Fall einen Besuch abstatten MUSS.

    • Hi Ingo, die Fahrt dorthin lohnt sich wirklich! Und dann gibt es da noch den Death Valley, den Yosemite, den Canyonlands, den Zion (The Wave) und noch viele weitere Nationalparks, die man eigentlich auf einer Reise unbedingt auch noch mitnehmen müsste… Ich habe jetzt auch dringenden Nachholbedarf :)

      • Yosemite (inkl. Tioga Pass und nicht durch das Valley), Zion, Sequia etc. habe ich alle schon gesehen. Nur eben den Joshua Tree eben nicht.

  • Liebe Ute,
    vor meiner USA-Reise, habe ich mir natürlich auf deinem Blog Inspiration geholt und den Joshua Tree Park fest in mein Programm eingebaut. Meine Reisebegleitung mag Yuccas nicht und hat ständig versucht dieses Ziel zu sabotieren. Letztendlich habe ich mich durchgesetzt und was soll ich sagen: am Ende der Reise stellte sich der Joshuha Tree Parkt als „DAS HIGHLIGHT“ meiner Yucca verachtenden Freundin heraus. Ich fand’s auch großartig!
    Gefrühstückt haben wir ebenfalls im Natural Sisters Cafe. Es war köstlich :)
    Vielen Dank für deine tollen Tipps! Ohne wären wir sicher daran vorbei gefahren.
    Herzliche Grüße
    Anna

    • Hi Anna,
      wow, so etwas höre ich natürlich supergerne! Ein tolles Gefühl, die Reisen von anderen positiv zu beeinflussen ;) Ich bin da ja irgendwie auch nur zufällig vorbeigefahren und habe es im Nachhinein auch immer noch als ganz besonderen Nationalpark in Erinnerung (auch, weil nicht so überfüllt). Freut mich, dass es euch auch so gut gefallen hat.
      Viele liebe Grüße!!
      Ute

  • Mein Freund und ich planen für nächstes Jahr eine „typisch“ Rundreise an der Westküste. Ich freue mich schon so wahnsinnig darauf und deine Bilder haben das ganze gerade mal wieder verstärkt. Viele Grüße, Brini

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