7 triftige Gründe, keine Kreuzfahrt zu buchen
Immer häufiger werden wir durch die Medien über den Klimawandel und seine weitreichenden Folgen aufgeklärt und dennoch erweckt es bei den meisten Menschen den Anschein, als wenn das nicht ihr Problem zu sein scheint. Die Mehrheit macht weiter wie gehabt – vielleicht in der Hoffnung, dass es in naher Zukunft ein paar kluge Menschen geben wird, die alle Probleme easy per Knopfdruck lösen werden.
Nur können wir weder auf einen alternativen Planeten umziehen noch wird sich die bereits kritische Situation wieder verbessern, denn die Bevölkerung wächst stetig weiter und konsumiert, reist und speist nach Herzenslust. Aber warum soll man nun plötzlich verzichten, wenn andere es auch nicht tun? Ganz einfach: Wenn am Tisch mit dem Geburtstagskuchen plötzlich 10 statt 7 Leute wie im Vorjahr sitzen, wird man zwangsläufig ein kleineres Stück nehmen müssen – damit alle etwas abbekommen.
Allerdings hinkt der Vergleich, denn im Gegensatz zum aufgegessenen Kuchen kann man sein persönliches Umwelt-Belastungskonto bis ins Unendliche überziehen, ohne dafür etwas extra bezahlen zu müssen. Aber was hat das jetzt mit einer Kreuzfahrt zu tun? Eine ganze Menge! Hier die meiner Meinung nach ausschlaggebendsten Aspekte dieser umweltschädlichen Reiseart Kreuzfahrt:
1. Extremer CO2 Verbrauch
Um die fortschreitende Erderwärmung zukünftig auf 2°C zu begrenzen, dürfte jedem Menschen auf dieser Erde ein Ausstoß von lediglich 2,3 t CO₂ pro Jahr zustehen. Hierin sollten bereits alle alltäglichen Dinge enthalten sein: Wohnen und Strom, Verkehr und Mobilität und natürlich auch Nahrungsmittel sowie sonstiger Konsum. Nehmen wir die Kreuzfahrt ins Mittelmeer oder in die Karibik, die neben dem Flug noch eine intensive Betreuung und Verpflegung an Bord beinhaltet, sieht allein das schon so aus:
Für die meisten ist diese Kreuzfahrt wahrscheinlich nicht die einzige Reise im Laufe eines Jahres. Für die Klimaschäden durch die erzeugten Treibhausgasemissionen kommt die Schifffahrt natürlich nicht auf. Obwohl diese Reisen im Durchschnitt immer günstiger werden und im Gegensatz zu früher heute für fast Jedermann erschwinglich sind, sind lt. Umfragen die wenigsten Kreuzfahrt-Reisenden gewillt, die entstandenen Emissionen ihrer Reise zu kompensieren.
Wie sehen die Konsequenzen für uns aus, wenn wir so weitermachen? Hier eine Prognose für die nächsten Jahre und Jahrzehnte in Kurzform:
- Gletscher und Korallenriffe verschwinden ↠ durch steigenden Säuregehalt in Kombination mit der Erderwärmung kann das Meer umkippen, was massive Auswirkungen auf Mensch und Tier hat
- Dürren, Überschwemmungen, Brände und Wirbelstürme nehmen zu ↠ bedroht insbesondere die Landwirtschaft mit großem Einfluss auf die Nahrungsmittelindustrie
- Anstieg des Meeresspiegels durch das Schmelzen des Polareises ↠ verschiedene Inselgruppen werden unbewohnbar mit zu erwartender Völkerwanderung
- Artensterben ↠ schon heute sind bereits über 25% aller Säugetiere vom Aussterben bedroht
2. Pures Gift für das Meer
Eigentlich lässt es sich mit dem normalem Menschenverstand nicht vereinbaren, dass das überhaupt möglich ist: Kreuzfahrtschiffe verbrauchen auf hoher See ca. 150 Tonnen pro Tag giftiges Schweröl – ein Abfallprodukt aus der Petrochemie, das eigentlich als Sondermüll entsorgt werden müsste. Zum Vergleich: Es enthält 3.500 Mal mehr Schwefel als für PKW erlaubt. Laut aktuellem Kreuzfahrt-Ranking des NABU gibt es nur ein einziges Kreuzfahrtschiff weltweit, das auf den Einsatz von Schweröl verzichtet.
Während man also gerade an Bord sein All you can eat-Sushi verdrückt, vergiftet man im gleichen Moment das fragile Ökosystem unter sich mit verheerenden Auswirkungen für Fische, Vögel und andere Meeressäuger. Letzten Endes endet das Gift natürlich auch wieder in unserer Nahrungskette, wodurch man sich ernsthaft überlegen sollte, ob man einen Fisch mit einem durchschnittlichen Alter zwischen 10-50 Jahren mit Schadstoffen aus Mikroplastik und Öl wirklich noch ruhigen Gewissens essen kann.
Warum ist das heute schlimmer als früher? Zum einen, weil es bis in die 1960er Jahre noch gar kein Schweröl gab. Zum anderen, weil die Zahl dieser umweltschädlichen Schiffe kontinuierlich zunimmt und ständig neue, größere und ressourcen-fressende Kreuzfahrtkolosse hinzukommen. Von „grünen“ Alternativen ohne Schweröl wird aufgrund der kostenintensiveren Investitionen und mangels Vorschriften in der Regel abgesehen.
3. Massentourismus fördert lokalen Kollaps
Wir kennen die Bilder mit den großen Herden von Menschen, meist angeführt von einer Person mit einem leuchtenden Fähnchen in der Hand. Venedig, Dubrovnik, Palma de Mallorca, Barcelona, Cozumel und Miami sind nur einige der Klassiker, die regelmäßig von riesigen Menschenmengen überflutet werden. Wie ein großer Schwarm Termiten werden hier die Geschäfte und Sightseeing-Spots angesteuert – ein Zustand, der immer mehr Einheimische nachvollziehbarer Weise die Flucht ergreifen lässt.
In das eigentlich so grazile Venedig laufen jährlich 650 Kreuzfahrtschiffe ein und im Hafen von Palma de Mallorca liegen manchmal fünf monströse Schiffe gleichzeitig nebeneinander, deren bis zu 11.000 Gäste sich dort ausbreiten. Man braucht nicht lange darüber nachzudenken, wie man es finden würde, wenn man selbst dort lebt. Und gleichzeitig dürfte nahe liegen, dass die eigentliche Authentizität immer mehr verloren geht, wenn sich an diesen Orten alles nur noch um Tourismus dreht.
Aber nicht nur die Hot Spots leiden unter dem immensen Ansturm, der natürlich auch mit großen Mengen Müll, Einwegartikeln und einem hohen Ausmaß an Luftverschmutzung verbunden ist. Immer mehr Menschen setzen sich nach ihrem Langstreckenflug in einen Dampfer z. B. Richtung Antarktis oder Grönland, um sich die mitverantworteten Veränderungen des Klimawandels live beim Schmelzen der Eisberge ansehen zu können.
4. Ausbeutung unter Deck
Wenn man selbst als Gast schon tagelang in einer ca. 15 qm-Kabine verbringt und das sogar teilweise ohne Fenster, lässt sich erahnen, wie mehrere tausend Mitarbeiter und Hilfskräfte in den unteren Etagen leben und schlafen müssen. Dort herrscht eine Art Zwei-Klassen-Gesellschaft: Einerseits die Mitarbeiter im organisatorischen Service-, Hotel- und Restaurantbereich und andererseits die einfachen Hilfskräfte. Letztere kommen größtenteils aus ärmeren Ländern wie Philippinen, Indien und Indonesien.
Eine 7-Tage-Woche mit 12 Stunden täglich gehört zum Alltag, Sozialleistungen und Überstunden werden in der Regel nicht gezahlt, Trinkgeld muss oft abgegeben werden und viele der einfachen Arbeiter verdienen gerade mal ein paar hundert Euro im Monat bei Saisonvertrag und vollem Einsatz – das sind bei vielen 1,50 bis 2,50 Euro Stundenlohn für ein Leben größtenteils ohne Tageslicht bei Klimaanlage und Kunstlicht!
Wie kann das sein und wieso gilt hier nicht das Mindestlohngesetz? Ganz einfach, weil kein deutsches Kreuzfahrtschiff mehr in Deutschland registriert ist. Gewerkschaften sind nicht nur unerwünscht, sondern auch aufgrund der unterschiedlichen Nationen schwer umsetzbar. Ein Freifahrtschein also für die Reedereien, die nicht nur ihre eigenen Regeln, sondern auch Steuereinsparungen in Millionenhöhe machen können. Wer eine Kreuzfahrt bucht, beteiligt sich somit automatisch an dieser Ausbeutung.
5. Der skurrile Weg der Nahrungsmittel
Die größten Schiffe haben über 5.000 Touristen an Bord, die auf ihrer Fahrt in den bis zu 10 Restaurants und ebenso vielen Bars kulinarisch versorgt werden wollen und das natürlich möglichst fürstlich. Laut Statistik wird auf solch einer Reise wesentlich mehr gegessen und getrunken als zu Hause und hier entscheidet natürlich der organisatorische Weg, den die Unmengen von Nahrungsmitteln für eine Kreuzfahrt zurücklegen müssen. Auch die 2.000 Mitarbeiter auf solch einem Schiff brauchen Nahrung.
Woher kommen also die Lebensmittel? Normaler Weise müsste man meinen, dass gerade bei Karibik-Kreuzfahrten Früchte und Gemüse lokal gekauft und verwendet werden. Fehlanzeige! Die Bananen in der Karibik sind nicht schön genug, Früchte kommen aus Brasilien oder Mexiko, Trüffel aus Frankreich, Getränke aus aller Herren Länder, Fleisch aus Argentinien, um nur einiges zu nennen – und das wird alles erstmal nach Deutschland geschafft, um dann in die Karibik geflogen zu werden.
Diese hierbei entstehenden CO2-Emissionen bei dieser Menge an Kreuzfahrtschiffen und Flügen kommen noch zusätzlich zu den eigenen bzw. denen des Schiffes hinzu. Die lokale Bevölkerung hat demnach gar nichts oder wenig von dem Besuch der Touristen. Während man meinen müsste, dass man als Reisender auch etwas zurückgeben müsste, wenn man schon seinen Fuß auf das Land setzt, ist das in diesem Fall lediglich Luftverpestung, Müll und verunreinigtes Wasser.
6. Gesundheitsrisiken für Menschen
Ungefähr 40% der Reisezeit liegt ein Kreuzfahrtschiff in Häfen. Hierbei wechselt es auf Dieselbetrieb, läuft in dieser Zeit kontinuierlich weiter und verbraucht dabei die Energie einer Kleinstadt. Die Konsequenz? Der NABU hat 2015 eine Studie veröffentlicht, welche die massiven Gesundheitsschäden für Anwohner durch Schiffsabgase belegt. Die WHO ging bereits 2012 davon aus, dass jährlich etwa 50.000 Menschen durch diese Abgase sterben, insbesondere durch die krebserzeugenden Rußpartikel.
Vollkommen anders als bei einem „normalen“ Urlaub auf Land bleibt auf dem Schiff Tag und Nacht und jeden Tag für tausende Menschen alles eingeschaltet: Beleuchtung, Klimatisierung, Kühlung, Unterhaltung & Co. Und das kostet nicht nur Strom und somit größtenteils umweltschädliche Ressourcen, sondern auch gute Luft: Während auf einer stark befahrenen Straße in Berlin ca. 15.000 Feinstpartikel gemessen werden, sind es in der Umgebung eines Kreuzfahrtschiffes im Hafen mehr als 500.000!
7. Wohin geht wohl der ganze Müll?
Tausende Menschen verbrauchen Massen von Müll auf solch einem Schiff – aber wo geht der hin? Viele Tonnen Lebensmittel-Abfälle werden einfach über Bord geworfen und das ist insofern giftig, weil sie das Wasser überdüngen und Algenwachstum und Sauerstoffmangel fördern. Das sogenannte „Grauwasser“ aus Duschen und Spülen und sogar das „Schwarzwasser“ aus den Toiletten wird ebenfalls ins Meer geleitet – laut NABU eine echte Katastrophe!
Nur ein kleiner Teil des Mülls wird an Bord recycelt, ein Teil landet auf Deponien an Land und dann werden noch einige Tonnen auf dem Schiff direkt verbrannt. Kontrollen in jeglicher Hinsicht gibt es nur selten und da lässt sich erahnen, wie die Realität jenseits offizieller Angaben aussieht. Und dann kann man sich noch Gedanken darüber machen, wieviele Lebensmittel von den Buffets – die wesentlich mehr Essensreste produzieren als das À la Carte-Geschäft – einfach unnötig weggeschmissen werden…
Fazit zum Thema Kreuzfahrt:
Es ist fraglich, wie ein Urlaub in einer kleinen Kabine mit mehreren tausend Menschen auf einem Schiff ohne Ausweichmöglichkeit so einen großen Hype erfahren kann. Zugleich ist es bedauerlich, dass so viele Menschen offensichtlich keine Freude mehr am Entdecken haben und der Bequemlichkeit den Vorzug geben. Dennoch darf das nicht der Grund sein, trotz all der oben genannten Faktoren solch eine Reise anzutreten:
- Man schadet mit dieser Reise massiv der Umwelt und unterstützt auf negative Weise den Klimawandel: Flug, Kreuzfahrt selbst, Nahrungsmittel-Transport, hoher Verbrauch von Fleisch und sonstiger tierischer Produkte, hohe Produktion von Müll
- Man schadet sich und den Menschen an den Anlegestellen durch krebserzeugende Rußpartikel.
- Obwohl man Orte und Regionen durchfährt und besucht, hat die lokale Bevölkerung bis auf ein paar Shops ausschließlich Nachteile zu verzeichnen.
- Man beteiligt sich unmittelbar an der Ausbeutung von Mitarbeitern. Kann es wirklich eine tolle Reise sein, wenn Menschen für mich für Hungerlöhne ohne Tageslicht unter mir schuften müssen?
- Als Massentourist schadet man in den betreffenden Hafenstädten den Einheimischen durch ein hohes Müllaufkommen sowie starker, nachteiliger Veränderung der Infrastruktur und der lokalen Preise.
- Durch den überdurchschnittlich hohen Verzehr von Lebensmitteln und anschließender Entsorgung übrig gebliebener Speisereste auf einem Kreuzfahrtschiff (u. a. durch überwiegende Buffet-Darbietung) fördert und unterstützt man Massentierhaltung. Diese ist maßgeblich am Klimawandel beteiligt.
- Für die Vergrößerung von Häfen in Deutschland (und an allen anderen Häfen der Welt) werden Steuergelder in Millionenhöhe verwendet – ob wir wollen oder nicht.
Nur, weil all diese Faktoren unerklärlicher Weise legal sind, bedeutet das nicht, dass es okay ist. Bedenke: Was wir in der Zukunft tun werden, hängt vom Jetzt ab!
Informationen und Bücher
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Das Handbuch für alle, die umweltbewusst unterwegs sein wollen. Eine umfassende Quelle über die Auswirkungen des Tourismusbooms auf Klima, Umwelt und die Menschen vor Ort und hilfreiche Tipps, wie nachhaltiges Reisen möglich sein kann. Erhältlich als Taschenbuch und E-Book.
Wahnsinn Kreuzfahrt von Wolfgang Meyer-Hentrich
Die Schattenseiten eines Booms – Was früher ein Privileg für Wohlbetuchte war, ist heute ein Massenvergnügen: Kreuzfahrten. Ob AIDA, TUI Cruises, MSC oder andere – mit günstigen Preisen locken sie jedes Jahr mehr Menschen auf ihre Schiffe. Wolfgang Meyer-Hentrichs ebenso kritisches wie unterhaltsam geschriebenes Buch macht klar: Das Geschäftsmodell der Kreuzfahrtunternehmen basiert auf Steuervermeidung, Ausbeutung des Personals und dem skrupellosen Umgang mit der Natur. Den Preis dafür zahlen letztlich wir alle. Erhältlich als Taschenbuch und E-Book.
Nützliche Links
- Phoenix: Dreckige Brise: Traumschiffe als Luftverschmutzer
- NDR: Die rücksichtslose Expansion der Kreuzschifffahrt
- ARD: Die Kreuzfahrt boomt, die Umwelt leidet
- NDR: Kreuzfahrtschiffe – Dreckige Luft durch Feinstaub
- Tagesschau: NABU-Umwelt-Ranking – Schlechtes Zeugnis für Kreuzfahrtschiffe
- Dokumentarfilm »Kreuzfahrt undercover« – Die Schattenseiten der Luxusdampfer
- Artikel NABU: Gesundheitsgefahr auf Kreuzfahrtschiffen
- Artikel Süddeutsche: Kreuzfahrtschiffe nehmen Kurs auf Öko
- Artikel Süddeutsche: Wie Kreuzfahrten weniger verschwenderisch werden sollen
- Artikel Interview »Eine umweltfreundliche Kreuzfahrt gibt es nicht«
- Artikel ZEIT: Billig unter fremder Flagge
- Artikel Tourism Watch: Ausbeutung auf See
- Artikel ZEIT: Eine Seefahrt, die ist dreckig
Kommentare
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Ein Argument (in Häfen kein Landstrom) ist wahr und sollte schnellstens per Gestz umgestellt werden. Aber der Rest der negativen Aspekte trifft auf jeglichen Massentourismus und auf die meisten unserer Lebensgewohnheiten zu. Ein Kreuzfahrtschiff verbraucht soviel Strom wie eine Kleinstadt (es ist eine Kleinstadt, 7.000 Personen), der Transport der Lebensmittel erfolgt auch an Land über große Entfernungen, Ausbau der Häfen (wohl hauptsächlich wegen immer größerer Containerschiffe), direkte Ausbeutung der Menschen (Textilherstellung in Asien etc.).
Der Artikel ist einfach nur populistisch und zeugt von wenig analytischem Verstand. -
Hallo Ute,
ich stimme Dir vollkommen zu und bin immer wieder erstaunt, dass selbst ansonsten durchaus ökologisch interessierte Menschen so begeistert von Kreuzfahrten sind.
Aber dass Du zum amerikanischen Amazon verlinkst, das bekannterweise 1.) seine Mitarbeiter ausbeutet, 2.) dem lokalen Handel sowie den deutschen Online-Anbietern erheblichen Schaden zufügt und 3.) tonnenweise Neuware aus Rücksendungen aus Kostengründen vernichtet und somit ganz erheblichen Umweltschaden verursacht, finde ich nicht so gut. Ich weiß, das machen viele. Aber wäre es nicht in Deinem Sinne, eher auf den lokalen Buchhandel oder zumindest auf deutsche Online-Anbieter hinzuweisen?
Ich hoffe, Du nimmst diese Anmerkung nicht übel. Ansonsten finde ich Deine Posts immer sehr interessant.
Viel Freude weiterhin bei Deinen Reisen!
Viele Grüße
Angelika-
wo ich schon mal dabei bin: Die etwas unsachliche Berichterstattung gegenüber amazon verstehe ich nicht ganz:
1. Die Mitarbeiter werden nach deutschem Tariflohn und Mindestlohn bezahlt. Die Kampagne gegen amazon rührt daher, dass einige Gewerkschaften dort gerne einen anderen Tarifvertrag sehen würden und darüber hinaus keinen wirklichen Fuß in die Tür bekommen. Ich schätze auch, dass die meisten Leute freiwillig bei amazon arbeiten.
2. Hm, als das Automobil erfunden wurde hat es auch den lokalen Kutschenbetreibern ganz schön viel Schaden verursacht. Seit wann ist wirtschaftlicher Erfolg etwa schlechtes? Der lokale Handel hat sein Scheitern leider grösstenteils selbst verschuldet.
3. Alle Versandunternehmen welche Konsumartikel verkaufen, und insbesondere die Modeanbieter, agieren beim Retourenmanagement so wie amazon. Und das schon, seitdem die Ware nur mittels Papierkatalogen angeboten wurde. Ist vielleicht eine unangenehme Wahrheit, ist aber so.
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Über Kreuzfahrten wollte ich auch schon lange mal schreiben, aber das wird etwas Längeres. Ich war zweimal auf so einem Schiff (von Europa nach Brasilien und von Kolumbien zurück nach Europa, weil es jeweils günstiger war als ein Flug), und ich verstehe echt nicht ganz die Begeisterung für Kreuzfahrten.
Ok, man kommt langsamer voran als mit dem Flugzeug, das ist in meinen Augen etwas Positives.
Aber die Art des Reisens ist einfach nichts für mich. Man fühlt sich wie in einer Shopping Mall auf dem Wasser, ständig wird einem etwas angedreht, alles geht um Konsum und andere oberflächliche Dinge. Und dementsprechend sind 95% der Passagiere. Intellektuell ist da nicht viel los. -
Liebe Ute,
ich ziehe mal wieder meinen Hut vor dir für diesen tollen Artikel. Sachlich und gut erklärt, warum Kreuzfahrten keine gute Sache sind! Viel, viel mehr Leute sollten das lesen müssen, bevor sie sich für eine Kreuzfahrt entscheiden!
Alles Liebe,
Kathi -
Hm, bei der Suche nach „kritischem Reiseblog Kreuzfahrt“ bin ich bei dir fündig geworden, besten Dank für die gute Zusammenfassung. Die Recherche ist für einen in meinem Blog angedachten Artikel zum gleichen Thema – ich werde aber einen anderen Schwerpunkt setzen. Denn: bei all den Umweltsünden dieser Reiseart, bin ich mehr darüber erstaunt, wieso Menschen es gut finden, auf einem fahrenden Hotel eingepfercht zu sein. Und sich auf sehr ausgetretenen Pfaden durch die Gegend schippern lassen, um dann für alberne Ausflüge noch mal zu zahlen. Ich verstehe es nicht…Und wie so oft, es ist niemand bereit, sein eigenes Verhalten dem Planeten gegenüber zu überdenken – und zu ändern. Ich bin mal auf den ersten Kommentar hier gespannt, der fragt, wie du als Reisebloggerin das viele Fliegen entschuldigst ;-)
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Hallo Ute,
ein großartiger Artikel und schön auf den Punkt (die sieben Punkte gebracht). Ich habe selber noch nie eine Freuzfahrt gemacht, vor allem wegen dem Massentourismus an Bord. Daher habe ich mir auch noch keine Gedanken darüber gemacht, was noch alles dahinter steht. Da es aber sowieso eine Art Hotelanlage auf Speed ist und Hotelanlagen für mich auch tabu sind werde ich wohl auch niemals auf so ein Schiff steigen.Aber ich muss auch sagen es gibt viele Themen bei denen man sich wundern kann, weshalb das eigentlich gesetzlich erlaubt ist…
Grüße,
Markus -
Moin, ich lebe auf einer Ferieninsel. Man setzt hier auf Traumschiffe behördlicherseits, weil fälschlicherweise angenommen wird, die Touristen würden wenigstens hier einheimische Gastronomie und Geschäfte beglücken. Aber die sind doch alle pappsatt.
Aufklärung ist notwendig!
Dein Artikel fasst alles super zusammen. Ich verbreite grad über Facebook.
Danke für den Beitrag! -
Liebe Ute,
Leider finden sich in deinem Artikel wenig Quellen, die deine Aussagen belegen. Es wäre schön, wenn du diese nennen könntest.
Auch denke ich, es wäre im Sinne einer fairen Berichterstattung wichtig zu betonen, dass Kreuzfahrten lediglich ein Prozent des weltweiten Schiffsverkehrs ausmachen. Einige Städte – wie Venedig – haben ihren Kreuzfahrthafen an eine Reederei verkauft. Ich denke, dass sollte auch Erwähnung finden.. -
Ich schlage vor, die Meßstationen, die man in den Innenstädten aufstellt, um Fahrverbote bei zu hohen Abgaswerten zu begründen, auch verpflichtend in jeden Hafen zu stellen muß. Dann würden bei dauerhaften Überschreiten der Grenzwerte genügend Druck erzeugt, um zum Beispiel die Kreuzfahrtschiffe mittels Ökostrom zu versorgen. Was in Oslo funktioniert, geht auch anderswo?!?
Und die WHO könnte sich ja auch mal für ein „gesünderes“ Seerecht starkmachen und die ganze Schweröl-Diskussion beenden: Wenn giftig für Mensch-Tier-Umwelt, dann wenigstens so verteuern, dass alternative Antriebsarten billiger sind. -
Soweit, so richtig.
ABER:
Was ist mit den Emissionen vom Löwenanteil der Seeschifffahrt, den Frachtschiffen.? Zu glauben, wenn man die Kreuzschifffahrt verteufelt, sei das Schadstoffproblem gelöst, sagt bewusst die Unwahrheit. Zur Ausbeutung des Personals an Bord: Arbeitsbedingungen/ Lohn müssen auf „deutschen“ Schiffen wie AIDA oder MEIN SCHIFF den Bedingungen für Arbeitnehmer in Deutschland angepasst werden. Das Problem der „Ausflaggung“ muss von der Politik korrigiert werden und damit auch die Umrüstung auf umweltfreundlichere Antriebe! -
So Ist der Mensch, Fährt mit dem Schiff in die Arktis, um den Klimawandel zu betrachten und seine Kinder im SUV zur Klimademonstration. Und wenn Töchterchen ein Pferdchen will, dass bekommt es es. Stehen bei uns massenweise auf den Weiden rum und langweilen sich, wenn die Damen den Spaß verloren haben.
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Hier eine Petition gegen Kreuzfahrten, die Unterstützung gebrauchen könnte:
https://www.change.org/p/ministerium-f%C3%BCr-umwelt-kreuzfahrtschifffarten-verbieten?signed=trueViele Grüße
Tina-
Sehr cool, danke!
Habe unterschrieben, geteilt und 20€ zur Bewerbung gespendet.
Werde außerdem auf meinen Webseiten das Thema beleuchten!
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Hallo Ute,
meiner Meinung nach sollte man auf Kreuzfahrten verzichten. Kürzlich kam ein interessante Artikel bei „Der Westen“ mit Einblicken in die Branche von einem Fotografen, der drei Jahre auf einem Schiff gearbeitet hat. Finde ich lesenswert: https://www.derwesten.de/panorama/vermischtes/kreuzfahrt-reise-urlauber-bord-schiff-news-fotograf-mitarbeiter-id233781633.html
Viele Grüße
Henrik -
Super, dass du darüber schreibst. Ich hatte auch ursprünglich mal für eine Kreuzfahrt gespart, aber mein Sparziel jetzt aber auf eine Destination abgeändert wo wir sogar mit dem Zug hinfahren können.
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Martin
Kompliment Ute! Klasse Übersicht warum eine Kreuzfahrt keine gute Idee ist. Sollte viel mehr verbreitet werden.