Wenn ich die Möglichkeit hätte, eine meiner vergangenen Reisen rückgängig zu machen, dann würde meine Wahl ohne langes Überlegen auf Dubai fallen. Kein anderes Reiseziel hat so wenig in mir ausgelöst wie das bevölkerungsreichste Emirat der Vereinigten Arabischen Emirate. Vielleicht ist auch das eine Art von wertvoller Erfahrung, doch rückblickend definitiv eine, auf die ich gut hätte verzichten können.
Seelenlos ist wahrscheinlich das Wort, das meinen persönlichen Eindruck am treffendsten beschreibt. Aber natürlich ist das meine subjektive Wahrnehmung. In diesem Artikel möchte ich stärker auf die objektiven Argumente eingehen, die aus meiner Sicht gegen eine Reise in das sogenannte Land der Superlative sprechen.
Falls du aktuell über eine Reise nach Dubai nachdenkst, findest du hier einige Denkanstöße, die dir bei deiner Entscheidung helfen können.
1. Dubais Größenwahn: Je mehr Touristen, umso besser
Das Emirat Dubai verzeichnete im Jahr 2024 ein massives Tourismusaufkommen von rund 19 Mio. internationalen Übernachtungsgästen. Zum Vergleich: Bali empfing im selben Jahr etwa 6 Mio. internationale Besucherinnen und Besucher, Dubai also mehr als das Dreifache. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl von rund 3,6 Millionen (Stand 12/2024) bringt dieses enorme Besucheraufkommen zahlreiche Herausforderungen mit sich, die sich in vielerlei Hinsicht bemerkbar machen, wie sich im Folgenden zeigen wird.

Ein beinahe skurriles Phänomen angesichts dieser riesigen Zahl an Menschen ist, dass man auf Fotos aus Dubai selten Touristenmassen sieht. Dafür dürfte vor allem die intensive Wüstensonne verantwortlich sein. Während der Hitzesaison von Mai bis September steigen die Temperaturen regelmäßig auf bis zu 45° Celsius, gefühlt sogar noch höher. Selbst nachts sinkt das Thermometer oft nicht unter 35° Celsius. Wer in dieser Zeit reist, ist praktisch gezwungen, sich tagsüber und sogar nachts fast ausschließlich in klimatisierten Räumen oder Verkehrsmitteln aufzuhalten.
In den letzten 20 Jahren häuften sich auf der Arabischen Halbinsel extreme sommerliche Hitzewellen. Dabei hält sich die Temperatur wochenlang bei weit über 40° Celsius und steigt gelegentlich auf 50° Celsius.
– Spektrum: Wenn die Hitze tödlich wird (2017)

Dubai unterscheidet sich zudem deutlich von anderen Metropolen, insbesondere im Stadtzentrum. Zwar gibt es einige Flaniermeilen, doch wer das typische Flaniererlebnis sucht, muss gezielt zu Orten wie der Dubai Mall, dem Burj Khalifa oder der künstlichen Insel Palm Jumeirah fahren. Das führt dazu, dass sich die Besucherströme auf verschiedene Bereiche der Stadt verteilen und dadurch der Eindruck entsteht, es seien weniger Menschen unterwegs als es tatsächlich sind.

2. Exklusiver Dubai-Urlaub zwischen Beton und Wüste
Dubai zählt mit rund 400 Wolkenkratzern zu den Städten mit der höchsten Hochhausdichte weltweit. Während es in Deutschland eher als wenig attraktiv gilt, in einem Hochhaus zu wohnen, bleibt die Frage, warum so viele Menschen ausgerechnet im Urlaub den Blick auf Beton, Asphalt und weitere Wolkenkratzer genießen wollen.

Eine der Hauptverkehrsadern in Dubai zählt mit insgesamt 14 Fahrspuren zu den breitesten Autobahnen der Welt. Inmitten der sterilen Kulisse aus Beton, Glas, Stahl und Sand erfordert es einiges an Geschick, sich vom Verkehrslärm abzuschotten und den hohen Temperaturen zu entkommen. Doch kann man hinter schallisolierten Fenstern und laufender Klimaanlage wirklich dem Alltag entfliehen? Ich habe da meine Zweifel.

3. Dubais scheinheiliger Spagat zwischen Luxus und Nachhaltigkeit
Dubais Herrscher verfolgt das Ziel, das Emirat zu einer der drei weltweit führenden Städte für Reisen und Geschäfte zu machen, mit konsequentem Fokus auf maximales Wachstum. Gleichzeitig verkündet Dubai ambitionierte Pläne, die Stadt mit dem weltweit kleinsten CO₂-Abdruck zu werden. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Werfen wir einen genaueren Blick auf die vielen angeblich nachhaltigen Initiativen.

3.1. Exorbitant hoher CO₂-Fußabdruck: Dubai zählt weiterhin zu den Städten mit dem höchsten CO₂-Ausstoß pro Kopf weltweit. Zum Vergleich: Während in Indien die Emissionen pro Person bei etwa 2 Tonnen CO₂ liegen, sind es in den Vereinigten Arabischen Emiraten rund 21 Tonnen. Der enorme Energieverbrauch für Klimatisierung und Wasserentsalzung, die intensive Bautätigkeit und der dichte Verkehr treiben die Emissionen auf ein internationales Spitzenniveau.
3.2. Wasserknappheit und -verschwendung: Der Wasserbedarf im Luxus-Wüstenmekka Dubai ist enorm. Grünflächen, künstliche Seen, ein Indoor-Skipark, Wassershows und gigantische Pool-Landschaften verlangen nach riesigen Wassermengen, während es an natürlichen Ressourcen mangelt. Um diesen Bedarf zu decken, setzt Dubai vor allem auf die energieintensive Entsalzung von Meerwasser. Diese Technik schadet massiv der Umwelt: Sie verbraucht enorme Mengen Energie, zerstört Korallenriffe und produziert giftige Sole, die zusammen mit Chemikalien wie Chlor und Kupfer ins Meer geleitet wird und dort das Ökosystem belastet.
3.3 Ressourcen-Verschwendung im Bau-Boom: Viele der Wolkenkratzer in Dubai sind schlecht isoliert und verschlingen enorme Energiemengen für ihre Kühlung. Auch der Bau der künstlichen Inseln entlang der Küste hat massive Umweltschäden hinterlassen. Allein für diese Prestigeprojekte sollen rund 600 Millionen Tonnen Sand (schöne Doku zum Thema) verbraucht worden sein. Die Gewinnung von Sand zerstört Lebensräume von Meeresorganismen, führt zu Artenverlust und beeinträchtigt ganze Ökosysteme. Nur eben nicht in Dubai… dieses Problem haben andere!

Klimawandel: Forscher haben 2015 folgendes Szenario berechnet: Bei unverändertem CO₂-Ausstoß werden die Temperaturen bis zum Jahr 2100 so stark ansteigen, dass Hitzewellen im Freien am Persischen Golf nicht mehr überlebbar wären. Temperaturen von über 60° Celsius wären dann möglich.
Das Konzept des Herrschers von Dubai wirkt daher höchst fragwürdig: In der Wüste wird ein Reiseziel aufgebaut und mit Hochdruck weiter ausgebaut, das angesichts der zunehmenden Erderwärmung in Zukunft kaum noch oder vielleicht gar nicht mehr bewohnbar sein könnte. Die Verschwendung teils knapper Ressourcen steht damit im direkten Widerspruch zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit.
4. Ausbeutung im Schatten des Glamours
Eine Woche im Deluxe-Doppelzimmer mit Meerblick inklusive Flug für rund 1.200 Euro? Wer kann da schon Nein sagen, denn das zahlt man ja bereits für eine Woche im Schwarzwald im Vier-Sterne-Hotel! Aber wie kommt dieser günstige Reisepreise zustande? Neben möglichen Subventionen der Regierung von Dubai, die den Tourismus vorantreiben möchte, gibt es hier noch einen weiteren Faktor, der Dubai von Deutschland unterscheidet: sehr, sehr billige Arbeitskräfte.

Sie stammen aus Ländern wie Indien, Pakistan, Bangladesch, Nepal, den Philippinen und verschiedenen afrikanischen Nationen und arbeiten häufig unter prekären Bedingungen. Viele der Bauprojekte und luxuriösen Einrichtungen in Dubai wurden buchstäblich auf ihrem Rücken errichtet – inklusive der Hotels, Gebäude und Attraktionen, die Touristinnen und Touristen später genießen. Und hatte ich schon erwähnt, dass Dubai auch eine der höchsten Millionärsdichten der Welt verzeichnet?

Welche Rolle spielt der Tourismus in diesem Zusammenhang? Der Massentourismus in Dubai verschärft das Problem: Je mehr Menschen dorthin reisen, desto mehr wird gebaut, desto größer ist der Bedarf an Arbeitskräften und desto stärker wächst die Nachfrage nach Dienstleistungen. Natürlich mit einer sich weiter fortsetzenden Ausbeutung. Die Kluft zwischen dem luxuriösen Umfeld für Tourist:innen und den teils prekären Lebensbedingungen der Arbeitskräfte vertieft die Entwicklung einer klaren Zweiklassengesellschaft. Ob das ethisch vertretbar ist, muss letztlich jede:r für sich selbst entscheiden.
5. Die „weltoffene“ Metropole mit strengen Gesetzen
Hinter der hochmodernen, internationalen Glitzer-Fassade Dubais verbirgt sich eine andere Realität: ein System aus extrem strengen Gesetzen und Vorschriften, die auch die persönliche Freiheit von Touristinnen und Touristen stark einschränken können. Vieles davon wirkt eher mittelalterlich und hat wenig mit der kulturellen Vielfalt und Toleranz zu tun, die man von einer Weltmetropole erwartet, als die sich Dubai gerne präsentiert.

Hier ein paar „Vorgaben“, an die man sich als Besucher:in halten sollte, um Strafen und Konsequenzen zu vermeiden:
- Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit: Händchenhalten wird mittlerweile bei heterosexuellen Paaren meist toleriert. Innige öffentliche Zärtlichkeiten wie Küssen bleiben jedoch unerwünscht und können als unanständig gelten und bestraft werden.
- Unehelicher Sex: Seit 2021 ist einvernehmlicher außerehelicher Geschlechtsverkehr für Tourist:innen nicht mehr strafbar. Bei strafrechtlichen Ermittlungen oder Konflikten kann es dennoch zu Problemen kommen.
- LGBTQ+ Rechte: Homosexualität ist in den VAE gesetzlich verboten. Diskretion ist für Tourist:innen entscheidend, da es weder Schutz noch Anerkennung für LGBTQ+-Personen gibt, auch wenn Verfolgungen von ausländischen Reisenden selten sind.
- Überwachung im öffentlichen Raum: In Dubai ist man praktisch überall von Kameras umgeben: in Hotels, Einkaufszentren oder sogar am Strand. Während das in Deutschland als verpönt gilt, wird es von Dubai-Reisenden oft als „sicher“ wahrgenommen; und das in einem Emirat, das für kleine Vergehen oft hohe Strafen verhängt. Auch soziale Medien sind nicht frei von Kontrolle.
- Fluchen und vulgäre Sprache: Wird als unangemessen angesehen und kann zu rechtlichen Konsequenzen führen — auch in sozialen Medien.
- Alkoholkonsum: Für Personen über 21 Jahren ist der Besitz und private Konsum erlaubt. Alkohol darf aber nur in lizenzierten Einrichtungen oder im privaten Rahmen konsumiert werden. Betrunkenes Verhalten in der Öffentlichkeit bleibt strafbar.

- Tanzen in der Öffentlichkeit: Tanzen außerhalb lizensierter Clubs oder Veranstaltungen gilt als unangebracht und kann zu rechtlichen Konsequenzen führen.
- Vergewaltigung und Frauenrechte: Ein besonders sensibles Thema. Vergewaltigungsopfer riskieren trotz Anzeige selbst strafrechtliche Verfolgung, insbesondere wenn außerehelicher Sex vorgeworfen wird. Internationale Kritik daran hält an. (Beispiele s. Links weiter unten)
- Kleidungsvorschriften für Frauen: In der Öffentlichkeit wird “anständige” Kleidung erwartet, was bedeutet: Schultern und Knie sollten bedeckt sein. Tourist:innen wird zwar mehr Toleranz entgegengebracht, dennoch bleibt die Erwartung bestehen.
- Drogenkonsum und -handel: Nulltoleranz-Politik. Bereits Besitz kleinster Mengen kann zu harten Strafen führen, inklusive Gefängnis oder sogar der Todesstrafe in besonders schweren Fällen.
- Ramadan: Während des Fastenmonats wird erwartet, in der Öffentlichkeit weder zu essen, zu trinken noch zu rauchen. Auch Kaugummi-Kauen gilt als respektlos. In Hotels und abgetrennten Bereichen wird oft eine Ausnahme gemacht. (Ramadan Etikette in Dubai 2025)
- Influencer:innen: Müssen für bezahlte Partnerschaften eine Lizenz erwerben und verpflichten sich, keine regierungskritischen Inhalte zu verbreiten. Verstöße können zu Geldstrafen und Lizenzentzug führen.
- Pressevertreter:innen: Die Pressefreiheit ist stark eingeschränkt. Kritik an Regierung, Religion oder Justiz kann strafrechtlich verfolgt werden. Journalist:innen arbeiten unter staatlicher Kontrolle.
Klingt nach jeder Menge Spaß, oder? Dubai wird von einem absolutistischen Regime regiert, das auf einer Monarchie basiert. Die Herrschaft des Emirats liegt in den Händen der königlichen Familie Al Maktoum, angeführt vom Herrscher oder Emir von Dubai. Indem man das Emirat bereist, sendet man im Grunde genommen indirekt die Botschaft aus, dass man die politische Unterdrückung oder Menschenrechtsverletzungen vor Ort toleriert.
Ich habe einmal miterlebt, wie eine Südafrikanerin, die in einem Minirock und Tanktop eine Mall besuchen wollte, abgeführt wurde.
– Constantin Schreiber in „Nice to meet you, Dubai!“ (dies stellt keine Kaufempfehlung dar)

Wissenswert ist vielleicht auch, dass die Scharia eine bedeutende Rechtsquelle in Dubai ist, insbesondere im Familienrecht und bei Moralgesetzen. Im Emirat ist zudem die Todesstrafe weiterhin gesetzlich verankert und wird vor allem bei schweren Straftaten wie Mord oder Drogenhandel verhängt. Laut Amnesty International sind hiervon überdurchschnittlich oft ausländische Staatsangehörige betroffen. Immerhin wurde die früher praktizierte Strafe der Auspeitschung im Zuge rechtlicher Reformen 2020 offiziell abgeschafft.
6. Wenig historische Tiefe, viel oberflächlicher Glanz
Wer nach Dubai reist und eine reiche Geschichte oder tief verwurzelte kulturelle Traditionen erwartet, wird enttäuscht. Im Vergleich zu anderen historischen Städten hat Dubai kaum kulturelles Erbe vorzuweisen. Die Stadt war noch vor wenigen Jahrzehnten ein kleines Fischerdorf, das vor allem von Fischerei und Handel lebte. Erst mit der Entdeckung der Ölreserven in den 1960er Jahren begann der rasante Wandel: ein Wandel, der bis heute vor allem von Prestige und reinem Profitstreben geprägt ist.

Darüber hinaus stammt etwa 85% der Bevölkerung Dubais aus dem Ausland. Diese kulturelle Mischung aus verschiedenen Traditionen, Religionen und Sprachen führt dazu, dass keine einzelne Kultur in Dubai dominiert. Einerseits macht diese Vielfalt Dubai zu einer kosmopolitischen Stadt, andererseits spiegelt sie auch eine starke Oberflächlichkeit und Beliebigkeit wider. Und nicht zu vergessen: Alle Kulturen bleiben dem absolutistischen Regime untergeordnet.
7. Die Unterhaltungsindustrie mit Wildtieren
In einer Stadt der Superlative darf natürlich das Erlebnisangebot für Klein und Groß nicht zu kurz kommen. Das Dubai Aquarium zählt, wie sollte es anders sein, zu den größten Aquarien der Welt. Zigtausende Wildtiere müssen dort auf engstem Raum miteinander klarkommen und sind dazu verdammt, ihr Leben hinter Glasscheiben zur Belustigung der Besucher:innen zu verbringen. Für die Tiere in Dubais Zoos sieht es nicht viel besser aus.

Falknereien begegnet man in den Emiraten häufig. Ursprünglich hatte die Falknerei in Dubai eine kulturelle Tradition und war ein wichtiger Bestandteil der Wüstenlebensweise. Falken wurden zur Jagd eingesetzt und sicherten die Nahrung der Beduinenstämme. Heute hat sich die Falknerei jedoch zu einer populären Sportart und touristischen Attraktion entwickelt. Falken werden für Flugshows und Wettbewerbe trainiert, leben natürlich in Gefangenschaft und werden vor allem zur Unterhaltung der Tourist:innen ausgebeutet.

In Dubai werden auch Kamele und Pferde gehalten, um sie für traditionelle Zwecke und touristische Attraktionen wie Rennen oder geführte Touren einzusetzen. Die steigenden Temperaturen werden zunehmend zu einer Belastung für diese Tiere. Obwohl Kamele an extreme Hitze angepasst sind, verschärfen sich die Bedingungen durch Haltung in Gefangenschaft erheblich und erhöhen das Risiko für Dehydration und andere gesundheitliche Probleme. Aber unabhängig von der Hitze gilt: All das ist und bleibt Tierausbeutung.

Die natürliche Tierwelt in Dubai und Umgebung leidet massiv unter intensiver Bebauung, der schnellen urbanen Entwicklung und dem enormen Bevölkerungswachstum. Zahlreiche ursprünglich heimische Arten wie Gazellen, Reptilien und Wüstenfüchse sind heute stark gefährdet, einige sogar bereits ausgestorben oder existieren nur noch in Gefangenschaft.
Fazit: Eskapismus in eine surreale Scheinwelt
Schon seit vielen Jahren frage ich mich, was Menschen trotz aller kritischen Berichte so sehr an Dubai fasziniert. Ist es die Möglichkeit, für vergleichsweise wenig Geld Luxus und Prestige zu erleben? Ist es die vermeintliche Sicherheit, die das Emirat ausstrahlt? Oder vielleicht die Gelegenheit, in eine völlig andere Lebensrealität einzutauchen?
Warum zieht es immer mehr Influencer:innen, Prominente und andere öffentliche Persönlichkeiten dorthin, die Dubai in den höchsten Tönen loben? Ein wesentlicher Grund dürfte darin bestehen, dass sie dort von den äußerst vorteilhaften Steuerregelungen profitieren. Hinzu kommt, dass sie aufgrund strenger gesetzlicher Einschränkungen praktisch keine Möglichkeit haben, sich kritisch über die Regierung oder Missstände zu äußern. Dadurch entsteht eine perfekt inszenierte Darstellung der Stadt, bei der jede Kritik zwangsläufig fehlt. Kritische Fotos oder Kommentare würden zudem ihre sorgfältig aufgebaute, makellose Inszenierung gefährden und nicht die gewünschten Likes bringen.

Abschließend lässt sich feststellen: Jede Reise nach Dubai unterstützt und fördert das Wachstum einer Region, die enorme Mengen an Ressourcen verschwendet, Menschenrechte missachtet und Ausbeutung fördert. All das geschieht an einem Ort, der in den nächsten Jahrzehnten möglicherweise nicht einmal mehr bewohnbar sein wird. Doch nicht nur das. Man beteiligt sich aktiv an einem System, das auf einer rückständigen, diskriminierenden Weltsicht beruht.
Meiner Meinung nach lohnt es sich sehr, nach alternativen Reisezielen Ausschau zu halten. Orte, an denen man ein naturnahes und authentisches Reiseerlebnis genießen kann und gleichzeitig die lokale Bevölkerung unterstützt, ohne dabei ein autoritäres Regime zu fördern. Indem wir bewusste Reiseentscheidungen treffen, können wir dazu beitragen, den Tourismus nachhaltiger, fairer und ethisch verantwortungsvoller zu gestalten.
Weiterführende Artikel, Reportagen und Links zu Dubai
- ZDF Magazin Royale: Träume nicht dein Leben, sondern… zieh‘ nach Dubai!
- ZDF heute Nachrichten: Warum so viele Influencer*innen nach Dubai ziehen
- ZDF: Vier Gründe, warum Dubai ein Gangsta‘s Paradise ist
- Kofferpacken.at: Dubai – Leben und Tourismus in der Stadt ohne Seele
- Stadt Land Meer Blog: Sommer in den VAE – Wie heiß ist es wirklich?
- Green It Solution: Dubai – Vom Öl-Reichtum zum kleinsten CO₂ -Abdruck der Welt?
- Zeit Online: Wenn der Mensch ohne Klimaanlage stirbt
- Spektrum: Wenn die Hitze tödlich wird
- Handelsblatt: Sand wird zur Schmuggelware
- Welt: Soll ich eine Vergewaltigung anzeigen? Ganz klar nein!
- The Irish Sun: Ein Blick in Dubais Höllengefängnisse
- Stern: Britin meldet Vergewaltigung und wird selbst verhaftet
- WDR: Österreicherin in Dubai nach Vergewaltigung festgenommen
- Spiegel: Dubai: Flugbegleiterin in Dubai wegen Suizidversuchs angeklagt
- Anmesty International: Report Vereinigte Arabische Emirate 2023
- Bravebird: Steuerfrei leben in Dubai, Bali & Co. – Lebenstraum oder Ego-Trip?
- Bravebird: Unkritisch reisen: Warum Menschen die Arbeitsbedingungen in den Golfstaaten verharmlosen
Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich am 06.06.23 veröffentlicht und am 06.04.25 aktualisiert.
Vielen Dank für diesen super Artikel!
Erschreckend wie viele Dubai als Reiseziel wählen. Mir wäre der Schwarzwald dann doch lieber, egal ob genauso teuer oder teurer ?
Auf jeden Fall hast du da 100% mehr natürliche Umgebung :) Von den 14 Millionen Tourist:innen insgesamt waren 1,3 Millionen Deutsche letztes Jahr dort… Danke für dein Feedback!
Liebe Grüße,
Ute
Schöner Artikel, aber leider lassen sich die Menschen nicht abschrecken.
Derzeit sind wir auf Weltreise und die VAE gehört nicht zu unseren Zielen, genau aus diesen Gründen. Ich war 2003 in den VAE und fand es schon unmöglich.
Hallo liebe Anett,
ich dachte mir ehrlich gesagt im Vorfeld auch „Es bringt eigentlich gar nichts, so einen Artikel zu schreiben…“, aber einen kleinen Versuch war’s wert :)
Weiterhin gute Reise und viele Grüße
Ute
Total abstoßend! Danke für die vielen Gegenargumente, die mir so auch noch nicht bewusst waren. Hätte aber schon vorher nicht einen Grund gefunden, dort jemals hin zu reisen…
Liebe Juliane,
sehr gerne, vielen Dank für dein Feedback!
Viele Grüße
Ute
Übertrieben, negativ, teilweise falsch recherchiert – so ist dieser Artikel. Als seelenlos könnte man geradezu Deutschland, Schweiz, Skandinavien etc mit ihren kalten Menschen betiteln, wohingegen Dubai ein kosmopolizischer Ort ist, an dem alle Nationen, Glaubensrichtungen, Religionen, Ethnien friedlich nebeneinander leben und sich auf das Positive besinnen, unternehmerisch sind, Familienleben noch inn ist und Achtung „Freiheit“ herrscht. Hier stehen katholische Kirchen neben Moscheen, Menschen leben grösstenteils in Harmonie. Wie war das noch gleich mit dem Rassismus in Deutschland? Dem generellen Islamhass?
Ist in Dubai alkes gut? Nein, definitiv nicht. Wo ist es das? Diesen Artikel, der nur Schwarz malt könnte man auf die ganze Welt anwenden. Überall herrscht Ausbeutung nur zeigt man gerne arrogant wie man ist gerne auf andere. Und das hat Dubai nicht nötig. Dubai ist ein toller Ort zum leben, um nicht zu sagen der beste Ort. Wenn immer aber Blogger ihren negativen Kram abgeben, denkt nach.. das ist Null differenziert, das ist Haten, das bringt niemanden etwas und schadet im Endeffekt der Gesundheit. Und eines soll gesagt sein. Wenn Dubai im 2050 CO2 Neutral sein will, dann werden sie das auch, währenddem der Westen auch 2100 noch labern wird, Probleme statt Lösungen diskutiert, sich gegrnseitig politisch zerfleischt..
Meine Recherche soll teilweise falsch sein, aber konkrete Belege oder Hinweise darauf, welche Quellen ungenau oder falsch sein sollen, erwähnst du nicht. Du findest es „Null differenziert“, betreibst jedoch selbst Whataboutism. Deine Vorstellung von einem (zwangsläufig/vordergründig) „friedlichen Zusammenleben“ in einem absoluten monarchischen Staat ist beeindruckend vor dem Hintergrund der beschriebenen Menschenrechtsverletzungen, der Einschränkung der Meinungsfreiheit, Steinigungen und vieler weiterer Missstände.
Wenn du Dubai feierst, sei es wegen der Steuervorteile oder der künstlichen Beton-Atmosphäre, ist das doch völlig in Ordnung. Enjoy it! Warum du jedoch Leute kritisierst und abwertest, die legitime Bedenken äußern, ist mir nicht klar. Gerne nochmal zum Thema Klima: Wenn die Erderwärmung weiter so fortschreitet wie bisher, kann Dubai 2050 so klimaneutral sein wie es will – dann wird dort niemand mehr leben können oder wollen.
Puh, ich bin eine Frau und distanziere mich von der Art der Worte die Sie, Ute, schreiben, natürlich ist es Ihre Webseite, bei der Sie entscheiden – auch Kommentare zuzulassen ( mein Eindruck, solange Sie bestätigt werden) Ich finde es gut Dinge – hier die Entwicklung Dubai zu hinterfragen und sicher auch vieles stimmt. So eben auch die Entwicklung der Menschheit nicht mehr im Einklang mit der Natur zu leben, ich denke manche Vorredner wollten eben darauf hinweisen, dass dies nicht nur Dubai betrifft. Ich komme gerade als Frau mit Tochter von Dubai und schäme mich nicht dafür. Eben weil ich ganz egoistisch mich “nicht in den Keller einschließen möchte” und auch ein Reisen in andere Regionen, Länder nicht umweltfreundlich ist. Was ich anmerken möchte ist, dass die Arbeiter nicht gefangen und nach Dubai verschleppt werden, Ich kenne leider nur ein paar wenige die Ihre Familie versorgen und froh darüber sind dort Geld zu verdienen – dies bedeutet nicht, dass ich den Arbeitsbedingungen zustimme ( ablehne auch nicht, ich kann dazu nichts sagen, da ich die Verträge nicht kenne und die wohl auch !unterschiedlich sind) Als Gast in einem Land sollte ich die Regeln tolerieren, auch wenn es teilweise nicht meine sind. Ich muss ja nicht hinfahren, kann aber mit Sicherheit sagen, dass ich mich als Frau mit meiner Tochter sicher und wohl und nicht bedrängt gefühlt habe. Super fand ich das Frauen und Kinder Abteil der Metro ( insbesondere wenn es richtig voll wird) Manche Regeln aus Dubai würde ich mir gar hierher wünschen, um mich wieder frei und sicher in z.B. öffentlichen Verkehrsmittel bewegen zu können. Lustig fand ich den Heimweg vom Flughafen DE mit S-Bahn unter teils Betrunkenen nicht. Da es um Dubai geht, kann ich als Frau nur sagen, dass wir uns als weibliches Geschlecht dort sehr wohl gefühlt haben, und dies alleine geschieden (wie zählt da das Kind? Es wurde immerhin in der Ehe gezeugt) – ich fand es nicht schlimm auf unehelichen Sex zu verzichten. Natürlich steht es Ihnen zu, Menschen auf ihrer Webseite zu bewerten ( so kommt es bei mir subjektiv einfach an) die nach Dubai reisen und da sie Kommentare zulassen, nutze ich einfach die Gelegenheit zu sagen – dass ich mich als Frau supi sicher in Dubai gefühlt habe, ich auch sehe dass ich unterstütze, dass mit der Arbeit Familien zuhause unterstützt werden können, die Entwicklung entgegen der Natur sehe ich eher als ein globales Problem/Herausforderung und damit auch richtig und gut darauf hinzuweisen. Sind Ihnen werbefreie Kommentare genauso wichtig wie mir? Dann können Sie mich gerne mit einer kleinen Spende über Paypal unterstützen, VG Bettina
Obgleich es vermutlich kein Zufall ist, dass Sie sich sehr zeitnah dem Vorkommentator (inzwischen auf seinen Wunsch hin gelöscht) anschließen, der blockiert wurde und weiterhin unter verschiedenen Namen versucht, hier Aufmerksamkeit zu erlangen, möchte ich kurz auf die gemachten Aussagen eingehen.
– Zwischen „sich im Keller einschließen“ und in ein solches Land zu reisen gibt es mehr als 150 alternative Länder, wo Ihre Ausgaben direkt vor Ort etwas Gutes bewirken könnten.
– Es wurde nirgends angemerkt, dass Gastarbeiter „verschleppt“ werden, das dürfte wohl spätestens seit der Fußball WM in Qatar jedem bewusst sein.
– Ihre persönliche Wohlfühlatmosphäre steht im krassen Gegensatz zu den Realitäten, denen viele Frauen in solchen Ländern/Emiraten gegenüberstehen.
– Die Notwendigkeit von speziellen Abteilen für Frauen spricht für sich, denke ich.
– Die Annahme, dass Sie mit Ihren Tourismusausgaben für Hotels und Restaurants Gastarbeiter:innen unterstützen, ist eine privilegierte, wenn nicht sogar postkoloniale Sichtweise. Primär profitieren reiche Emiratis davon.
FYI: Dieser Artikel richtet sich an Menschen, die eine Reise zu einem Massentourismusziel wie diesem abwägen oder diesen ungewöhnlichen Trend besser verstehen wollen.
Sehr guter Artikel ganz im Sinne der westlichen Kultur, in der Kritikfähigkeit und Hinterfragen noch gelebt wird.
Die vergewaltigen und inhaftierten Frauen werden Dubai vor dem Erlebten sicher auch als „sehr gut“ befunden haben.
Wer als Touri oder Mann dort weilt, wird kaum die Schattenseiten erleben.
Wenn ich als Frau in Schland Unrecht erlebe, dann gibt es unzählige Möglichkeiten, Recht und Hilfe zu erhalten. Das ist Rechtssicherheit.
Es ist wie überall: Die Dummen sterben nicht aus.
Bitte lasst sie alle nach Dubai auswandern !!!!
Liebe Ute, faktenreicher Artikel mit realistischer Zukunftsprognose.
Dubai ist eine Blase, die schnell wieder platzen wird.
Hier noch ein weiterer Aspekt zur Scheinwelt Dubais. Ein Auszug aus einem online-Artikel.
„Sonntags logo
Home
Kirche
Armut
Arabische Emirate: Obdachlos in Dubai
Von Rieke C. Harmsen | 7. Juli
In den Emiraten gelten Schulden als kriminelle Handlung, und es droht eine Haftstrafe, wenn ein Kredit nicht zurückgezahlt werden kann. Die Bank meldete der Polizei, dass Herr M. seinen Kredit nicht zurückzahlen konnte. Daraufhin wurde eine Ausreisesperre verhängt, und Herr M. darf das Land nicht mehr verlassen. „
weitere Auszüge aus dem online Artikel:
Zitat:
„Viele Touristen unterschätzen die restriktive Rechtsprechung in den Emiraten. „Man kommt hier schnell mit dem Gesetz in Konflikt bei Angelegenheiten, die in Deutschland legal sind“, erklärt Pfarrer Drucker. Wer ein Regierungsgebäude oder eine Militäranlage fotografiert, den erwarten hohe Haftstrafen. Auch gelten manche Medikamente, die in Deutschland vom Arzt verschrieben werden, in den Emiraten als Droge.“
„Die Emirate begehen den gleichen Fehler, den wir in Tunesien vor vierzig Jahren begangen haben: Sie versuchen, einen Massentourismus zu etablieren, um maximalen Umsatz zu erzielen. Doch diese Rechnung wird nicht aufgehen“, sagt ein tunesischer Geschäftsmann, der seinen Namen nicht veröffentlicht wissen will. Seines Erachtens sollte das Land eher auf hohe Qualität und Luxusangebote setzen. „Statt dessen zerstören die Emirate die wenigen Schätze der Natur, die sie haben, und geben das gesamte Geld aus dem Öl dafür aus, Häuser zu bauen, in denen niemand wohnen wird“.
„Der Ressourcenverbrauch in den Emiraten ist gewaltig, wie aus der Datenbank Global Footprint Network deutlich wird – der ökologische Fußabdruck ist mehr als dreimal so hoch wie die Kapazität des Landes. Für die Klimaanlagen und die Entsalzungsanlagen importieren die Emirate täglich rund 56 Millionen Kubikmeter Erdgas aus dem Katar. Um die steigenden Ausgaben aufzufangen, beschlossen die „Opec+“-Staaten erst im Juni 2018 eine höhere Ölproduktion – sie wollen insgesamt eine Million Barrel pro Tag mehr fördern als bisher.“
Danke für Deinen Artikel…. stimmt zwar zur Hälfte nicht, aber damit hältst Du wenigstens negative Menschen ab, hier nach Dubai zu kommen.
Ich lebe hier die beste Zeit meines Lebens, werde respektvoll behandelt, bin super sicher, habe viele Rechte und werde nicht von der Politik ausgenommen wie eine arme Kirchenmaus.
Danke noch. Shukran !
Hallo Sabine in Dubai,
interessant, was du beschreibst. Es gibt mittlerweile einige Untersuchungen dazu, wie sich der Mangel an Naturkontakt auf das Verhältnis zu Geld und das Gemeinwohl auswirken kann (Stichwort Steuern). Eine ziemlich unattraktive Welt, die das Ego, aber nicht die Seele füttert. Persönlich würde ich abgesehen davon als gestandene Frau niemals auf die Idee kommen, mich freiwillig in einem undemokratischen Land mit einem Herrscher niederzulassen.
Nichtsdestotrotz, auch wenn die Eigenwerbung im Vordergrund steht und nicht die inhaltliche Auseinandersetzung mit den im Artikel enthaltenen Themen, wünsche ich dir alles Gute und viel Freude an deinem maximalen Plus an Geld, mit dem man sich leider die wichtigsten Dinge im Leben nicht kaufen kann.
Hallo Ute ,
Auch ohne deinen Artikel wüsste ich keinen Grund nach Dubai zu reisen, um Urlaub zu machen. Wie soll ich in eine Beton und Stahlwüste entspannen. Noch dazu bei solchen Temperaturen. Ich fahre doch nicht in den Urlaub um 24/7 in einem Gebäude zu verbringen. Mir persönlich völlig rätselhaft. Aber es gibt sicher unterschiedliche Vorstellungen von Urlaub. Ich bin auf deinen Beitrag gestoßen, weil ich eben Gründe gesucht habe, warum jemand in Dubai Urlaub machen will. Ich konnte es mir nämlich nicht erklären. Dein Artikel bestätigt all meine Bedenke. Und klar wird du mit deinem Artikel nicht alle davon abhalten können. Aber vielleicht wird der ein oder andere nachdenklich, bleibt zumindest zu hoffen. Wer nicht hinterfragen will oder demjenigen dem es einfach völlig egal ist, der wird sich auch nicht von so einem Artikel abschrecken lassen. Solange bis man selbst betroffen ist … dann ist das Geschrei und die Betroffenheit groß. Klar wird es jedem der sich dort an die Regeln hält nicht hinterfragt und das entsprechend Kleingeld hat um sich den Luxus leisten zu können dort gut gehen. Aber was kann man dort machen außer zu konsumieren: Güter, Luxus… . mehr aber auch nicht. Wie nachhaltig ist das für jeden persönlich, abgesehen von der sozialen und klimatischen Nachhaltigkeit. Ich würde sagen, der Wert läuft gegen Null. Jedoch erkennen dies viele Menschen nicht, weil sie diese Leere mit Konsum füllen.
Klar sind diejenigen, die viel Geld haben hier gern gesehen und fühlen sich wohl.. weil sie eben kaum /keine Steuern zahlen. Man fühlt sich dann nicht vom Staat ausgenommen. Aber Steuern wiederum sind nötig fürs Allgemeinwohl und damit ein demokratischer Staat handlungsfähig ist. Es ist wie immer eine Sache der Perspektive. Wenn man auf der Sonnenseite des Lebens steht und seine Perspektive nicht gelegentlich mal wechseln will/kann/möchte, sieht man diese Dinge eben völlig anders.
Hallo liebe Claudi,
vielen Dank für deinen ausführlichen und reflektierten Kommentar. Du sprichst viele wichtige Punkte an, besonders das Thema Konsum als Ersatz für Sinn und Tiefe beschäftigt mich auch sehr. Genau deshalb wollte ich den Artikel schreiben – um zum Nachdenken anzuregen und andere Perspektiven sichtbar zu machen. Es freut mich, dass du über deine Suche hierher gefunden hast. Und du hast recht, letztlich bleibt es eine Frage der Haltung, der Bereitschaft hinzusehen und Dinge zu hinterfragen.
Viele Grüße, Ute
Danke für diesen Artikel. Die aufgeführten Punkte werden gerne einmal von Menschen die es dort hinzieht verdrängt, verharmlost oder gar weg geredet. Ich bin gespannt wie die Menschen die dort hinziehen oder Urlaub machen in 10 Jahren darüber denken.
Hallo liebe Kristin,
nach über einem Jahrzehnt Erfahrung mit Tourismus und sozialen Medien kann ich das bereits vorhersehen: sie werden weiterziehen und sagen, sie hätten jetzt etwas noch Besseres gefunden. Selbstkritik nur dann, wenn es einem selber nützt. Dank dir für deine Meinung. LG Ute
Dieser Artikel erzählt mehr über deine westliche Perspektive, als über Dubai.
Wir sind ein schwules Paar und reisen oft und gerne nach Dubai – genau wie viele andere Homosexuelle aus der ganzen Welt auch. Aber gerade schwule Männer aus muslimisch geprägten Ländern schätzen in Dubai die Möglichkeit, ihre Privatsphäre zu wahren und diskret zu reisen. Wir fühlen uns dort sicherer als in Berlin oder Köln.
In Dubai macht niemand Jagd auf Schwule. Was hinter geschlossenen Türen passiert, interessiert keinen Menschen. Wir haben auf unsere Reisen viele arabische Gays kennengelernt, nicht nur aus den V.A.E., sondern auch aus Saudi-Arabien, Katar oder Irak. Sie alle lieben ihre Heimat und genießen das Leben, wie es sich die meisten Menschen aus dem Westen nicht vorstellen können. Natürlich ist das schwule Leben in Dubai anders als in Berlin. Aber das muss nicht schlecht sein. Und ein gesellschaftlicher Wandel hat auch im Nahen Osten längst begonnen.
Grüße,
Mario
Danke für deinen Kommentar, Mario. Es ist in der Tat so, dass viele LGBTQ+ Reisende Dubai als sicher empfinden, sofern sie Diskretion wahren, wie in verschiedenen Blogs und Foren berichtet wird.
Trotzdem bleibt die rechtliche Situation meiner Meinung nach kritisch: Homosexualität ist in Dubai nach wie vor illegal und kann mit schweren Strafen geahndet werden, einschließlich Haftstrafen und theoretisch sogar der Todesstrafe. Es gibt keinen gesetzlichen Schutz vor Diskriminierung. Unter solch unsicheren und restriktiven Bedingungen könnte ich mich als jemand, der in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft aufgewachsen ist, persönlich niemals wohlfühlen. Schließlich könnte jeden Tag etwas Unvorhergesehenes passieren, das außerhalb der eigenen Kontrolle liegt. Und letztendlich unterstützt man mit seiner Reise oder gar seinem Wohnort in Dubai sogar indirekt die bestehenden Gesetze und skurrile Doppelmoral.
Aber jeder wägt für sich selbst ab, welche Prioritäten er setzt. Ich wünsche dir/euch weiterhin alles Gute und vor allem viel Sicherheit auf euren Reisen.
Grüße,
Du trägst ja durchaus berechtigte Kritik vor – allerdings ist diese Darstellung sehr einseitig.
Dubai ist auch der Beweis, dass eine Vision von einer Utopie umsetzbar ist – es gibt kaum einen Ort auf der Welt wo so viele unterschiedliche Kulturen so friedlich miteinander leben und es gibt kaum ein Land, welches so darauf fokussiert ist, einen attraktiven Lebensraum zu bieten. Im übrigen verdienen indische Gastarbeiter dort idR das doppelte bis dreifache von ihrem Gehalt in der Heimat und sind oftmals sehr glücklich in Dubai leben und arbeiten zu dürfen. Klar sind das dennoch harte Kontraste an Lebenswirklichkeiten zwischen indischen Hilfsarbeitern und den Millionären- aber so ist das auf dieser Welt nunmal und nur weil man das zb in D nicht so unmittelbar mitbekommt, hängt unser Wohlstand hier genauso von solchen aus unserer Sicht prekären Lebenswirklichkeiten ab.
Dubai hat überdies eine einzigartig schöne Wüstenlandschaften zu bieten.
Und sich über Salzsole aufzuregen, während bei uns jahrzehntelang Dinge wie Quecksilber einfach in die Flüsse geleitet wurden ist scheinheilig.
Wie gesagt nennst du viel berechigte Kritik. Aber die Einseitigkeit und die fehlenden Relationen zur übrigen Welt machen den Beitrag imho zu wertloser Hassrede.
Zunächst einmal: Ja, die Darstellung in diesem Blogpost konzentriert sich auf Kritikpunkte. Das liegt daran, dass der Artikel eine bewusste Gegenposition zur verbreiteten Euphorie über Dubai einnehmen soll. Diese Kritik wird oft übergangen, während der „Vision von einer Utopie“ viel Platz eingeräumt wird. Mein Ziel war es, das Gleichgewicht herzustellen, indem ich Aspekte betone, die weniger populär und ungern gesehen, aber ebenso real sind!
Du erwähnst, dass indische Gastarbeiter in Dubai mehr verdienen als in ihrer Heimat. Das mag formal korrekt sein, jedoch übersiehst du dabei die strukturellen Ungleichheiten, die diesem System zugrunde liegen. Diese Argumentation entstammt einem postkolonialen Denkmuster, in dem der Wert des Lebens von Menschen aus ökonomisch benachteiligten Regionen reduziert wird auf ihre Funktion als billige Arbeitskraft. Es handelt sich um eine Form der Ausbeutung, die tief in der Geschichte von Kolonialismus und globaler Ungleichheit verwurzelt ist. Die Idee, dass Menschen „glücklich“ sein sollten, nur weil sie in relativer Armut leben und in einem System arbeiten, das sie ausnutzt, ist nicht nur (sorry) kurzsichtig, sondern auch psychologisch problematisch. Sie negiert das Recht auf grundlegende Menschenwürde und faire Arbeitsbedingungen.
Das Narrativ vom „friedlichen Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen“ ist ein weiteres Beispiel für diese problematische Denkweise. In Wahrheit basiert Dubais Modell auf einem extremen Machtgefälle, das auf Diskriminierung, Abhängigkeit und der Abwertung bestimmter Bevölkerungsgruppen beruht. Die psychologischen Mechanismen, die hier greifen, erinnern an koloniale Systeme, in denen es klare Hierarchien und Privilegien für einige wenige gab, während der Großteil der Bevölkerung unter prekären Verhältnissen leben musste. Diese Art der sozialen Segregation kann nicht als Fortschritt verkauft werden, nur weil sie oberflächlich friedlich erscheint.
Was das Thema Umwelt angeht: Das Argument, dass es anderswo ähnliche oder sogar größere Probleme gibt, ist ein klassisches Ablenkungsmanöver, „Whataboutism“. Es dient häufig dazu, Verantwortung abzuwälzen und unangenehme Wahrheiten zu relativieren. Anstatt das eigene Handeln zu reflektieren, wird auf andere gezeigt, um Missstände zu rechtfertigen. Aber die Tatsache, dass es auch in anderen Ländern Umweltprobleme gibt, macht die ökologischen Schäden in Dubai nicht weniger gravierend. Gerade in einer Welt, die vor extremen Herausforderungen durch die schnell fortschreitende Erderwärmung steht, sollte man nicht versuchen, eigene Fehler durch den Hinweis auf die Fehler anderer zu entschuldigen.
Zu deinem Vorwurf der „wertlosen Hassrede“: Kritik, die auf Fakten basiert und Missstände aufzeigt, ist keine Hassrede! Im Gegenteil, sie ist notwendig, um Systeme zu hinterfragen, die auf Ungerechtigkeit basieren. Es mag unbequem sein, sich damit auseinanderzusetzen, aber genau das ist der Punkt: Eine glänzende Fassade sollte niemanden davon abhalten, die darunter liegenden Probleme anzusprechen.
Danke für deine ausführliche Antwort, ich respektiere das auch wenn ich nicht überall deiner Meinung bin.
Ich möchte nur kurz noch etwas zum Thema Whataboutism sagen. Dieses Gegenargument ist meiner Meinung nach nicht unproblematisch, da es selbstverständlich in der Debatte immer auch um Verhältnismäßig gehen können sollte. Und genau dazu braucht es eben manchmal diese Form der Argumentation, das gehört zu einer gesunden Diskussionskultur.
Und im Übrigen berührt mich die faszinierende Natur der arabischen Wüste und ich könnte mir vorstellen, da nicht der Einzige zu sein.
Kurz zum Thema „Whataboutism“: der Vergleich von Missständen in unterschiedlichen Regionen führt dazu, dass Probleme relativiert werden, anstatt sie konkret zu adressieren. Natürlich spielt Verhältnismäßigkeit eine Rolle, aber sie sollte nicht dazu dienen, berechtigte Kritik abzuschwächen. Ein Missstand bleibt ein Missstand, unabhängig davon, ob er anderswo ebenfalls existiert oder sogar schlimmer ist. Zudem finde ich es schade, dass du auf die Punkte meiner Argumentation – wie die postkolonialen Strukturen, die sozialen Ungerechtigkeiten oder die Arbeitsbedingungen – nicht eingehst. Diese Aspekte sind schließlich maßgeblich, wenn es darum geht, die Kritik an Dubai ernst zu nehmen.
Was die Faszination für die Wüstenlandschaft angeht, kann ich das gut nachvollziehen. Allerdings gibt es viele Länder mit wunderschönen Wüstenlandschaften, die ebenfalls faszinierend sind – mit weniger problematischen sozialen, ökologischen und politischen Strukturen im Hintergrund.
Dass sich viele, vor allem Männer, von der Stadt angezogen fühlen, kann ich trotzdem nachvollziehen. Dubai bietet eine Umgebung, in der Status, Reichtum und Prestige eine zentrale Rolle spielen und das ist für viele, gerade in der heutigen Zeit, attraktiv und wichtig. Die Stadt ist darauf ausgelegt, Erfolg, Wohlstand und Sicherheit zu inszenieren, und das kann anziehend wirken. Daher scheint es bei diversen Kommentaren unter diesem Artikel einfacher zu sein, die eigene Begeisterung zu verteidigen, als sich den unbequemen Wahrheiten zu stellen – und das ist letztlich eine persönliche Entscheidung. Immerhin habe ich hier in Deutschland die Freiheit, meine Kritik über Dubai zu äußern.
Übrigens frage ich mich, wie viel Zeit du wohl damit verbringst, unter den zahllosen, ausschließlich positiven Artikeln über Dubai auf ein fehlendes Gleichgewicht hinzuweisen; das stelle ich mir sehr zeitintensiv vor ;)
Hi, interessant, wie Du über Dubai schreibst. Wie in anderen Ländern auch, ist hier nicht alles Gold, was glänzt. Aber ich habe hier immer Hilfe bekommen, wenn nötig und Gastfreundschaft erlebt von Emiratis, die ich nicht erwartet habe. Ich komme für ein paar Tage schon seit 25 Jahren einmal im Jahr nach Dubai. Und was soll ich sagen, was die Regierung macht in Deutschland ist auch nicht besser als in den VAE.
Thema Nachhaltigkeit, kennst Du bei uns diese Form von einer Metro, wie in Dubai? Und nur Profit machen, stimmt nicht so ganz. Hast Du mal recherchiert, wo die Regierung der VAE humanitäre Hilfsprojekte weltweit unterstützen, die durchaus sinnvoll sind und kaum an die Öffentlichkeit geraten?
Aber auch nicht schlimm, Du hast Deine Welt für Dich gefunden und das finde ich gut.
Schön, dass du den Inhalt interessant findest. Der abschätzige Ton deiner letzten Bemerkung belegt in der Tat, dass wir uns in unterschiedlichen Welten bewegen.
Ich finde den Artikel sehr aufschlussreich und regt definitiv zum Nachdenken an. Die kritischen Punkte, wie der enorme CO₂-Fußabdruck, die Ausbeutung von Arbeitskräften und der Widerspruch zwischen Luxus und Nachhaltigkeit, sind schwer zu ignorieren. Es wird klar, dass hinter der glänzenden Fassade von Dubai viele ethische und ökologische Probleme stecken, die man als verantwortungsbewusster Reisender nicht einfach übersehen sollte. Gerade im Hinblick auf nachhaltiges Reisen sollten solche Aspekte eine viel größere Rolle spielen.
Hallo Adam,
vielen Dank für deinen Kommentar und die Wertschätzung! Es freut mich sehr, dass er zum Nachdenken anregt. Genau diese Widersprüche zwischen Glanz und den oft unsichtbaren Schattenseiten sind es, die ich beleuchten wollte. Ich stimme dir zu, dass wir als Reisende eine Verantwortung tragen, solche Aspekte nicht zu ignorieren – nachhaltiges Reisen beginnt genau bei solchen Überlegungen. Danke, dass du das so treffend zusammenfasst!
Viele Grüße! Ute
Dubai ist das perfekte Land für Narzissten. Das erkennt man übrigens auch hier in den Kommentaren, die Menschen schreiben nur über sich selbst und finden ihr Leben in einer diktatorischen Monarchie mit der Scharia als Gesetzgebung und einer völlig zerstörten Natur lebenswert. Weil ihnen das alles völlig gleichgültig ist und sich ihre Welt nur um sich dreht.
Was würden diese Menschen wohl schreiben, wenn unser Bundeskanzler seine Frau und Töchter entführen ließe?
Hi Markus,
Danke für deinen Kommentar! Und ja, viele blenden die Hintergründe einfach aus, damit es bequem bleibt. Sobald man sich kritisch auseinandersetzen würde, müsste man so vieles verändern und berücksichtigen; ich fürchte, dass ist das Hauptproblem an der Gesamtsituation. Dein Vergleich regt auf jeden Fall zum Nachdenken an! Viele Grüße!
Vielen Dank für diesen wichtigen Artikel – man kann vor dieser kultur- und seelenlosen Betonwüste, in der Natur und Menschen geschunden werden, nicht genug warnen.
Lieber Claus,
vielen Dank für deinen Zuspruch und auch die Spende, das motiviert mich, weiter über problematische Reisethemen und -ziele aufzuklären. Herzliche Grüße, Ute
Hallo,
danke Ute! Seit 45 Jahren bereise ich die Welt und hatte vor allem das grosse Glück arabische Länder als Frau noch sicher alleine bereisen zu dürfen. Ich trauere immer noch um den Jemen und natürlich Syrien (ohne „Ruinen“) als Reiseland. Ich bin gerade in Dubai zu Besuch bei einer amerikanischen Freundin, die nach 3 Jahren Überlegens hier im steuerlichen Durcheinander mit ein paar tricks und Hilfe von Expats ihr neues Leben aufbaut. Ihr „helper“ hilft ihr dabei und lebt in einem kleinen Häuschen „attached“ auf ihrer property. Er hat es, wie ich es mitbekomme, vergleichsweise gut! Die Unterhaltung mit pakistanischen Uber-und Taxifahrern ist eigentlich der spannendste Teil meines (zweiten) Aufenthalts hier. Während Covid war ich hier für drei Wochen -und ich fand die leere Marina und Abu Dhabi noch faszinierend. Ich wohnte damals bei einem jungen Londoner IT-ler, der mir erklärte, dass er sich in London ein solches App. niemals würde leisten können( damals auf jeden Fall korrekt…Mieten steigen natürlich gerade immens …( Infos von Expats u n d Pakistanis) infolge politisch motivierten Zuzugs) und er zeigte sich beeindruckt von den „Nachhaltigkeitsideen“ der Emirate….nun wir wissen, es gibt verschiedene Arten von Intelligenz.
Für mich ist das sicher der letzte mehrtägige Besuch hier…vor allem weil mich die Luftverschmutzung hier mehr quält als in Addis oder Dar … das geht meiner Freundin hier nicht so…gut so!
Ich sagte gestern zu ihr, weil ich sie wegen politischer Restriktionen und dem immer wiederkehrenden Gesicht des Landesherren auf den Bookcovern ansprach und sie ein bischen pikiert war, …: ist es nicht wunderbar, dass Du und ich entscheiden können, wo wir leben wollen?
Dann war wieder Friede…Ich freue mich auf zuhause – kalt…aber oft blauer Himmel … – Respekt übrigens…Ich wurde oft gefragt, warum ich nicht über meine Reisen “ blogge“…..ich gebe zu, Deine Resilienz und Ausdauer Diskussionen weiterzuführen hätte ich nicht ( nie gehabt;)). Auf zu neuen Ufern :)))
Hallo liebe Irmgard,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und dass du deine Eindrücke teilst! Es ist spannend, wie unterschiedlich Dubai wahrgenommen wird – gerade durch Gespräche mit Expats oder Arbeitern bekommt man oft einen anderen Blickwinkel.
Dein Hinweis auf die Luftverschmutzung ist total interessant – das fällt oft unter den Tisch! Und ja, die Freiheit zu entscheiden, wo man leben möchte, ist ein Privileg, das leider nicht alle haben – solche Gespräche machen das oft erst bewusst. Und dass du nicht bloggst, kann ich verstehen. Es kostet viel Energie, sich immer wieder in Diskussionen zu begeben. Aber dein Blick auf die Welt und deine Reisen sind unglaublich wertvoll, auch wenn du sie nur im kleinen Kreis – wie hier – teilst :)
Ich wünsche dir eine gute Rückkehr nach Hause und weiterhin viele schöne Reisen!
Liebe Grüße, Ute
Hallo,
nachdem ich vor wenigen Wochen erstmals Dubai und die VAE bereiste, bin ich mit einem sehr zwiespältigen Eindruck zurückgekehrt. Inzwischen teile ich die Ansicht der Autorin.
Für mich ist Dubai ein menschengeschaffenes Betongrab ohne Seele. Ich hatte sehr häufig das Gefühl, dass es vor allem darum ging, Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Kritisch sehe ich den weiteren Ausbau des Tourismus.
Der Reichtum der Urbevölkerung Dubais gründet sich heutzutage in erster Linie auf der Ausbeutung und Armut von Millionen Arbeitsmigraten.
Um sich ein differenzierteres Bild zu verschaffen, ist es natürlich notwendig, dass man sich auch abseits der allgemeinen Touristenrouten bewegt und sich nicht nur vom Funkeln und Glitzern beeinflussen lässt.
Es wird gebaut und gelebt auf Kosten der Umwelt und der zahlreichen schlecht bezahlen Arbeitsmigraten. Viele auch neu errichtete Gebäude stehen ungenutzt leer. Die Lebensmittelpreise in den Supermärkten übersteigen die Preise in Deutschland um ein Vielfaches.
Was würde passieren, wenn die 85% der derzeit im Land lebenden Menschen wieder in ihre Heimatländer zurückkehren würden? Dann stünden die VAE vor dem Zusammenbruch.
Völlig unverständlich ist es für mich, dass Menschen freiwillig Dubai als ihren Hauptwohnsitz wählen. Die Hälfte des Jahres ist es so unerträglich heiß, dass man sich kaum draußen aufhalten kann. Das gesellschaftliche Leben findet deshalb vorwiegend Indoor statt. Ist das etwa schön ohne natürliche Licht, Natur etc.?
Wer sich nicht nur vom Äußerlichen blenden lassen möchte, sollte sich mal verschiedene Dokus in den Mediatheken anschauen. Diese sind sehr aufschlussreich und werfen ein viel weniger schönes Bild auf diese Metropole und die anderen arabischen Nachbarländer.
Viele Grüße
Nancy
Liebe Nancy,
vielen Dank für deinen offenen und reflektierten Kommentar. Es ist beeindruckend, dass du dir selbst vor Ort ein Bild gemacht hast und deine Eindrücke hier so klar schilderst. Genau diese differenzierten Erfahrungen braucht es, um den Blick hinter die glitzernde Fassade zu richten. Deine Beobachtungen decken sich mit vielen Stimmen, die oft zu wenig Gehör finden. Es freut mich sehr, dass du den Artikel gefunden hast – und ihn ergänzt mit deinem wichtigen Beitrag. Herzliche Grüße, Ute
Sehr guter Artikel, Danke für die teilweise noch sehr zurückhaltenden Worte. Natürlich echauffiert sich hier der ein oder andere, macht man ihm doch sein tolles u verhältnismäßig günstiges Reiseziel madig. Einfach eingestehen, dass einem das Befinden anderer Menschen egal ist und schon kann man auch Dubai ganz hervorragend genießen.
Danke Frau Kranz
Herzliche Grüße
Shagel
Lieber Shagel,
vielen Dank für Ihr Feedback! Was mich mittlerweile am meisten nachdenklich stimmt, ist die bewusste Entscheidung vieler Menschen, sich zur Erholung in Umgebungen zu begeben, die weit entfernt von lebendiger Natur sind. Viele Grüße! Ute
Ja, Ute,
tägliche Vergewaltigungen, ins Koma gesoffen Jugendliche in den Notaufnahmen, halbnackte 12 jährige laufen hier rum,ohne Ende Sozialsmarotzer,das ist dein so schönes D.
Bravo, weiter so, das alles siehst du in Dubai nicht, auch nicht hinter die Kulissen.
Linda
Dieser Artikel thematisiert Dubai, nicht Deutschland! Aber gerne kurz zur Einordnung: In Deutschland ist die größte Gefahr für eine Frau immer noch der eigene Partner oder Ex-Partner.
„Fun Fact“: Dubai ist ein Zufluchtsort für Kriminelle, Geldwäsche und organisierte Banden. Während Frauen als Opfer dort für eine Vergewaltigungsanzeige verhaftet werden und Gastarbeiterinnen nicht nur ausgebeutet, sondern auch häufig sexuelle Übergriffe erfahren und dulden müssen (z. B. weil man ihnen den Pass weggenommen hat, weil ihnen niemand zuhört, weil sie es nicht anzeigen können etc. etc.), können Wirtschaftskriminelle und dubiose Oligarchen ihre Millionen unbehelligt parken.
Dieser Artikel ist übrigens für Menschen gedacht, die sich vorab informieren wollen. Ich verstehe daher solche Kommentare nicht – wer Dubai geil findet, kann doch einfach dort leben oder Urlaub machen. Wir leben schließlich hier, im Gegensatz zu Dubai, in einem freien Land.
Hallo,
ich bin Anfang 50 und war schon viele viele Jahre nicht mehr im Urlaub. Ich habe auf einem Reisesender immer die letzten Wochen Dubai gesehen und dachte mir: „wow, für 1500 Euro ca. 14 Tage im Luxushotel, das muss ich unbedingt machen“. Aber irgendwie hatte ich da auch ein komisches Gefühl, das sich durch den zufälligen Fund hier bestätigt hat. (Ich hatte nämlich vorhing recherchiert was man in den VAE alles beachten muss…horror) Im TV sieht es natürlich verührerisch aus. Ich denke mein erster Urlaub nach 10 Jahren wird dann doch woander hingehen, vielleicht doch mal wieder Barcelona oder Mallorca, oder andere tolle Städte in Europa. Da braucht man auch nicht immer Angst zu haben gegen Gesetzte zu verstoßen. Liebe Grüße Andreas
Lieber Andreas,
vielen Dank für deinen Kommentar. Wie schön, dass du deinen ersten Urlaub nach so vielen Jahren planst! Es freut mich, dass du nochmal recherchiert hast und dabei hier gelandet bist. Genau für solche Aha-Momente ist dieser Artikel gedacht. Es gibt so viele wunderbare Orte, die entspannter, natürlicher und mit gutem Gefühl zu bereisen sind. Barcelona, Mallorca oder auch kleinere europäische Städte können richtig gut tun. Ich wünsche dir jetzt schon eine tolle Reisevorfreude und viele gute Erlebnisse! Viele Grüße, Ute
Also sorry, aber soviel unreflektierten Schwachsinn habe ich länger nicht gelesen. Man merkt deine politische Gesinnung sofort am Schreibstil. Aber gerade Autoren oder Blogger sollten doch neutral bleiben, damit sich der Leser selber eine Meinung bilden kann. Du wirst hier. kit Unwahrheiten herum das ist nicht zum aushalten. Und komme mir doch bitte nicht mit irgendwelchen Experten die irgendwann mal 60 Grad voraussagen…..oh nein, wirklich. Dubai liegt in einer Wüste im Death Valley in USA sind jeden Tag 60 Grad also was soll uns das sagen, dass die Co2 Lüge jetzt auch noch in der Wüste existiert. Also, ich erkläre es dir nochmals. Wir Menschen atmen Sauerstoff von den Pflanzen die Pflanzen atmen von uns Co2 ein. Also, wenn wir alle und überall Co2 Neutral sein sollen, na dann gibt es bald keine Pflanzen mehr und damit auch keine Menschen. Also bitte Gehirnzelle einschalten bevor man was schreibt. Danke. Dein Blog ist viel zu einseitig und viel zu politisch. Du bist leider keine Aussteigerin wie es sie mal in den 1970igern auf Ibiza gab…..die haben noch die Wahrheit ohne Ideologie versehen.
Vielen Dank für dieses wunderschöne Paradebeispiel aus der Klaviatur von schlechtem Benehmen, Desinformation und Selbstüberhöhung: Gaslighting, Whataboutism, Mansplaining, Klimawandel-Leugnung und eine Prise Verschwörungsflair. Dass Haltung und Empathie heute gern als politische Gesinnung abgestempelt werden, nur um sich selbst nicht mit Inhalten auseinandersetzen zu müssen, ist übrigens auch ziemlich ausgelutscht. Und das Argument mit dem CO₂ und den Pflanzen… Alter Falter!
Also das man während Ramadan nichts essen und trinken sollte, ist mittlerweile überholt.
Bin während Ramadan hier und finde es sehr entspannt. Nicht viel los, Cafés haben alle geöffnet.
Die weiblichen touristen laufen herum wie im bordell, niemand sagt etwas dagegen.
Von daher sind diese Punkte völlig überholt.
Auch den eingeschränkten Alkoholkonsum und die Drogenpolitik finde ich super.
Man muß sich halt im klaren sein, dass man in einem arabischen Land Urlaub macht und da sollte kenn mit deren regeln klar kommen.
Hier jedenfalls tanzt niemand der Politik, der Polizei oder der Bevölkerung auf der Nase herum.
Die strafen sind einfach zu hoch.
Also stellen wir mal fest: Der Kommentar zeigt ein ganzes Repertoire an problematischen Denkmustern: Sexistische Abwertung („Touristinnen wie im Bordell“), Lob auf autoritäre Strukturen („Niemand tanzt der Politik auf der Nase herum“) und die Verklärung harter Strafen als angenehme Ordnung. Menschenrechte? Werden der eigenen Urlaubsentspannung untergeordnet. Respekt vor Ramadan? Nebensache – Hauptsache, Tourist:innen dürfen dann trotzdem alles. Dass Einheimische und vor allem Arbeitsmigranten dabei kaum Rechte haben, ist egal. Spannend, wie viele patriarchale Denkstrukturen sich in so wenigen Zeilen unterbringen lassen.
Also das Thema Problem bei der Einreise mit unehelichen Kind kann ich nicht bestätigen.
Wir waren vor 2 Wochen dort, mit einem unehelichem Kind und es war offensichtlich, dass wir nicht verheiratet sind. Zudem war ich bei Einreise zusätzlich noch sichtbar Schwanger. Wir nutzen Dubai seit Jahren als Urlaubsort unverheiratet und mit Kind. Es war gar kein Problem! Vielleicht kannst du hier deine offizielle Quelle mitteilen, woher du die Info hast. Auf der Seite vom auswärtigen Amt, gibt’s es jedenfalls keine Hinweise dafür und viele Berichte widerlegen die These und unsere persönliche Erfahrung ist eine andere.
Wir waren auch zum Ramadan da, Einschränkungen haben wir nicht mitbekommen, ausser andere Öffnungszeiten mancher Geschäfte und wir haben keinen Alkohol Verkauf gesehen, auch im Hotel nicht.
Hallo Anna, ich habe das nochmal recherchiert. Bis 2021 galt uneheliche Schwangerschaft in den Emiraten als Straftat, besonders für Einheimische und Migrantinnen drohten Gefängnisstrafen. Durch die Gesetzesänderung ist die Einreise mit unehelichem Kind mittlerweile offiziell erlaubt. Internationale Rechtsberater:innen empfehlen aber weiterhin, vorsichtshalber Nachweise zur Elternschaft mitzunehmen, da es im Ermessen der Behörden liegt, ob sie danach fragen. Ich habe die Passage entsprechend aktualisiert.
Dass viele Reisende Dubai als unkompliziert erleben, dürfte daran liegen, dass vieles bewusst darauf ausgerichtet ist, Reisenden einen möglichst reibungslosen Ablauf zu bieten. Dazu gehört auch, dass ein Emirat, das den Ramadan eigentlich als zentrale Tradition lebt, bewusst Kompromisse eingeht, um zahlende Gäste nicht zu verlieren; religiöse Werte treten hier zugunsten des wirtschaftlichen Interesses in den Hintergrund. Für die einheimische Bevölkerung und insbesondere für Gastarbeiter:innen gelten weiterhin teils strenge Gesetze und erhebliche soziale Einschränkungen. Eins von vielen Beispielen für die krasse Zweiklassengesellschaft, die viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens in Dubai prägt.
Hallo Ute,
Ich finde es nicht gut über ein Reiseziel zu lästern. Es gibt in jedem Land ein Pro und Kontra. Wir sind schon in vielen Ländern zu Gast gewesen, in einem fühlt man sich mehr oder weniger willkommen. Das ist auch eine Einstellung. Jedes Land hat seine Gesetzte, die ich mir manchmal auch in Deutschland wünsche.
Wir waren schon drei mal in Dubai zu Gast gewesen und haben immer positive Erfahrungen gesammelt. Das Land stellt sich sehr auf die Touristen ein, warum auch nicht. Wir waren auch dieses Jahr zu Ramadan in Dubai… und es war nichts anders. Und es wird auch nicht das letzte mal gewesen sein. Auch könnte ich mir einen zweiten Wohnsitz im Rentenalter vorstellen.
Lass die Menschen einfach dorthin reisen wo jeder möchte, es wird doch keiner gezwungen. Viele Länder müssen leider auch vom Tourismus leben…
Und zu dem Thema Arbeitsmigranten… sind das Zwangsarbeiter??? Nein, jeder hat für sich frei entschieden wo und wie er arbeitet.
Nutze deine Energie für andere Hilfsprogramme, aber lass die Menschen ihre Entscheidungen selber treffen.
Und wer nichts Gutes zu sagen hat, sollte doch lieber still sein.
Hallo Anke
ich finde es spannend, dass du der Meinung bist, jeder soll machen, was er möchte – was ich übrigens teile –, mir hier aber gleichzeitig deutlich vermittelst, was ich tun und lassen soll ;) Und interessant ist auch, dass sich hier so viele Dubai-Liebhaber:innen einfinden, die etwas gegen Kritik haben. Wenn ich ein Reiseziel lieben würde, würde mich das gar nicht tangieren. Dein Rat an mich, still zu sein, wenn man nichts Gutes zu sagen hat, klingt da besonders schräg, vor allem im Kontext der Verteidigung eines Regimes, das mit Kritik selbst nicht gerade großzügig umgeht.
Dieser Artikel basiert auf belegten Fakten, soweit es thematisch um Fakten geht, und lädt in erster Linie Menschen, die bisher noch nicht dort waren, dazu ein, sich mit den Hintergründen eines Reiseziels auseinanderzusetzen. Und für sich zu entscheiden, ob das wirklich das ist, was man unterstützen und erleben möchte.
Ich kann gut nachvollziehen, warum man einen Beitrag, der nicht zum eigenen Lebensgefühl passt, als „lästern“ abtut. Es hilft, das eigene Handeln nicht hinterfragen zu müssen. Das zeigt sich auch deutlich in der Annahme, Arbeitsmigranten hätten sich „frei“ für ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen entschieden. Das ist ein klassisches Beispiel für privilegiertes westliches Denken. Dazu habe ich übrigens auch einen weiteren Artikel geschrieben: „Warum Menschen die Arbeitsbedingungen in den Golfstaaten verharmlosen“.
Vielleicht wäre es auch mal eine Gelegenheit, nach Nepal oder Pakistan zu reisen; also dorthin, wo viele dieser Arbeitsmigrant:innen herkommen. Dort sieht man, wie wenig ihre Entscheidung wirklich mit „freiem Willen“ zu tun hat. Wir in unserem Sozialstaat, in dem wir vollständig abgesichert sind, würden ja selbst nie in die Lage geraten, aus Not heraus unsere Familien zu verlassen, um in einer Monarchie unter fragwürdigen Bedingungen zu arbeiten – teils draußen bei über 40 Grad, ohne Rechte, ohne Urlaub, ohne Reisepass, weit weg von allem Vertrauten.
Dass das schwer nachzuvollziehen ist, verstehe ich. Aber genau darum geht es.
Beste Grüße und gute Reise
Hallo Ute, danke für deinen Artikel. Mein Mann und ich sind gestern aus Dubai (Downtown) zurückgekommen. Ein Städtetrip – Ersatz für New York- wollten nicht ins Trump-Land – aber war diese kurzfristige Wahl besser? Nee. Es lässt mich tatsächlich nicht los und meine Gedanken kreisen um diesen Irrsinn dort. Ja, es sind beeindruckende Bauten, Luxus, Sauberkeit – halt eine andere Glitzerwelt- aber Abgasgestank, Überwachung und alles, was du beschreibst – wer hinschaut, sieht nach ein paar Tagen, das ist doch nur eine Fake-Welt. So interessant und einnehmend die Reise auch war, wo ist der Sinn des Ganzen? Was könnte man für all das viele Geld Gutes tun. Protz ohne Ende und ohne Sinn. Hauptsache das Größte. Die Arbeiter werden übrigens in alten klapprigen Bussen zur Baustelle gebracht…
Wir werden dort nicht nochmal hinfahren. Das braucht echt kein Mensch. Hoffe, das junge Menschen aufwachen und diesen Irrsinn nicht mehr unterstützen. Tja – ehrliche Berichterstattung ist schließlich nicht möglich und jeder Influencer dort unter Regierungsvertrag/ zensiert. Bin froh, wieder hier in „Freiheit“ zu sein – man hat immer das Gefühl beobachtet zu sein…übrigens ein Anruf über WhatsApp wird grundsätzlich blockiert…So höre jetzt auf – wir haben für uns das Beste draus gemacht. PS: Hatte eine tolle Jacke (Luxusmarke- Jeans) am Flughafen entdeckt- fast 3.000 Euro Irrsinn.
Hallo liebe Martina,
vielen Dank für deinen offenen Kommentar. Deine Eindrücke bestätigen, was mich zu dem Artikel bewogen hat. Gut jedenfalls, dass ihr für euch Klarheit gewonnen habt. Was mir manchmal fast mehr Sorgen macht, ist, dass viele genau dieses System nicht nur hinnehmen, sondern vehement als etwas Gutes/Tolles verteidigen. Hoffen wir, dass mehr Menschen anfangen, solche Reiseziele kritisch zu hinterfragen. Deine Eindrücke helfen dabei.
Viele Grüße!