Zuletzt aktualisiert am 19. Januar 2020
Wie kann man sich in das Abenteuer Camping-Roadtrip stürzen, ohne sich gleich extra ein großes Auto mit umfangreichem Equipment zulegen zu müssen? Vanlife hört sich verlockend an, aber vielleicht möchte man doch erstmal schauen, ob sich das für einen selbst gut anfühlt. Oder es soll einfach mal eine ganz andere Art Urlaub mit einem besonderen Wagen sein? Ganz einfach – die Lösung heißt Mieten!
Hierfür möchte ich dir das größte private Sharing-Portal für Wohnmobile, Camper und Wohnwagen aller Art vorstellen und dir erklären, warum ich dieses System des Teilens und das Unternehmen selbst so klasse finde: Bei PaulCamper werden ausschließlich Fahrzeuge von Privatleuten vermietet, die ihr gutes Stück nicht nur in der Garage stehen lassen, sondern das Vergnügen mit anderen teilen möchten – sozusagen das AirBnb für Camper.
Wenn du also ein passendes Mobil für dich gefunden hast, trittst du direkt mit dem Besitzer in Kontakt und kannst alles auf persönlicher Ebene besprechen. Ich finde das sehr angenehm, zumal man die Reise in einem Auto mit einer gewissen Geschichte antritt anstatt sich einfach in ein anonymes, steriles Fahrzeug zu setzen. Der VW Bus T2, mit dem ich eine einwöchige Tour unternommen habe, gehörte z. B. früher zwei Aussteigerinnen aus Holland, die damit durch die Weltgeschichte gefahren sind. Passt!
Aber auch die Story von PaulCamper gefällt mir sehr gut, denn das Unternehmen entstand aus der Reiseleidenschaft des Gründers Dirk Fehse: In Australien entfachte sich die Liebe für das entspannte Leben im Van, in Deutschland kaufte er sich dann 2010 selbst einen Bus und da der Unterhalt für nur ein paar Wochen im Jahr zu teuer war, begann er den Wagen an Freunde zu vermieten. Drei Jahre später hing er seinen ursprünglichen Job an den Nagel und die Sharing-Plattform wurde geboren. Hut ab!
Warum sollte ich einen privaten Camper mieten?
Die Gründe für den Wunsch, mit einem Wohnmobil, Bulli, Wohnwagen oder Auto mit Dachzelt zu verreisen, können sehr unterschiedlich und individuell sein: Vielleicht möchte man einfach mal eine andere Reiseart ausprobieren, einen ganz speziellen Camper vor dem Kauf erstmal ausgiebig testen, ein langes Wochenende in einem historischen Auto verbringen oder schauen, ob der Traum vom Vanlife wirklich das Richtige für einen ist. Hier sind meine Aspekte, warum sich die private Miete lohnt:
1. Es spart Geld gegenüber einem Kauf
Nachdem ich inzwischen selbst fünf Jahre lang einen VW Bus besitze, habe ich einen ganz guten Überblick über die vorhersehbaren wie unvorhersehbaren Kosten eines solchen Campers. Wenn ich nicht das Glück hätte, dass der Wagen aufgrund seines originalen Zustands an Wert gewinnt, hätte ich im Vergleich zu einer Miete deutlich Verlust gemacht.

Also selbst, wenn der Mietpreis pro Tag auf den ersten Blick hoch erscheinen sollte, wird es am Ende günstiger sein als mit einem eigenen, gekauften Wohnmobil – es sei denn, man nutzt den Camper regelmäßig und über viele Wochen oder sogar Monate im Jahr.
Welche Kosten hat man denn mit einem eigenen Camper (neben dem Kaufpreis), über die man sich bei einer Miete keine Gedanken machen muss?
– Stellplatz bzw. Garage während der Standzeit
– Kfz-Steuer
– Kfz-Versicherung und ggf. Selbstbehalt bei Schäden
– An- und Abmeldegebühren
– TÜV und AU
– Ersatz- und Verschleißteile
– Eventuelle Reparaturen
– Wertverlust (außer bei hochwertigeren Oldtimern)
– Komplettes Camping-Equipment
Mit etwas Pech könnte also bereits eine einzige, aufwendigere Reparatur im Jahr beim eigenen Wagen den gesamten Mietpreis für einen Urlaub im geliehenen Camper ausmachen. Bei der Miete ist bei dem fahrbereiten und gewarteten Fahrzeug meist Vollkasko, Pannenschutz, alle gefahrenen Kilometer sowie das gesamte Camping-Equipment wie Stühle, Tisch, Kocher, Geschirr und Besteck etc. enthalten… relaxed!
2. Sharing is Caring
Jeden Tag werden mehr als 9.000 neue Fahrzeuge in Deutschland zugelassen und das ist unter Umweltgesichtspunkten eigentlich eine kleine Katastrophe. Wichtig sollte es gerade heute eigentlich sein, ein Fahrzeug möglichst lange zu nutzen, um dem extrem hohen Herstellungsaufwand Rechnung zu tragen. Teilen eines Wohnmobils ist daher die beste Möglichkeit, den meist zusätzlich zum Alltagsauto genutzten Wagen effizient zu nutzen.

Wer teilt, gibt anderen die Möglichkeit, nicht auf ein neues Fahrzeug zurückgreifen zu müssen. Und wie gesagt ist gerade der persönliche Touch hier das Besondere. Man holt den Camper beim Besitzer ab, sitzt vielleicht bei der Abholung gemütlich zusammen im Wohnzimmer und bekommt alles in Ruhe gezeigt. Ich persönlich liebe außerdem die kleinen Eigenarten und Charakter-Eigenschaften eines Fahrzeugs, denn sie machen die Reise auf eine gewisse Art viel authentischer.
Apropos: Camping gehört zu den umweltfreundlichsten Reisearten, sofern man nicht in kürzester Zeit eine halbe Weltreise unternimmt. Man versorgt sich selbst, verwendet Strom und Wasser nur in sehr geringem Ausmaß und braucht auch sonst eigentlich nur ganz wenig – dafür bekommt man im Gegenzug eine riesige Menge Natur geschenkt. Auf Naturcampingplätzen und wild campend übernachtet man nicht nur in schönster Umgebung, sondern ist – bis auf den Kraftstoff – sehr umweltfreundlich unterwegs.
3. Man hat 100%ige Flexibilität
Einmal ein Wohnmobil gekauft, bleibt es dann auch dabei – es sei denn, man ist leidenschaftlicher Käufer und Verkäufer. Wenn man zum Beispiel nur ein Mal im Jahr mit einem Camper verreisen möchte, bietet sich bei der Miete eine fantastische Vielfalt aus tausenden Wohnmobilen an. Diesmal ein Bulli, nächstes Mal ein Auto mit Dachzelt. Oder doch lieber ein bequemer und geräumiger Van? Ein Wohnwagen wäre auch mal einen Versuch wert. Die Auswahl ist immens!
4. Dem Schicksal seinen Lauf lassen
Ein Punkt, den ich mittlerweile besonders spannend finde, ist: für die vorgesehene Tour absolut nichts im Voraus planen. Unser Alltag ist bereits voll durchgetaktet, alles läuft immer in geraden Bahnen und wir möchten bzw. müssen immer genau wissen, was als Nächstes passiert. Warum aber nicht einfach mal von dieser klaren Bahn abweichen und sich auf sein Gefühl verlassen?

Einfach der Nase (oder dem Wetter) nach und sich in irgendeiner Windrichtung überraschen lassen? Ich habe damit schon unglaublich tolle Erfahrungen gemacht. Abgesehen davon muss man sich hierbei zwangsläufig mal auf seine Intuition verlassen und lernt sich auf diese Weise wieder ein bisschen besser kennen. Wenn also der Miet-Camper nicht in der eigenen Heimatstadt liegt, lässt sich der Abholort wunderbar als Start für eine Fahrt ins Ungewisse nutzen.
Wie funktioniert die Buchung?
Erfrischend einfach. Bei der Suche muss man zunächst nur seinen Wohnort und den gewünschten Reisezeitraum eingeben. Wenn man ein wenig flexibel ist, lohnt sich dabei das Anklicken der Option “+/- 3 Nächte”, da manche interessante Fahrzeuge an dem einen oder anderen Tag noch belegt sein können. Und nun gilt es aus mehr als 4.000 Autos auszuwählen.
Nach der Anzeige aller verfügbaren Fahrzeuge können diverse Einstellungen bei der Suche eingegeben werden: Fahrzeugtyp, Preisspanne, Ausstattung, Entfernung und erfreulicher Weise auch, ob Haustiere erlaubt sind. Bei etwa der Hälfte aller Wagen kann man meiner Erfahrung nach seinen Hund nach vorheriger Absprache mitnehmen. Die meisten Fahrzeuge müssen mindestens drei Nächte gebucht werden.
Wenn man ein passendes Fahrzeug gefunden hat, muss man sich lediglich registrieren und kann anschließend die Buchung unverbindlich anfragen. Hier empfiehlt sich noch ein persönlicher Text, damit der Vermieter einen besser kennenlernen kann. Innerhalb weniger Stunden erhält man dann ein Angebot mit weiteren Informationen, das man bestätigen und bezahlen kann – that’s it!
Das Angenehme ist, dass es keine versteckten Kosten gibt. Zusätzliche Kilometer oder Camping-Equipment wie Kabel, Kocher, Tisch, Stühle & Co. sind fairer Weise direkt im Preis enthalten und werden nicht zusätzlich oder erst später berechnet. Bucht man mehr als drei Monate in der Zukunft, muss man lediglich 30% anzahlen. Die Höhe der Kaution wird jeweils in den Detailangaben aufgeführt.
Nach der Buchung: Worauf sollte man achten?
Natürlich muss man trotz der sich bereits im Auto befindlichen Camping-Ausrüstung einiges selbst mitbringen. Hierbei helfen die ausführlichen Ausstattungs-Hinweise auf der Detailseite zum jeweiligen Camper. Da es unzählige, unterschiedliche Artikel und Fahrzeug-Ausstattungen gibt, kann das eine oder andere schonmal etwas anders sein als man es erwartet und gebraucht hätte.
Daher würde ich empfehlen, sich besonders die Ausstattungs-Details für’s Kochen genau durchzulesen und einige Punkte vor der Übernahme ggf. nochmals beim Vermieter zu hinterzufragen. Gerade bei älteren Fahrzeugen ist die Einrichtung spartanischer (z. B. Kühlbox hat keinen Strom oder es gibt keinen Herd) und da heißt es dann improvisieren.
Wenn man mit dem eigenen Auto zum Abholort anreist, wäre es vielleicht auch hilfreich zu erfragen, ob es in der Nähe eine gute Parkmöglichkeit für den Reisezeitraum gibt. Im nächsten Artikel stelle ich eine ausführliche Packliste für die Reise mit einen Miet-Camper bereit mit vielen hilfreichen Tipps, wie man aus seiner Camping-Tour das Beste herausholt. Hier geht’s zum Artikel. Jetzt aber erstmal viel Spaß bei der Auswahl!
PS. Du möchtest ein Wohnmobil über PaulCamper buchen? Dann sichere dir hier dein Startguthaben von 30 Euro.
14 Kommentare
Liebe Ute,
ganz herzlichen Dank für den Link zur Privatvermietung! Ich kannte bisher nur die gewerblichen Vermieter. Da wir im nächsten Jahr ein WoMo mieten möchten, kommt Deine Empfehlung rechtzeitig für die Planungsphase.
Liebe Grüße
Karen
Liebe Karen,
ui das freut mich sehr! Frühzeitig nach einem geeigneten Wagen Ausschau halten macht auch Sinn, um aus den besten Wohnmobilen auswählen zu können.
Ganz viel Spaß auf eurem Roadtrip und liebe Grüße
Ute
Eine schöne Beschreibung eines Blogs. Es wird einfach alles erklärt, was man was wichtig ist
Danke :) .
Sehr gerne, liebe Elke :)
Beste Grüße! Ute
Hi Ute,
Das ist total interessant einen privat vermieteten Camper zu mieten. Vor allem, da ich gerne mal mit einem VW T3 herum fahren möchte, mir aber keinen kaufen will (wegen der Instandhaltungskosten). Danke für den Artikel!
Grüße
Markus
Hi Markus,
oh dieses Erlebnis kann ich dir auf jeden Fall empfehlen :) Wünsche dir viel Freude bei der Auswahl, die bei den T3’s ja recht groß ist.
Viele Grüße und gute Fahrt!
Ute
Es ist eine super Idee ein Wohnmobil zu mieten. Natur genießen, kein Warten am Büfett, niemand legt fest wie lange man schläft. Auf Grund der Preise ist die günstigere Variante natürlich das Wohnmobil zu mieten. Da man ja leider nicht das ganze Jahr Urlaub machen kann.
Ein super Blog. Es wird alles erklärt, was was man wissen sollte.
Liebe Ute,
vielen Dank für deinen Zuspruch und das schöne Kompliment! Ich denke auch, dass wenn man nur mal für ein paar Wochen im Jahr verreisen möchte, ist das Mieten eines Wohnmobils definitiv besser und günstiger als eins zu kaufen. Und man kann je nach Geschmack auch den Wagen mal wechseln :)
Viele Grüße und weiterhin gute Fahrt!
Ute
Hallo Ute,
heute habe ich durch Zufall deinen Blog gefunden. Ich wollte schon lange Essen machen, duschen usw. und bin aber irgendwie an deinen schönen und ausführlichen Artikeln hängengeblieben. ;-)
Jetzt habe ich auch noch durch diesen Artikel hier, die schöne Seite zum privaten Wohnmobil mieten entdeckt. Super, sowas habe ich schon lange gesucht, weil es einfach mehr Sinn macht, die Mobile zu teilen als immer alles neu zu kaufen. Ich habe auch deinen Link mit den 30 Euro genutzt, nur leider kann ich nirgendwo sehen, dass ich diese bekommen habe. Weißt du wo man das sieht?
Ansonsten einen schönen Abend noch und ich werde öfters mal reinschauen um mir Inspirationen zu holen. Facebook habe ich auch gleich abonniert. :-)
LG Ronny
Hey Ronny,
prima, das freut mich sehr! :) Melde dich doch gern nochmal, wenn du mit einem Wagen losgefahren bist – würde mich interessieren, für welches Auto du dich entschieden hast! Wo du dein Guthaben findest, kann ich dir leider nicht sagen; musst dich da ein bisschen durch dein Konto durchwurschteln. Ansonsten frag’ einfach mal beim Support nach, das Team ist supernett.
Dann sag’ ich mal bis bald!
Viele Grüße, Ute
Hallo und Danke, ich habe es jetzt gefunden.
Ich werde wahrscheinlich mir im Sommer einen mieten um eine kleine Foto-Reise zu machen. Habe leider noch keine Erfahrung mit Wohnmobilen, nur mit Wohnwagen. Deswegen muss ich erst mal schauen, was ich denn da so nehmen könnte. Ich kann aber gerne noch mal schreiben, für welchen ich mich entschieden habe. Muss sowieso noch ein paar Artikel hier lesen. Hoffe du löschst nicht mehr so viel. ;-)
LG Ronny
Hallo Ronny,
keine Sorge, es werden nur noch einige wenige Artikel gelöscht werden in nächster Zeit :)
Bin gespannt, welches Fahrzeug es werden wird.
Viele Grüße und viel Freude bei der Suche!
Ute
Hallo und Danke für den wertvollen Beitrag! Ausgezeichnet Blog.