Als ich die Ankunftshalle des Flughafens in Nizza betrat, wanderte mein Blick durch die Menschenmenge und blieb an einem sympathisch wirkenden Mann in dunklem Anzug hängen, der ein Schild mit meinem Namen hochhielt. Schon wenige Minuten später sank ich in den weichen Ledersitz der schwarzen Limousine mit getönten Scheiben, die mich in vierzig Minuten in das Fürstentum Monaco chauffieren würde.
Während ich mich noch vage an meinen meinen ersten Monte-Carlo-Besuch in meiner Jugend erinnere, in der ich mit großen Augen diese völlig andere Welt von Luxushotels und -autos beobachtete, würde ich diesmal einen Blick hinter die Kulissen dieses weltbekannten, monegassischen Stadtbezirks schauen können. Und der Zeitpunkt dafür hätte nicht besser sein können, denn schon länger beschäftigt mich die Frage, wie viel Luxus ich selbst brauche und für diese Einschätzung war dies hier zweifelsohne ein prädestinierter Ort!
Monte-Carlo ist von seiner Fläche her tausend Mal kleiner als Köln, hat dafür aber den großen Vorteil, direkt an der Côte d’Azur mit unmittelbarer Angrenzung zu Italien und Frankreich zu liegen. Daher kann man einen Besuch dieses Stadtbezirks sehr gut mit einer Reise z. B. von oder nach Nizza (1/2 Stunde) oder Cannes (1 Stunde Autofahrt) oder mit einem Roadtrip entlang der Côte d’Azur verbinden.
Nachdem ich mein Zimmer des luxuriösen Monte-Carlo Bay Hotels im 8. Stock betrat, machte ich es mir auf dem Balkon mit Blick auf das Meer und einen riesigen Pool gemütlich. Schon in wenigen Stunden würde ich mich für das nahe gelegene Sterne-Restaurant ELSA in Schale werfen müssen, um acht fantastische Gänge und einige Champagner- und Weingläser später zufrieden in mein weiches Bett fallen zu können, wo mich bei halb geöffneter Balkontür die Meerluft und die leichte Brandung in den Schlaf wiegen würden.
It’s the sweet life…
Wie sehen eigentlich die vier Wände wohlhabender Menschen an solch einem mondänen Ort aus? Zwei besondere Tage warteten auf mich, die mich während des Betretens der unterschiedlichen Zimmer verschiedener, namhafter Hotels des Öfteren zum Staunen brachten. So wurde ich z. B. im Monte-Carlo Beach Hotel in die 70er Jahre zurückversetzt, indem ich eine Wohnung à la James Bond auf zwei Ebenen mit einem riesigen, runden Bett betrat.
Andere Suiten hatten wiederum eine Dusche, die alleine schon Platz von etwa 8 qm einnahm. Mit Blick auf den Pool des Beach Clubs (geöffnet von April bis Oktober) und den begehrten Strandabschnitt ist dieses Hotel im Sommer sicher »The place to stay«!
Nach zwanzig Gehminuten befindet man sich bereits im Zentrum am Cercle d’Or (übersetzt: Goldener Kreis), wo sich auch das berühmte Hôtel de Paris und gegenüber das nicht weniger bekannte Casino befindet. Ein freundlich lächelnder Herr mit Zylinder öffnet mir die Tür des im Jahre 1864 erbauten Hotels.
In der prunkvollen Eingangshalle des Hôtel de Paris stößt man zuerst auf eine Bronzepferd-Statue, deren Nase und rechter Fuß durch liebevolles Streicheln Glück im Spiel bringen soll. Sogar einen Blick in die Zimmer durfte ich wagen, die zum Teil jenseits der 10.000 Euro pro Nacht liegen. Der Weinkeller dieses Hotels ist in seiner Größe von 400 qm ebenso beeindruckend.
Das Casino Monte-Carlo bietet neugierigen Besuchern bis 14 Uhr Einblicke in die heiligen Spielhallen, in denen manche viel gewinnen und andere – wahrscheinlich die Mehrzahl – viel verlieren. Am Nachmittag und Abend ist das Casino nur noch in angemessener Garderobe und mit Registrierung (Ausweis nicht vergessen) möglich und dann ist auch strengste Privatsphäre angesagt und somit das Fotografieren nicht mehr erlaubt.
Etwas angetan hat es mir das Hôtel Hermitage Monte-Carlo mit wunderschön eingerichteten Zimmern, die auf der riesigen Terrasse – natürlich im Jacuzzi sitzend – den Blick auf die Bucht von Monte-Carlo ermöglichen.
Und bei aufkommendem Hunger kann man sich in einem der beiden Restaurants L’Hirondelle oder Vistamar (1 Michelin Stern) auf der jeweiligen Terrasse im Schatten mit ausgefallenen Menüs und Blick auf die Bucht verwöhnen lassen.
Eine Zeitlang im Luxus zu schwelgen ist eine klasse Erfahrung, die durchaus zum Philosophieren anregt. Das süße Leben fängt bereits morgens bei einem riesigen Frühstück auf der Terrasse an, der beheizte Außenpool lädt besonders bei aufgehender Morgensonne zu einer Schwimmeinlage ein und später im Spa gilt es zwischen Dampfbad mit Peeling und Ruheliege mit heißem Tee zu pendeln.
Während meines Wochenendes in Monaco kam für mich immer wieder die Frage auf, wie es nur wäre, wenn Geld keine Rolle spielen würde. Im schwarzen Maserati zum Dinner abgeholt zu werden, bei den Luxus-Labels grenzenlos shoppen zu können und sich in den besten Restaurants mit ausgefallenen Gerichten verwöhnen zu lassen sind zweifellos Annehmlichkeiten, die wahrscheinlich kaum jemand ablehnen würde. Das Schöne in der jetzigen Situation ist daher, dass es immer noch etwas gibt, von dem man träumen kann.
Vielen Dank an Monte-Carlo Société des Bains de Mer für die unentgeltliche Einladung! Der Inhalt dieses Beitrags spiegelt meine persönliche Meinung wider.
Boah, das ist echt Luxus pur! Ich hab sowas selbst noch nicht erleben dürfen, könnte mir aber vorstellen, dass mich das heillos überfordert :D Ich muss aber gestehen, dass ich die Architektur und die Häuser wirklich sehr, sehr hübsch finde :)
Liebe Grüße,
Kathi
Hi Kathi,
mir hat auch gerade der Einblick gut gefallen – ist ein ganz anderer Eindruck, als wenn man nur mal die Straßen abläuft. An das Leben könnte ich mich jedenfalls gewöhnen :) Liebe Grüße zurück und Danke für deinen Kommentar, Ute
Deine Fotos sind der Hammer! Sehr schön und clean. Auf so ein paar Tage Luxus hätte ich auch mal Lust. Whirlpool und dazu die kleinen Backwaren…mhhhh. Danke für deinen Artikel, hat mir sehr gut gefallen. Viele Grüße
Hallo Christian,
vielen Dank für das schöne Kompliment! Ich finde Luxus auch etwas Wunderbares. Und wenn er nicht selbstverständlich ist, weiß man ihn umso mehr zu schätzen :) Viele Grüße! Ute
Toller Artikel. :)
Ich habe auf meinem Blog einen gegenteiligen Artikel veröffentlicht. Wie ich möglichst günstig in Paris war.
Ihr könnt hier ja auch mal reinschauen: http://dari-on-tour.de/guenstig-nach-paris/
Wahnsinn, was es für Luxus gibt! Wobei es mir ein bisschen weniger luxuriös ja durchaus reicht, wie im Seiser Alm Hotel, viel Natur, köstliches Essen und Wellness. :)
Ich war in Monaco als Nanny vor ein paar Jahren, als ich es satt hatte, zwischen den ganzen Schönen und Reichen im Michelin-Stern-Restaurant zu arbeiten :)
Zuerst war Nizza geplant, aber schon gleich nach einer Woche bin ich nach Monaco gegangen, habe dort in einer reichen Familie gearbeitet und trotzdem eine komplett andere Seite Monaco’s kennengelernt. Meine Freunde waren normale Monegassen, kein Getue, keine dicken Autos. Tagsüber waren wir am Strand, abends dann gerne unterwegs.
Dann kam die Formel 1, dieses kleine Land war komplett überfüllt – und die Motoren so wahnsinnig laut! Die Bar, wo ich sonst einen Gin Tonic für EUR 10,- getrunken habe, hat den Preis für dieses Getränk auf EUR 35,- erhöht… Das war es mir dann nicht wert… :)
Ich bin froh, dass ich diese „normale“ Seite von Monaco kenne – habe aber auch nichts gegen Luxus.
Mein Luxus in Monaco waren die Macarons von La Durée, von welchen ich mich rund um die Uhr ernähren könnte :)
Das Interessantest für mich in Monaco ist das Ozeanografische Museum.
Auch mit und für Kinder sehr interessant. Wir hatten speziell dazu eine Ferienwohnung in Nice gemietet. Es war der Grund der Reise und wir würden es jederzeit wiederholen.
Als Kontrast zum Luxusleben kann man einen Tag durch den Esterel-Massif wandern. Von Monaco nimmt man den Bummelzug Richtung Saint-Raphael. Man hält in Le Trayas an. Von dort aus kann man zum Pic de l‘ Ours wandern. https://www.esterel-cotedazur.com/massif-de-lesterel-saint-raphael/ .
Dein Beitrag ist wirklich interessant und Deine Bilder sehr schön :). Ein bisschen mehr oder weniger Luxus wünscht sich meiner Meinung nach JEDER!! Besonders auf Reisen oder im Urlaub. Davon bin ich überzeugt. Für jeden einzelnen ist aber Luxus etwas anderes. Und das ist auch richtig so, finde ich.