Oft werde ich gefragt, welches Blog-System ich verwende, wie ich meine Instagram-Storys gestalte oder ob ich Tipps für verschiedene Bereiche des Bloggens und Social Media habe. Leider ist es mir nicht möglich, jedem eine kostenlose Beratung anzubieten, weshalb ich eine Liste meiner täglich verwendeten Programme und Tools zusammengestellt habe, die ich hier gerne teilen möchte.
Ein Hinweis vorweg: Einige Links sind sog. Affiliate-Links. Wenn du über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung erwirbst, erhalte ich eine kleine Provision, die zum Erhalt dieses Blogs beiträgt. Dir entstehen keine Mehrkosten.
1. Die Grundlage: Der Blog
Die Entscheidung, ob man heutzutage einen Blog erstellen oder ausschließlich einen Social-Media-Kanal wie Instagram, TikTok oder YouTube betreiben sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Meiner Meinung nach ist ein Blog nach wie vor von Bedeutung, da er die Möglichkeit bietet, Themen ausführlicher und detaillierter darzulegen als es durch kurze Videos oder Bilderstrecken möglich ist, die oft stark verkürzt sind.
1.1. Das CMS (Content-Management-System)
Egal, ob für einen Blog oder eine klassische Webseite, meiner Meinung nach ist WordPress das sinnvollste und beste System. Es gibt zwar Alternativen wie Wix, Squarespace, Weebly und weitere, jedoch empfehle ich besonders für einen Blog immer WordPress. Es ist altbewährt, zuverlässig und es gibt eine riesige Auswahl an Templates (Design-Vorlagen für den Blog).
1.2. Das Hosting
Es ist zwar möglich, einen Blog über WordPress zu hosten, jedoch empfehle ich das nicht. Meiner Meinung nach ist es wesentlich sinnvoller, den Webspace bei einem eigenen Host zu nutzen. Über einen guten Hosting-Anbieter lässt sich das einfach und bequem realisieren. Ich persönlich hoste all meine Webseiten bei Domainfactory, einem Anbieter, der Webhosting inkl. Zufriedenheitsgarantie anbietet.
Früher war ich Kundin bei 1&1 bzw. Ionos, hatte dort jedoch verschiedene Probleme und kann diesen Anbieter deshalb nicht weiterempfehlen. Hier noch vier Vorteile, die in der Summe für Domainfactory sprechen:
- Es gibt einen telefonischen Kundenservice und eine Art Chat-Funktion; beides ermöglicht eine Problemlösung innerhalb weniger Minuten bis Stunden.
- WordPress ist über die Domainfactory-Seite mit ein paar Klicks installiert.
- Es werden Backups zuverlässig für die letzten Tage auf dem Server gespeichert. Das bedeutet: im Falle eines Problems (z. B. Seite gehackt) kann die Seite für ungefähr 5 Euro schnell wiederhergestellt werden.
- Das SSL-Zertifikat für eine Webseite ist kostenfrei.
1.3. Nützliche Programme rund um den WordPress-Blog
Für das Verschieben von Ordnern, Bildern und Dateien wie z. B. die Poedit File zum Übersetzen nutze ich das kostenlose Programm FileZilla Client.
Für das Übersetzen der meist englischen Texte eines Themes ins Deutsche verwende ich das ebenfalls kostenlose Programm Poedit.
Manchmal braucht es einen Texteditor, z. B. zum Ergänzen von Codes in manchen Dateien. Hierfür verwende ich das kostenlose Programm Brackets.
1.4. WordPress Themes
Ein Theme für einen WordPress-Blog ist das Design-Template bzw. die Vorlage, die das Erscheinungsbild der Website bestimmt. Die beste und größte Plattform für Themes ist meiner Meinung nach Themeforest. WordPress bietet zwar einige kostenlose Themes an, die allerdings meist nicht sonderlich viele Funktionen haben und deren Layout oft sehr einfach gehalten ist.
Ein Premium-Theme von Themeforest ermöglicht es, das Design eines Blogs individueller zu gestalten und bietet oft zusätzliche Funktionen und Möglichkeiten. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 19-69 €. Die Auswahl des passenden Themes entscheidet mitunter über die Benutzerfreundlichkeit des Blogs, weshalb es sich lohnt, Zeit dafür zu investieren.
Alternativ zu Themeforest gibt es noch Themes auf ETSY, Creative Market oder bei einigen, individuellen Agenturen, die sich auf Themes spezialisiert haben. Themeforest hat den Vorteil gegenüber den anderen Themes, dass man z. B. über das Plugin ‚Envato Market‘ automatische Updates erhält bzw. angezeigt bekomme. Das ist bei anderen Anbietern nicht der Fall.
Worauf du beim Kauf eines Themes unbedingt achten solltest: Wann war die letzte Aktualisierung? Wenn sie länger als 10-12 Monate her ist, würde ich vom Kauf abraten. Wichtig ist auch der Page Builder; Standard ist Gutenberg, etwas aufwändiger sind Elementor, Divi und WP Bakery. Letztere bieten einerseits mehr Funktionen, sind andererseits nicht so einfach wie der Standard Page Builder Gutenberg.
1.5. Sinnvolle WordPress Plugins
Plugins erweitern die Funktionalität von WordPress, indem sie weitere Funktionen hinzufügen. Die meisten Plugins sind kostenlos und können einfach über das WordPress Dashboard installiert und aktiviert werden. Einige Plugins werden auch zusammen mit dem Theme installiert, entweder verpflichtend oder optional.
Kostenlose Plugins, die ich verwende, sind:
- Antispam Bee: Sortiert automatisch die Spam-Kommentare heraus
- Broken Link Checker: Überprüft die Website auf fehlerhafte Links und nicht-vorhandene Bilder
- Comment Hacks: Hiermit kann man z. B. die Wort-Anzahl von Kommentaren einschränken
- Disable Google Fonts: Seit DSGVO dürfen keine Google Fonts mehr verwendet werden; mit dem Plugin ist man auf der sicheren Seite, falls beim Theme nicht einstellbar.
- MonsterInsights: Google Analytics Plugin für Tracking von Besucherzahlen und Analyse von Nutzerverhalten
- Jetpack: Weiteres Tool für Website-Statistiken und andere Funktionen wie Schutz vor Brute-Force-Angriffen
- Local Google Fonts: Lädt die vorhandenen Google Fonts zur lokalen Verwendung runter (DSGVO)
- Manage Notification Emails: Um nicht bei jedem Plugin-Update eine Email zu erhalten, kann man das einfach deaktivieren.
- Optimize Database after Deleting Revisions: Alte Versionen von Beiträgen etc. löschen und Datenbank aufräumen (mache ich ca. 1x pro Woche)
- Post Views Counter: Zeigt im Dashboard unter Beiträge die Anzahl der Views an
- Really Simple SSL: Kümmert sich um die komplette SSL-Organisation
- Redirection: Umleitung gelöschter Artikel zu neuer Seite oder Homepage
- Remove Category URL: Entfernt das „Category“ aus der URL, d. h. statt meinedomain.de/category/artikel nur meinedomain.de/artikel
- Shortpixel: Bildoptimierung und -komprimierung
- WP Rocket: Caching- und Optimierungs-Plugin zur Verringerung von Ladezeiten
- Rank Math SEO: SEO Plugin zur Suchmaschinen-Optimierung
Kostenpflichtige Plugins, die ich verwende:
- Real Cookie Banner: Ich habe viele Cookie-Plugins ausprobiert, das hier ist jedoch meiner Meinung mit Abstand das beste und einfach mit Hilfe der deutschen Anleitung DSGVO-konform umzusetzen.
- Hide my WP: Sicherheits-Plugin, das viele Bereiche abdeckt. Es versteckt den WordPress-Server vor Angreifern, Spammern und Theme-Erkennungstools. Es versteckt die Login-URL und nennt die Admin-URL um. Ich nutze die Einstellung ‚Medium-Privacy‘. Einen Support braucht man hier eigentlich nicht, daher braucht man auch keine Erneuerung nach Ablauf des ersten Jahres.
2. Bild- und Videobearbeitung für den Blog und Social Media
Die Möglichkeiten sind hier inzwischen unendlich, Apps gibt es wie Sand am Meer und hier hat sicher jede:r seine Vorlieben. Bei mir sieht es so aus:
- Fotobearbeitung: Hier verwende ich Lightroom und Photoshop in einem Adobe-Foto-Abo für monatlich 11,89 Euro. Lightroom ist hier auch mobil möglich und unterwegs hilfreich.
- Verwendung kostenloser bzw. externer Fotos: Ich nutze Unsplash, manchmal Pixabay und gelegentlich auch Fotos der kostenpflichtigen Canva-Version.
- Grafiken, Insta Storys, Illustrationen: Inzwischen verwende ich nur noch Canva, sowohl auf dem Desktop als auch per App. Wer Canva noch nicht nutzt: Über Google findet man sicher eine Möglichkeit, die Premium-Version für 2-3 Monate lang kostenfrei zu testen.
- Canva-Layouts: Wenn man gerne ein einheitliches Layout z. B. bei seinen Posts oder Storys verwenden möchte, gibt es beispielsweise bei Creative Market jede Menge Templates für Photoshop und/oder Canva. Auch auf ETSY gibt es unzählige Social Media Templates, meiner Meinung nach oftmals günstiger als bei Creative Market.
- Presets: Zur Bearbeitung meiner Fotos habe ich ebenfalls einige bei ETSY als auch bei Creative Market gekauft. Einige Tipps dazu demnächst in einem weiteren Artikel.
- Videos z. B. für Reels: Auch hier bietet sich Canva an; einfach bei den Vorlagen Reels auswählen, eine passende Vorlage auswählen, Videos oder Bilder austauschen, Text ändern, als Video abspeichern – fertig. Eine App, die ich ganz gut finde, nennt sich filmm mit über 100 Filtern, Text, Animation usw.. Kann man 3 Tage kostenlos testen, danach 29,90 Euro für 1 Jahr, was noch einigermaßen ok ist.
- Fototransfer Handy-Laptop/Desktop: Eine wahnsinnig wichtige App, um kabellos Fotos vom Handy auf mein Laptop oder umgekehrt zu transferieren. Die App heißt PhotoSync und ist kostenlos.
Weiterbildung Foto und Social Media: Zwar bietet Youtube jede Menge Tipps und Informationen, jedoch finde ich das Portal Domestika auch sehr interessant. In günstigen Online-Kursen geben erfahrene Kreative ihre Erfahrung weiter, z. B. im Bereich Fotografie, Instagram, Pinterest usw.
Foto-Diebstahl: Des Weiteren ist es sinnvoll, seine eigenen, veröffentlichten Fotos im Internet zu verfolgen, um ggf. gestohlene Bilder aufzuspüren und rechtliche Schritte einzuleiten. Auf der kostenlosen Seite Copytrack kann man seine eigenen Fotos hochladen und regelmäßig nachschauen, ob und ggf. wer die Fotos missbräuchlich verwendet.
3. Rechtliche Tipps
Die Datenschutzverordnung (DSGVO) stellt für Privatpersonen und Selbstständige einige Herausforderungen dar und erfordert oft intensive Recherche, um Unsicherheiten zu beseitigen und alle Details richtig umzusetzen. Hinzu kommen noch die Auflagen der Werbekennzeichnung, falls man Werbung oder andere Inhalte mit kommerziellem Hintergrund postet.
- Impressum + Datenschutz: Zwar kein Programm, aber für die Erstellung des Impressums nutze ich den kostenlosen Impressums-Generator und kostenlosen Datenschutzerklärungs-Generator von eRecht24. Alternativ gibt es den kostenlosen Datenschutz-Generator von Rechtsanwalt Dr. Thomas Schwenke.
- Werbekennzeichnung: Einen ausführlichen Leitfaden mit vielen Informationen bieten die medienanstalten an.
- AGB: Wer einen Shop auf seinem Blog integriert, braucht Allgemeine Geschäftsbedingungen. Je nachdem, welche Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden, lohnt es sich, diese von einem Rechtsanwalt bzw. Fachanwalt erstellen zu lassen.
Die Fülle an Bestimmungen und Richtlinien macht es meiner Meinung nach nahezu unmöglich, alles 100% korrekt zu machen, auch wenn ich persönlich viel Zeit in die Thematik investiert habe. Lange habe ich mich vor der Umsetzung gedrückt, letztendlich aber vor einigen Monaten beschlossen, eine Berufs-Haftpflichtversicherung mit passivem Rechtsschutz abzuschließen. Wer einen Shop hat, sollte ggf. auch über einen aktiven Berufsrechtsschutz nachdenken.
Ich hoffe, dieser Artikel konnte dir weiterhelfen! Falls du noch Tipps hast, die dich bei deiner eigenen Arbeit weitergebracht haben, freue ich mich über deinen Kommentar unter diesem Beitrag.
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