MobilitätNachhaltigkeit

6 Kleinwagen, die wenig verbrauchen

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Umweltschonendere Kleinwagen - Reisemagazin Bravebird

Wer auf ein Auto nicht verzichten kann, macht sich vielleicht Gedanken darüber, mit welchem Modell das möglichst umweltschonend funktioniert. Ein wirklich umweltfreundliches oder nachhaltiges Auto gibt es nicht, auch nicht mit E-Antrieb. Es gibt jedoch verschiedene Aspekte, die die Situation zumindest etwas verbessern können: ein Kleinwagen.

  • Kein neues Auto kaufen
    Für die Herstellung eines neuen Autos mit einem Gewicht von etwa 1,5 Tonnen werden im Schnitt 70 Tonnen Ressourcen verbraucht. Viele davon sind selten, werden über große Distanzen transportiert und verursachen in der Gewinnung und Verarbeitung erhebliche Umweltschäden. Auch der CO₂-Ausstoß in der Produktion ist hoch.
  • Je weniger Verbrauch, desto besser
    Je mehr Kraftstoff ein Fahrzeug verbraucht, desto höher ist der CO₂-Ausstoß. Kleinere Autos haben in der Regel einen niedrigeren Verbrauch.
  • Je leichter das Fahrzeug, desto weniger Mikroplastik
    Der Abrieb von Autoreifen verursacht Mikroplastik, das in die Umwelt und ins Meer gelangt. Bei einer Laufleistung von rund 40.000 Kilometern entstehen pro Reifen schätzungsweise 1 bis 1,5 Kilogramm Mikroplastik. Leichtere Fahrzeuge verursachen in der Regel weniger Reifenabrieb.
  • Je kleiner das Auto, desto besser für andere Verkehrsteilnehmer
    Schmale Fahrzeuge bieten Radfahrern mehr Platz, verbessern die Sicht im Straßenverkehr und reduzieren so das Unfallrisiko. Sie erleichtern auch die Parkplatzsuche und verbessern die Parksituation insgesamt.

In dieser Auswahl sind ausschließlich Verbrenner enthalten, da sich dieser Artikel auf bezahlbare, alltagstaugliche Kleinwagen mit klassischem Antrieb konzentriert. Ein Überblick über kompakte, bezahlbare E-Autos folgt demnächst in einem eigenen Beitrag. Wer sich vorab über Hybrid-, Erdgas- oder Elektrofahrzeuge informieren möchte, findet beim VCD entsprechende Umweltlisten.

1. Citroën C1 VTi 68 Stop & Start

Citroen C1 mit wenig CO2 - Reisemagazin Bravebird
© Citroën (Bild kann vom Modell abweichen)

CO₂-Ausstoß: 88 g/km (realistisch laut VCD: 163 g/km)
Verbrauch: 3,4–4,5 l/100 km
Leistung: 69 PS
Abmessungen: 3,46 m (L) × 1,61 m (B) × 1,46 m (H)
Leergewicht: 915 kg
Kofferraumvolumen: 196–780 Liter
Testbericht/Video: Motor mobil (Youtube)

2. Toyota AYGO 1.0 VVT-i

Toyota Aygo Kleinwagen mit wenig CO2 - Reisemagazin Bravebird
© Toyota (Bild kann vom Modell abweichen)

CO₂-Ausstoß: 95 g/km (realistisch laut VCD: 157 g/km)
Verbrauch: 3,6–5,0 l/100 km
Leistung: 69 PS
Abmessungen: 3,43 m (L) × 1,61 m (B) × 1,46 m (H)
Leergewicht: 815 kg
Kofferraumvolumen: 139–782 Liter
Testbericht/Video: Motorvision Fahrbericht (Youtube)

3. Peugeot 108 Active VTi 68

Peugeot 108 mit wenig CO2 - Reisemagazin Bravebird
© Peugeot (Bild kann vom Modell abweichen)

CO₂-Ausstoß: 95 g/km (realistisch laut VCD: 163 g/km)
Verbrauch: 3,6–5,0 l/100 kmLeistung: 69 PS
Abmessungen: 3,47 m (L) × 1,61 m (B) × 1,46 m (H)
Leergewicht: 915 kg
Kofferraumvolumen: 196–780 Liter
Testbericht: Motorline

4. Toyota iQ 1.0 VVT-i

Toyota IQ mit geringem CO2-Verbrauch - Reisemagazin Bravebird
© Toyota (Bild kann vom Modell abweichen)

CO₂-Ausstoß: 95 g/km (realistisch laut VCD: k. A.)
Verbrauch: 4,0–5,1 l/100 km
Leistung: 68 PS
Abmessungen: 2,98 m (L) × 1,68 m (B) × 1,50 m (H)
Leergewicht: 920 kg
Kofferraumvolumen: 32–395 Liter
Testbericht: Auto Motor

5. VW up! 1.0 BMT

VW Eco up mit wenig CO2 - Reisemagazin Bravebird
© VW (Bild kann vom Modell abweichen)

CO₂-Ausstoß: 96 g/km (realistisch laut VCD: 154 g/km)
Verbrauch: 3,7–4,9 l/100 km
Leistung: 60 PS
Abmessungen: 3,54 m (L) × 1,64 m (B) × 1,49 m (H)
Leergewicht: 929 kg
Kofferraumvolumen: 251–951 Liter
Testbericht/Video: Kleines Auto, kleiner Motor (Youtube)

6. Toyota Yaris 1.0 VVT-i

Toyota Yaris Kleinwagen mit wenig CO2 - Reisemagazin Bravebird
© Toyota (Bild kann vom Modell abweichen)

CO₂‑Ausstoß: 99 g/km (realistisch laut VCD: 164 g/km)
Verbrauch: 3,8–5,2 l/100 km
Leistung: 69 PS
Abmessungen: 3,94 m (L) × 1,74 m (B) × 1,50 m (H)
Leergewicht: 960 kg
Kofferraumvolumen: 286–856 Liter
Testbericht/Video: Autoplenum

Mein Fazit: Je kleiner und leichter, desto umweltschonender – am besten gebraucht

Welcher Kleinwagen am besten passt, hängt natürlich stark von den eigenen, individuellen Bedürfnissen ab. Wer nur in der Stadt fährt, braucht weniger Stauraum, wer häufiger reist oder mehr transportiert, braucht ein Modell mit größerem Stau- bzw. Kofferraum.

Ich habe mich nach dieser Recherche selbst für einen VW up entschieden, vor allem wegen des für seine Größe sehr geräumigen Kofferraums, in den mit etwas Übung sogar ein Fahrrad oder meine gesamte Camping-Ausrüstung passt. Meine frühere A-Klasse war mir auf Dauer zu groß und zu verbrauchsintensiv.

Grundsätzlich lohnt es sich, nach einem gut erhaltenen Gebrauchten zu suchen, um zusätzliche Produktionsressourcen zu vermeiden. Wer eher auf neuere Baujahre setzen möchte, findet bei aktuellen Kleinwagen wie dem Hyundai i10, Kia Picanto oder Suzuki Swift ebenfalls sparsame Modelle.

Ob Benzin oder Diesel sinnvoller ist, hängt von den persönlichen Fahrgewohnheiten und Prioritäten ab: Diesel benötigt weniger Kraftstoff und verursacht weniger CO₂, Benziner stoßen dafür weniger Stickoxide und Feinstaub aus. Wichtig ist in jedem Fall, auf eine grüne Umweltplakette zu achten.

Nützliche Links

Hinweis: Dieser Artikel erschien erstmals im August 2021 und wurde redaktionell überarbeitet sowie inhaltlich aktualisiert.

Geschrieben von
Ute Kranz

Als Gründerin dieses Online-Magazins teile ich seit 2013 meine Begeisterung fürs Reisen und eine bewusste Lebensgestaltung. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich zudem verstärkt mit gesellschaftlich relevanten Themen.

7 Kommentare

  • Hallo Ute,
    ich fahre den Aygo ab und zu, weil es das günstigste Auto beim lokalen Carsharing-Anbieter ist (Stadtmobil Stuttgart).
    Das Auto ist zweckmäßig, aber ich bin kein Fan. Es fühlt sich recht billig verarbeitet an ist relativ laut und klappert. Das Fahrgefühl das z.B. ein Corsa bietet (auch Carsharing, daran kann es also nicht liegen) ist meilenweit vom Aygo entfernt.
    Ich denke, es kommt auch darauf an, wie viel Zeit du im Auto verbringst. Als Stadtflitzer ist er einwandfrei. Aber ich würde ihn nicht kaufen um regelmäßig große Strecken zu fahren. Eine hohe Lautstärke im Innenraum ist für mich auf dauer sehr anstrengend. In der Stadt oder bei Kurzstrecken spielt das natürlich keine Rolle.
    Gruß
    Niko

  • Bis auf den VW Up! erscheint mir keines der gezeigten Fahrzeuge tatsächlich praktisch. Die rundgelutschte Form – insbesondere des Hecks – verschwendet haufenweise Platz, da scheint der VW Up! fast noch am platzökonomischsten geschnitten. Sowas wie den Twingo aus den 90ern gibt es heute nicht mehr gegen Geld zu kaufen – außer man kauft einen alten Twingo, was ja nun aus offensichtlichen Gründen ausscheidet. Vom Renault Zoe war ich positiv überrascht, der ist zu den gezeigten aber nun doch eine Nummer größer. Ich bleibe dabei, dass man in der Stadt das Auto weitestgehend abschaffen sollte. Mobilität gehört dort der breiten Masse und nicht der Minderheit, der es erlaubt und die befähigt ist, einen Pkw zu fahren. Für alles außerhalb der eigenen Stadt reichen mir Bus, Bahn und Carsharing – das empfände ich als angenehme Norm. Und ja, für den Urlaub besitze ich einen ollen Camper – da bin ich halt ein Schwein – Grüße aus Slowenien!

    (swg)

  • Hallo Ute, den Verbrauch des Toyota IQ in der Automatikversion !! können wir bestätigen. Was den Einkauf angeht mit mehreren Kästen Wasser wird es problematisch, da man dann schon sehr gut packen muss. Was wiederum die Unterhaltskosten betrifft, ist der IQ unschlagbar: 20,00 Euro Steuern pro Jahr, Kfz-Versicherung Haftpflicht und Teilkasko mit 150,00 Euro SB knapp 215,00 Euro pro Jahr, Inspektion mit allen Materialien und Arbeitswerten knapp 215,00 Euro pro Jahr. Wenn man die Kostenseite betrachtet, ist das schon sehr günstig für ein Fahrzeug. Allerdings ist der IQ für Hundebesitzer nicht geeignet, denn dann wäre der Kofferraum voll. Der IQ ist wirklich gut verarbeitet und auch innen für einen Kleinwagen sehr gut gedämmt, das ist noch alte Toyota Qualität. Den Toyota Aygo hatten wir schon als Ersatzfahrzeug und er hat uns nicht überzeugt, was die Verarbeitung und Dämmung im Innenraum betrifft. Liebe Grüße Joachim

  • Hallo.

    Ich möchte noch auf den Treibstoff „Erdgas“ (= gasförmiges Methan = CNG) verweisen. (Nicht mit Autogas = LPG = flüssiges Propan/Butan verwechseln)

    Durch den Preisansteig beim Erdgas und der CO2 Besteuerung, die für Biogas bisher noch nicht gilt hat man in Deutschland mittlerweile im Schnitt zu 80% Biogas an den CNG Tankstellen und es gibt auch sehr viele Tankstellen mit 100% Biogas.
    Dieses stammt derzeit vor allem aus der Vergärung von Stroh und Schlempe, also (etwas vereinfacht und auch durch die rose Brille) aus Reststoffen der Landwirtschaft, nicht aus Energiepflanzenanbau.

    https://www.cng-club.de/was_ist_biocng

    Die CO2e Bilanz ist auch unter Berücksichtigung der Vorkette gut (für Wenigfahrer über den Lebenszyklus durchaus vergleichbar mit e-PKW und Ökostrom), der Ausstoß an Stickoxiden und Feinstaub ist Prinzip bedingt sehr gering.

    Die Auswahl der Fahrzeuge ist begrenzt, die Reichweite kleiner als beim Benziner oder Diesel, aber nachtanken geht schnell und unkompliziert.

    CNG ist übrigens auch in Italien weit verbreitet.

    Wir haben noch einen Gebrauchwagen mit einem zusätzlichen 50l Benzintank als „Angsttank“ (was, wenn man mal wiehin fährt, wo es weit und breit kein CNG gibt?), aber die Realität ist, dass wir da jedes Jahr gezielt wenigstens den halben benzintank leer fahren müssen, um dann wieder nachzutanken, damit das Benzin darin nicht schlecht wird. Wir fahren de facto nahezu alles wie Biogas.

    Die Lösung funktioniert in Deutschland nicht für 50 Millionen PKW, der ePKW ist langfrsitig das überlegen Konzept. Für Wenigfahrer wie uns und ohne eigene Steckdoese zum laden ist das aber eine gute und zumindest wneiger umweltschädliche Alternative.

    Aktuell hat man auch noch den Nebeneffekt der geringen Kosten. Unserer ist kein Kleinwagen, sondern was mit riesen Kofferraum und der braucht so 3,5-3,8kg/100km, was derzeit ca. 4-4,50€/100km ausmacht. Das ist im Vergleich zu den Kosten für Diesel und Benziner schon cool.
    Steuer ist niedrig bis Null, aber man hat gewisse Zusatzkosten für den TÜV wegen der Gastanks und muss häufiger das Motoröl wechseln.

    Die Leistung ist auch ein paar PS schwächer als beim Benziner, aber das ist uns nicht so wichtig.

    Für die Kurzstrecken nutzen wir idR eh die Fahrräder, wir nehemn den PKW dort, wo Fahrrad oder Bahn die für uns die deutlich schlecherere Option wäre.

    Carsharing + Mietwagen haben wir durchkalkuliert und das würde uns mehr als das Doppelte pro km kosten im Vergleich zum Gebraucht-PKW. Würde man die Parkplätze in der Stadt endlich mal mit adäquaten Kosten versehen (wir parken umsonst) könnte das carsharing Modell besser funktionieren.

    Viele Grüße

  • Wir (43/43/17) fahren in den Urlaub nach Österreich mit einem Skoda Fabia (Limousine) und sind mit unserem 4 Meter-Auto absolut zufrieden, was Komfort und Spritverbrauch angeht. Wir bekommen für 10 Tage Sommerurlaub im Hotel alles rein. 1 großer Koffer, 1 große Tasche, Kleinkram im Rucksack.

    Wir sind in unserem Wohnhaus, bis auf ein junges Paar, die einzigen Ü40er, die so „klein“ unterwegs sind. Ja, vereinzelt wäre ein bissl mehr Platz im Kofferraum bei z.B. (seltenem) Möbelkauf gut, lässt sich aber lösen durch z.B. Anliefern lassen. Und zu 99 Prozent reicht es dicke! Wir hassen es inzwischen, wie eng und unübersichtlich die Straßen geworden sind durch die vielen breiten Kisten, kaum rausschauen können die Leut, furchtbar. Unser Fabia (vgl. Polo, Ibiza) ist mit seinen 4 Metern Länge so wie ein früher Golf (ich meine der IIer).

    Ja, wir hätten uns mal fast eine Dachbox dazu gekauft – kann ja auch eine Lösung für ab-und-zu sein – uns dann aber entschieden, einfach nicht so viel Kram in den Urlaub mitzunehmen. Und wie gesagt, ansonsten ein relativ sparsames Alltagsauto zum Pendeln oder mal den großen Wochen-Einkauf. Das Auto (Bj. 2016) hat auch eine tolle Rundumsicht, wir geben den nicht mehr her! :-)

  • PS, den Up hatten wir mal leihweise, ein super tolles Auto, das leider (!) aus VWs Programm genommen wurde.
    Zu zweit als Paar würde uns das auch reichen, es fühlte sich nicht wie ein Kleinstwagen an, super Fahrgefühl (75 PS). Und auch hier, übersichtlich und relativ sparsam, dabei ausreichend komfortabel für den Alltag.

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