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20 Dinge, die man über Verbrenner wissen sollte

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20 Dinge, die man über Verbrenner wissen sollte

Das Elektroauto ist seit seiner Einführung permanent Gegenstand kontroverser Diskussionen, vor allem wegen der problematischen Aspekte der Lithium-Ionen-Batterien und der damit verbundenen Umwelt- und Menschenrechtsbedenken. Während E-Autos regelmäßig im Fokus hitziger Debatten stehen, werden die gravierenden Umwelt- und Gesundheitsschäden durch Verbrenner hingegen kaum oder gar nicht thematisiert.

Seit Jahrzehnten haben Verbrenner weltweit erhebliche Auswirkungen auf Umwelt, Klima, Artenvielfalt und Menschenrechte. Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen gefährden unser Recht auf saubere Luft und ein gesundes Leben, doch diese Probleme werden von der Politik weiterhin vernachlässigt. Auch die mediale Berichterstattung darüber bleibt seit jeher gering, während das E-Auto unentwegt unter scharfer Kritik beleuchtet wird.

In diesem Artikel möchte ich einmal die Tragweite der Auswirkungen von Verbrennern zusammenfassen. Sorry schon mal vorweg, dass der Artikel so lang geworden ist – für etwas, das doch vermeintlich so unproblematisch ist.

1. Die Herstellung: Massenweise Rohstoffe

Die Herstellung eines Autos mit Verbrennungsmotor erfordert den Einsatz zahlreicher Rohstoffe aus verschiedenen Regionen der Welt, die erhebliche ökologische und soziale Schäden verursachen. Hier sind die wichtigsten Rohstoffe, die in nahezu jedem Auto verwendet werden.

Für die Produktion eines einzigen Autos, das durchschnittlich 1,5 Tonnen wiegt, werden im Schnitt 70 Tonnen Materialien und Ressourcen verbraucht.

– VCÖ – Eine auf Verkehr spezialisierte Umweltorganisation in Österreich (Link)

1.1 Eisenerz: Ein multiples Problem

Stahl ist ein zentrales Material für die Karosserie von Fahrzeugen, und seine Herstellung beginnt mit der Verarbeitung von Eisenerz. Ein Verbrenner besteht bis zu 65 Prozent aus Stahl- und Eisenwerkstoffen.

  • Herkunft: Eisenerz wird durch Bergbau gewonnen und in Stahlwerken zu Stahl verarbeitet. Der Abbau erfolgt weltweit, insbesondere in Ländern wie Australien, Brasilien und China
  • Umweltprobleme: Der Abbau von Eisenerz führt zu massiver Zerstörung von Lebensräumen, erheblicher Wasserverunreinigung und drastischen Landschaftsveränderungen. Die Stahlproduktion selbst ist extrem energieintensiv und trägt signifikant zu CO₂-Emissionen bei.
  • Gesundheitsrisiken für Mitarbeiter: Staubbelastung, Lärmexposition und potenziellen Verletzungen. Langfristige gesundheitliche Probleme können durch die ständige Exposition gegenüber Schadstoffen entstehen.
  • Weitere Informationen: Der Bergbau ist ein Monster
VW alt und neu Größe
Seit 2000 sind Autos in Europa durchschnittlich um 7 cm höher, 10 cm breiter und 20 cm länger geworden. Das durchschnittliche Gewicht ist bis 2022 um 20 Prozent auf rund 1,5 Tonnen gestiegen (Quelle: Inovev) – und all das benötigt noch mehr Ressourcen!

1.2 Aluminium: Leichtmetall mit Umweltfolgen

Aluminium wird in fast jedem Auto verwendet und ist aufgrund seiner geringen Dichte und Rostbeständigkeit besonders geschätzt. Die Auswirkungen seiner Produktion sind jedoch verheerend.

  • Herkunft: Aluminium wird aus Bauxit gewonnen, das in Australien, China, Guinea, Jamaika, Indien und Brasilien abgebaut wird
  • Umweltprobleme: Der Bauxitabau führt zur Abholzung von Wäldern und verursacht einen erheblichen Verlust an Biodiversität. Die Aluminiumproduktion ist energieintensiv und verursacht hohe CO₂-Emissionen und produziert Rotschlamm, ein giftiges Abfallprodukt.
  • Gesundheitsrisiken für Mitarbeiter: Die Produktion ist gesundheitlich belastend. Arbeiter sind enormer Hitze und Chemikalien sowie toxischen Substanzen ausgesetzt. Langfristig kann sich das Risiko für Lungenkrebs erhöhen.
  • Weitere Informationen: Aluminium – Informationen zur Nachhaltigkeit der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Auto Verbrenner Umwelt Problem
Aluminium im Auto ist überall zu finden: Motor und Motorkomponenten, Karosserie und Strukturteile, Felgen und Fahrwerksteile, im Innenraum bei Bedienelementen etc. (Foto: Hannes Egler / Unsplash)

1.3 Kupfer: Unverzichtbar, mit erheblichen Auswirkungen

Kupfer ist aufgrund seiner elektrischen Leitfähigkeit in fast jedem Auto zu finden, insbesondere in der Verkabelung und Elektronik. Etwa 25 kg Kupfer im durchschnittlichen Benziner-Mittelklassefahrzeug verbaut.

  • Herkunft: Kupfer wird hauptsächlich in Chile, Peru und den USA abgebaut
  • Umweltprobleme: Der Kupferabbau ist besonders wasserintensiv und belastet Ökosysteme in trockenen Regionen. Der Abbauprozess führt häufig zur Verschmutzung von Wasser durch den Einsatz von Chemikalien, die die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährden.
  • Gesundheitsrisiken für Mitarbeiter: Es gibt etliche Vorwürfe zu Menschenrechts- und Umweltverstößen. Es besteht das Risiko von chronischen Erkrankungen und Krebs. Der hohe Wasserverbrauch und die Verunreinigung durch den Abbau können zu gesundheitlichen Problemen für die umliegende Bevölkerung führen.
  • Weiterführende Informationen: Selbst nach längerer Suche habe ich keinen einzigen Artikel gefunden, in dem in der Vergangenheit der problematische Kupferverbrauch von Verbrennern thematisiert wurde. Das Thema kam skurrilerweise erst mit der E-Mobilität auf, wie z. B. hier von der TAZ unter dem Titel „E-Autos, die krank machen“ und vielen, vielen weiteren Beiträgen.
Kupfertransport
Der problematische Kupferabbau wird sich weiter erhöhen, mit entsprechenden Folgen für die Umwelt (Foto: Ugurhan / Getty Images)

1.4 Kunststoffe: Notwendig, aber umweltschädlich und energieintensiv

Kunststoffe sind in vielen Fahrzeugkomponenten unverzichtbar und befinden sich in zahlreichen Fahrzeugteilen, vom Armaturenbrett und Sitzen bis hin zu Verkleidungen und technischen Komponenten.

  • Umweltprobleme: Kunststoffe werden hauptsächlich aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl oder Erdgas hergestellt, was zur Freisetzung von Treibhausgasen führt und zur Klimaerwärmung beiträgtmit signifikanten CO₂-Emissionen. Zudem werden bei der Produktion schädliche Chemikalien freigesetzt, die Luft und Wasser belasten können.
  • Mitarbeiter: In der Kunststoffproduktion sind Arbeiter gesundheitlichen Risiken durch den Umgang mit petrochemischen Substanzen und toxischen Dämpfen ausgesetzt. 
  • Weiterführende Informationen: Plastics Europe – Kunststoffproduktion innerhalb der planetaren Grenzen
Kunststoffverkleidung Auto Umwelt
Kunststoff im Fahrzeug: allgegenwärtig in Cockpit, Verkleidungen, Motorraum (Foto: Daniel Ramos / Unsplash)

1.5 Kautschuk: Vielseitig mit Herausforderungen

Kautschuk ist ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Autoreifen und anderer Fahrzeugkomponenten wie Dichtungen und Schläuchen. Er stammt hauptsächlich aus dem Saft des Kautschukbaums.

  • Herkunft: Wird in Thailand, Malaysia und Indonesien produziert
  • Umweltprobleme: Der Anbau von Kautschukplantagen (Monokulturen) führt zur massiven Abholzung von Regenwäldern. Der Einsatz von Chemikalien auf den Plantagen kann zudem zu Boden- und Wasserverunreinigungen führen.
  • Gesundheitsrisiken für Mitarbeiter: Arbeiter auf Plantagen sind Chemikalien wie Düngemitteln und Pestiziden ausgesetzt, was langfristige Gesundheitsprobleme verursachen kann. Und natürlich hängt vieles mit gravierenden Menschenrechtsverletzungen zusammen, darunter illegale Vertreibungen usw.

Weiterführende Informationen: Naturkautschuk – Die Tränen des Baumes

Reifen Umweltprobleme
Reifen – häufig entstanden durch Abholzung und Chemikalieneinsatz (Foto: Imthaz Ahamed / Unsplash)

1.6 Batterien: Gefährliche Altlasten und Gesundheitsrisiken

Blei-Säure-Batterien (sog. Altbatterien) enthalten toxische Substanzen und bergen diverse Umwelt- und Gesundheitsrisiken.

  • Herkunft: Altbatterien enthalten gefährliche Materialien wie Blei, Quecksilber und Cadmium. Diese Rohstoffe stammen aus weltweiten Abbaugebieten, darunter Blei aus China und Australien, Quecksilber und Cadmium aus verschiedenen Bergbauquellen.
  • Umweltprobleme: Die Herstellung von Blei-Säure-Batterien ist umweltbelastend, da sie hohe Mengen an CO₂-Emissionen verursacht und die Freisetzung von schädlichen Chemikalien mit sich bringt. Blei ist ein giftiges Schwermetall. Der Abbau der benötigten Rohstoffe führt zu erheblichen ökologischen Schäden und trägt damit zur Umweltverschmutzung bei.
  • Mitarbeiter: Die Produktion von Altbatterien stellt erhebliche Risiken für die Gesundheit der Arbeiter dar. Sie sind den gefährlichen Stoffen ausgesetzt, was zu schweren gesundheitlichen Problemen wie Bleivergiftung, Nervenschäden und Atemwegserkrankungen führen kann. Auch das Recycling birgt schwerwiegende Gesundheitsprobleme.
  • Weiterführende Informationen: Vielleicht habe ich nicht gründlich genug gesucht, aber es scheint, als ob das Thema ‚Umweltprobleme von Blei-Säure-Batterien‘ im krassen Gegensatz zu Lithium-Ionen-Batterien in keiner deutschen Tageszeitung ernsthaft behandelt wurde. Einer der wenigen informativen Artikel zum Thema: Die wahren Kosten der Verwendung von Blei-Säure-Batterien
Leder in Autos
In der Nachhaltigkeitsstrategie „Racing. Green.“ von Aston Martin ist das Thema Leder leider kein Thema (Foto: Luc van Loon / Unsplash)

1.7 Leder: Tierleid und der Preis des Luxus

Leder wird oft für Autoinnenräume verwendet, um Luxus und Komfort zu bieten. Die Produktion von Leder hat jedoch umfangreiche ethische und ökologische Auswirkungen.

  • Herkunft: Leder stammt von Tieren, hauptsächlich Rindern, die in vielen Ländern weltweit gezüchtet werden, darunter Brasilien, Indien und die USA.
  • Umweltprobleme: Die Lederherstellung ist durch den Einsatz giftiger Chemikalien wie Chrom und Salzsäure extrem belastend, die Wasserquellen wie Flüsse und Seen verunreinigen und schädliche Abfälle produzieren. Die Methanemissionen aus der Viehhaltung und die CO₂-Emissionen aus der Verarbeitung sind immens.
  • Tierleid: Die Lederproduktion ist mit schwerwiegenden Fragen des Tierschutzes und der ethischen Vertretbarkeit verbunden. Viele Tiere werden unter katastrophalen Bedingungen gehalten.
  • Gesundheitsrisiken für Mitarbeiter: Arbeiter in der Lederverarbeitung sind gefährlichen Chemikalien ausgesetzt, die langfristige Gesundheitsprobleme verursachen können. Die Belastung durch giftige Substanzen kann zu chronischen Erkrankungen und erhöhtem Krebsrisiko führen.
  • Weiterführende Informationen: Tagesschau – Wie deutsche Autobauer den Regenwald bedrohen

Die Anzahl der Autoteile kann variieren, aber moderne Fahrzeuge können über 30.000 Einzelteile haben. Elektrofahrzeuge haben in der Regel weniger Teile, da ihre Motoren viel einfacher sind und auf Batterien statt auf mechanischen Teilen basieren.

– Autoanatomie: Aus welchen Teilen besteht ein Auto? von Motorway
Frachtschiffe transportieren Autoteile rund um den Globus
Containerschiffe auf der ganzen Welt transportieren täglich riesige Mengen an Bauteilen für die Automobilindustrie (Foto: Michael Up / Unsplash)

2. Der globale Transport: Weite Strecken und deren Folgen

Die rund 30.000 bis 50.000 Einzelteile, die ein durchschnittlicher Verbrenner benötigt, werden weltweit gefertigt und über große Entfernungen quer durch die Welt transportiert.

  • Globale Lieferketten: Ein Auto, das in Deutschland verkauft wird, enthält oft Teile aus vielen verschiedenen Ländern oder wird vollständig im Ausland produziert. Diese Komponenten und fertigen Fahrzeuge sind in vielfache globale Transporte eingebunden – von der Produktion der Teile bis zur endgültigen Montage. Mehrfache Transporte rund um den Globus verursachen bereits erheblichen CO₂-Ausstoß, bevor das Fahrzeug überhaupt das Autohaus erreicht.
  • Schiffsverkehr: Der Großteil der globalen Logistik wird über Frachtschiffe abgewickelt. Die umfassende Problematik ist immerhin inzwischen in den Medien angekommen und den meisten bekannt. Die enormen Umweltprobleme durch Frachtschiffe werden in diesem Artikel des Umweltbundesamtes ausführlich behandelt.

Der Transport von Fahrzeugteilen rund um den Globus bedeutet, dass bereits bei der Herstellung und dem Zusammenbau von Verbrennern extreme Mengen an CO₂ freigesetzt werden, bevor das Auto überhaupt auf die Straße kommt.

3. Der Einsatz des Verbrenners auf deutschen Straßen

In Deutschland sind die ökologischen und gesundheitlichen Auswirkungen von Verbrennungsmotoren durch den Betrieb von Fahrzeugen eigentlich ein zentrales Thema, das sowohl aktuelle als auch ältere Fahrzeuge betrifft.

Verbrenner Problem Umwelt und Klima
E5 oder E10 im Tank? Von Palmöl will ich in diesem Artikel erst gar nicht anfangen (Foto: Engin Akyurt / Unsplash)

3.1 Verbrauch von Benzin, Diesel und Öl

Der kontinuierliche Verbrauch von Benzin und Diesel führt nicht nur zu hohen CO₂-Emissionen, sondern auch zu einer erheblichen Abhängigkeit von fossilen Ressourcen. Jede Fahrt mit einem Verbrenner erfordert die Verbrennung dieser Kraftstoffe, was zu einem direkten Ausstoß von CO₂, Stickoxiden und Feinstaub führt. Zusätzlich müssen auch Schmierstoffe wie Motoröl regelmäßig gewechselt werden.

3.2 CO₂-Emissionen

Verbrennungsmotoren sind hierzulande für einen erheblichen Anteil der CO₂-Emissionen verantwortlich. Der Verkehrssektor trägt mit rund 22 Prozent maßgeblich zu den Treibhausgasemissionen Deutschlands bei.

3.3 Feinstaub

Feinstaub und Rußpartikel, die bei der Verbrennung von Treibstoffen entstehen, sind besonders gesundheitsschädlich. Ruß ist vor allem bei älteren Dieselfahrzeugen ohne Partikelfilter ein Problem, da diese Fahrzeuge signifikant mehr Ruß und Feinstaub in die Luft abgeben. Rußpartikel dringen tief in die Lungen ein und erhöhen das Risiko für Krebs und Atemwegserkrankungen.

Problematische Abgase von Autos
Für viele ein cooles Bild – doch voller Schadstoffe! (Foto: Annika Palmari / Unsplash)

3.4 Toxische Abgase

Toxische Abgase, die bei der Verbrennung von fossilen Kraftstoffen entstehen, haben direkte Auswirkungen auf die Umwelt und Lebewesen:

  • Stickoxide (NOx) tragen zur Ozonbildung bei, schädigen die Atemwege von Menschen und Tieren und beeinträchtigen Pflanzenwachstum, was negative Folgen für Tiere und Insekten hat.
  • Kohlenmonoxid (CO) behindert die Sauerstoffaufnahme im Blut von Menschen und Tieren und kann in hohen Konzentrationen tödlich sein.
  • Schwefeldioxid (SO₂) reizt die Atemwege und führt zur Versauerung von Böden und Gewässern, was Pflanzen und Tiere in betroffenen Ökosystemen schädigt.

3.5 Mikroplastik durch Reifen- und Bremsabrieb

Der Abrieb von Reifen und Bremsen setzt erhebliche Mengen Mikroplastik frei, das sich in der Umwelt ansammelt und über Wasserwege in unsere Gewässer gelangt. Dieses Mikroplastik wird von Meereslebewesen aufgenommen und gelangt schließlich in die Nahrungskette.

Wo bleibt der Reifenabrieb am Ende? Etwa 60 Prozent gelangt in unsere Böden, 20 Prozent ins Oberflächenwasser, also über das Niederschlagswasser in die Gewässer. Davon geht ein Teil – 2 bis 5 Prozent – über die Flussmündung letztendlich ins Meer. Es sind 1,92 bis 4,8 Millionen Kilogramm Reifenabrieb, mit denen alleine wir Deutschen jedes Jahr die Meere verunreinigen.

Plastik in der Umwelt – Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

3.6 Insektensterben

Der Verkehr trägt wesentlich zum Insektensterben bei, da jährlich Milliarden von Insekten durch direkte Kollisionen mit Fahrzeugen getötet werden. Auch die Umweltverschmutzung und die Zerstörung von Lebensräumen durch den Bau von Straßen verschärfen dieses Problem. Der Rückgang der Insektenpopulationen hat tiefgreifende Folgen für die Bestäubung von Pflanzen und die Stabilität von Ökosystemen – und damit auch auf unsere Lebensgrundlage!

Insektensterben durch Autos - Bravebird

In einer Studie wurden über 3.000 tote Insekten bei einer Autofahrt über 100 km gezählt.

Forum Nachhaltig Wirtschaften

3.7 Lärmbelastung

Der Lärm, der durch den Straßenverkehr verursacht wird, führt zu erheblichen Problemen wie Stress, Schlafstörungen und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders in dicht besiedelten Gebieten ist die Lärmbelastung durch Fahrzeuge eine dauerhafte Belastung für die Anwohner. Etwa drei Viertel der Bevölkerung fühlt sich durch Straßenverkehrslärm gestört oder belästigt, schreibt das Umweltbundesamt; sowohl tagsüber als auch nachts.

4. Entsorgung & Recycling von Verbrennern

Das Recycling und die fachgerechte Entsorgung von Verbrennungsmotoren und ihren Komponenten stellt eine große Herausforderung dar, insbesondere aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Materialien und der oft unzureichenden Recycling-Infrastruktur.

4.1 Metallrecycling

Metalle wie Stahl und Aluminium können zwar zu einem großen Teil recycelt werden, allerdings ist der Prozess energieintensiv. Der Schrott eines Autos enthält jedoch auch Materialien, die schwerer zu recyceln sind, oder giftige Substanzen, die nur unter speziellen Bedingungen sicher entsorgt werden können. Diese Prozesse verursachen zusätzliche CO₂-Emissionen.

Schrottplatz Autos
Schrottplatz voller Altfahrzeuge: Die Herausforderung von Altlasten und Recycling (Foto: Nik / Unsplash)

4.2 Kunststoffe und Sondermüll

Autos enthalten zahlreiche Kunststoffe, die oft schwer wiederzuverwerten sind. Viele dieser Kunststoffe landen auf Deponien oder werden verbrannt, was wiederum zur Freisetzung von CO₂ und anderen Schadstoffen führt. Außerdem fallen durch den Betrieb von Verbrennungsmotoren erhebliche Mengen an Sondermüll an: Altöl, Bremsflüssigkeit und Kühlmittel.

4.3 Reifenentsorgung

Reifen, die beim Straßenverkehr stark abgenutzt werden, stellen ebenfalls eine Umweltbelastung dar. Alte Reifen sind schwer zu recyceln, da sie aus einer Mischung von Kunststoffen und Gummi bestehen. Häufig landen sie auf Deponien oder werden verbrannt, was zu schädlichen Emissionen führt.

4.4 Batterien von Verbrennern

Die herkömmlichen Blei-Säure-Batterien in Fahrzeugen stellen ein Umweltrisiko dar, da sie giftige Materialien wie Blei enthalten. Obwohl diese Batterien oft recycelt werden können, gibt es in einigen Ländern nach wie vor illegale oder unsachgemäße Entsorgungsmethoden, die zu Boden- und Wasserverschmutzung führen.

4.5 Alte Fahrzeuge ohne Recyclingoption

Auch in Deutschland gibt es Probleme bei der Entsorgung alter Fahrzeuge. Trotz strenger Vorschriften werden Fahrzeuge gelegentlich illegal abgestellt oder unsachgemäß verschrottet, wodurch Schadstoffe wie Altöl freigesetzt werden, die Böden und Gewässer belasten. Zusätzlich werden viele Altfahrzeuge in Länder mit niedrigeren Umweltstandards exportiert, wo sie ohne Abgas-Reinigungssysteme weiter genutzt werden. Auch beim Recycling bestimmter Materialien wie Kunststoffen und Chemikalien gibt es Lücken, die zu Umweltbelastungen führen.

10 Milliarden von Stephen Emmott

Die »externen Kosten«, wie die Ökonomen das gern nennen, werden Ihnen nicht in Rechnung gestellt.

Was kostet also ein Auto?

Ein wahres Vermögen.

– Prof. Stephen Emmott, Wissenschaftler

Fazit: Den hohen Preis zahlen Umwelt, Arbeiter und Tiere

Für viele mag das Ausmaß der aufgeführten Schäden, die Verbrenner anrichten, unwirklich erscheinen. Doch gerade deshalb halte ich es für wichtig, die immense Tragweite zu thematisieren. Solange die ständige Nachfrage nach neuen Autos ungebrochen bleibt, tragen wir alle zu einem System bei, das nicht nur der Umwelt schadet, sondern auch unzählige Rohstoffe verschwendet. Mit jeder neuen Bestellung wird ein Kreislauf aus Rohstoffabbau, Umweltzerstörung und Ressourcen-Verschwendung weiter angeheizt.

Aber auch ein Wechsel zu alternativen Antrieben bietet keine perfekte Lösung, denn ein Austausch von weltweit Millionen Fahrzeugen bedeutet schließlich weiterhin die Ausbeutung des Planeten. Der Preis, den wir heute zahlen – durch den stetigen Verbrauch von Rohstoffen und die sichtbaren Auswirkungen – ist extrem hoch. Es bräuchte daher nicht nur technologische Veränderungen, sondern auch ein Umdenken in unserem Verhalten, um einen Weg zu finden, der sowohl Fortschritt als auch den Schutz unserer Erde, Natur und Artenvielfalt in Einklang bringt.

Männer, die die Welt verbrennen

Wir wissen, dass Verbrenner keine Zukunft haben, doch wenn wir das zugeben, müssen wir unsere Expertise im Bereich Verbrennungsmotor, Getriebe, Einspritzdüsen und so weiter einfach verfallen lassen – ganz abgesehen von den ökonomischen Anreizen, mit dieser Expertise weiterhin Geld zu verdienen.

– Prof. Christian Stöcker, Psychologe und Journalist

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Bitte vor dem Kommentieren lesen:

  • Worum geht es in diesem Artikel? Dieser Artikel beleuchtet die massiven Auswirkungen von Verbrennern auf Umwelt, Klima, Mensch und Tier, die seit Jahrzehnten nicht ausreichend thematisiert werden.
  • Es geht in diesem Artikel nicht um den Vergleich zwischen Verbrennern und E-Autos.
  • Dieser Artikel beschäftigt sich nicht mit den wirtschaftlichen Auswirkungen oder Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie.
  • Es geht nicht darum, das E-Auto als die perfekte Lösung darzustellen oder zu bewerten.
  • Einige der genannten Umweltprobleme betreffen natürlich auch andere Technologien, doch in diesem Artikel stehen die Verbrenner im Fokus.
  • Das sind noch längst nicht alle Probleme, Ergänzungen sind herzlich willkommen.
  • Bitte: Sachlich bleiben!
Geschrieben von
Ute Kranz

Als Gründerin und Inhaberin dieses Reiseblogs teile ich seit 2013 meine Begeisterung fürs Reisen und eine bewusste Lebensgestaltung. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich zudem verstärkt mit gesellschaftlich relevanten Themen.

3 Kommentare

  • Holy Moly! Vielen Dank für diesen Augen,öffner! Ich finde es toll, dass du immer wieder andere Perspektiven zeigst, Auch wenn sie ehrlich gesagt, ziemlich deprimierend sind. Es ist so aussichtslos… Bei der Infobox zum Schluss musste ich schmunzeln, man merkt, dass du schon Erfahrung auf dem Gebiet hast, was da kommen kann 🤪😂 Bitte hör nicht auf, es ist so wichtig. Liebe Grüße aus der Pfalz

    • Hi Susanne,
      vielen Dank und ja klar bleib‘ ich dran :) Bei der Infobox musste ich auch schmunzeln, gleichzeitig ist es irgendwie doch traurig, dass die Gegenargumente seit Jahren immer die gleichen bleiben. Danke dir auf jeden Fall für deinen Zuspruch, das tut gut!
      Viele Grüße!

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