Manchmal bringt einen das Schicksal an Orte, auf die man selbst nie gekommen wäre. Und manchmal sind es gerade diese eher unscheinbaren Flecken Erde, die bei genauerem Hinschauen einen ganz besonderen Reiz ausstrahlen. So erging es mir im Wendland und wer weiß, vielleicht bringt dich der Zufall über diesen Artikel auch dorthin.
Wo liegt denn überhaupt das Wendland? In Niedersachsen, zwischen Hamburg und Berlin, östlich der Lüneburger Heide und südlich der Elbe. Und es besteht aus den Gemeinden Hitzacker, Dannenberg, Lüchow, Gartow und Clenze. Von den ersten vier Gemeinden möchte ich nachstehend meine liebsten Städte und Orte weitergeben, die definitiv eine Reise wert sind.
Die Göhrde – wo die Idylle zu Hause ist
Bereits während der Fahrt zu meiner Unterkunft stellte ich fest, dass Autobahnen, Staus und jeglicher Verkehrslärm hier im wahrsten Sinne des Wortes ganz weit entfernt sind. Die Landstraßen, die durch dichte Wälder führen, hat man weitestgehend für sich allein und dieses in Deutschland mittlerweile selten gewordene Privileg würde im Laufe der Zeit nicht die einzige Besonderheit bleiben.
Göhrde ist übrigens nicht nur ein Ort, sondern die Göhrde selbst gilt als das größte Mischwaldgebiet in Norddeutschland mit teilweise sehr altem Baumbestand. Viele Bäume sind geschützt und als Naturdenkmäler ausgewiesen.
Im Biohotel Kenners LandLust angekommen, verlängerte ich bereits nach wenigen Minuten Aufenthalt meine einwöchige Reisezeit um weitere zwei Tage. Herrlich im Wald gelegen freute ich mich auf die Stille, die klaren Sternennächte und ausgiebige Spaziergänge mit meinem Hund. Später würde sich noch herausstellen, dass mir das wahnsinnig gute Essen in bedeutsamer Erinnerung bleiben würde.
Auch das Hotelkonzept des Ehepaars Kenner möchte ich erwähnen, weil es wirklich besonders ist. Nicht nur, weil hier wirklich alles 100% Bio, regional und ohne Gentechnik ist. Besonders klasse finde ich die Art und Weise, wie Gäste betreut und zusammengeführt werden. Es gibt täglich Unternehmungen und so hat man ein wenig das Gefühl, vorübergehend in einem zweiten Zuhause zu wohnen.
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Die Tipps der Familie Kenner führten mich in das nahe gelegene Naturschutzgebiet »Breeser Grund«. Hier dürfen Buchen, Birken und Eichen noch eine natürliche Entwicklung erleben, was sich in teils abgestorbenen und dadurch etwas gespenstisch aussehenden Baumüberresten mit blattlosem Geäst bemerkbar macht. Ein Spaziergang, der sich lohnt und auch meinem Hund gut gefallen hat.
Am Abend saß ich mit einer älteren Dame am Tisch und auch hier begegnete mir der Zufall. Sie sagte, dass am nächsten Tag ein tibetischer Lama ganz in der Nähe im ehemaligen Waldhaus Göhrde und heutigen Meditationszentrum sei und dort Einweihungen geben würde. So saß ich kurzerhand am nächsten Morgen in dieser schönen, alten Villa auf einer Couch und übte mich schweigend in Achtsamkeit.
Dann freute ich mich auf das nächste Abenteuer. Herr Kenner ist nicht nur Gastgeber, sondern sozusagen nebenberuflich noch zertifizierter Wolfsberater und bietet Wanderungen an, die uns mit dem Leben der Wölfe vertraut machen sollen. Im Wendland gibt es seit 2014 einige Wolfsrudel, weshalb dieser Ausflug auf den Spuren der Wölfe extrem interessant war.
Dieser Exkurs hat mir wieder einmal vor Augen geführt, wie wenig wir allgemein von unserer Natur und all dem, was uns umgibt, wissen. Vor den grundlegend sehr scheuen Wölfen muss man jedenfalls keine Angst haben und nun weiß zumindest ich auch, wie man ihre Spuren liest. Hier auf diesem Foto zum Beispiel lässt sich anhand des Kots immerhin erkennen, dass die Beute wohl ein Reh gewesen sein muss.
Auch über unsere Wälder habe ich viel erfahren. Besonders die hohe Krankheitsrate unserer Bäume in Deutschland hat mich erschrocken. So sind mehr als 70 Prozent der Laubbäume und bei den Nadelbäumen über die Hälfte der Bäume stark geschädigt oder in der Warnstufe. Gründe hierfür sind u. a. Umweltprobleme (Klimawandel), intensivierte forstwirtschaftliche Nutzung und Insektizide.
Wie kann man also einen Wald von einem Forst unterscheiden? Auch hier war für mich überraschend, dass wir überwiegend Forste haben, also bewirtschaftete Wälder. Ganz ursprüngliche, unberührte Wälder bzw. Urwälder haben wir nur noch ganz wenige. Unterscheiden kann man sie oft recht einfach: Forste haben oft – wie auf dem Foto hier – eine aufgeräumte Optik.
Das historische Jagdschloss Göhrde ganz in der Nähe vom Hotel Kenners kann man leider nur von außen bestaunen, dafür lohnt jedoch ein Besuch im nahe gelegenen Waldmuseum und Naturerlebniszentrum Naturum Göhrde. Hier kann man noch mehr über Wald und seine natürlichen Bewohner lernen.
Hitzacker – Nostalgie & Romantik pur
Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Schöne rote Backsteinhäuser begrüßen einen bei der Durchfahrt und laden zum Spaziergang ein. In hübschen Cafés und Restaurants mit Terrasse lässt sich das ruhige Treiben beobachten. Obwohl dieses Städtchen so schön ist, wird man erfreulicher Weise nicht von Touristenmassen überrannt und das ist heutzutage etwas ganz Besonderes.
Hitzacker ist von viel Wasser umgeben: Von der Elbe, der Jeetzel und dem Harlinger Bach. Die vielen kleinen und größeren Brücken geben diesem Ort diesen romantischen Touch, der sich z. B. auf der Stadtinsel im Café Albis bei Kaffee und Kuchen vertiefen lässt. Mit etwas Glück stößt man auf die kleine Brücke mit vielen bunten Schlössern als Symbol für die ewige Liebe von frisch Verheirateten.
Überraschender Weise hat die Stadt auch einen Berg. Genau genommen einen Weinberg, der zu den nördlichsten Weinbergen Deutschlands gehört, und genau 99 Reben vorweist. Der Weg nach oben lohnt sich, denn dieser Aussichtspunkt bietet einen weiten Blick auf die Elbtalaue mit ihren endlos scheinenden Feldern und Wiesen.
Meine Unterkunft wurde in Hitzacker ebenfalls eine ganz Besondere: meine Nacht habe ich in diesem winzigen Tiny House namens Destinature von Werkhaus verbracht. Alles besteht hier aus natürlichen und nachhaltigen Materalien – eine lohnenswerte Erfahrung.
Passend zu meinem aktuellen Lebensstil bestätigte mir dieses kleine Haus, das man auf kleinem Raum wunderbar und vor allem nachhaltig leben kann. Auf wenigen Quadratmetern mitten in der Natur zu übernachten ist eine herrliches und empfehlenswertes Erlebnis. Zu besichtigen gab es das kleine Haus im archäologischen Freilichtmuseum Hitzacker.
Empfehlenswerte Cafés sind die bereits genannten Albis (Foto) und Knigge (Foto oben), das Restaurant Inselküche mit Blick auf die Elbe (etwas hochpreisiger) sowie die Drawehnertor-Schänke mit gutbürgerlicher Küche.
Gartow – Seen-Liebe und tiefe Wälder
Noch so ein wundersamer Ort, in dem ich gleich von einer Schar Kraniche am Himmel begrüßt wurde. Gartow ist bekannt für seinen gleichnamigen See und das nahe gelegene Schloss Bernstorff, dem ich später noch einen Besuch abstatten würde. Auch in diesem Teil des Wendlands sind die Häuser angenehm groß und weitläufig gebaut, die Landstraßen ruhig und die Stimmung überaus friedlich.
Auch meine Bleibe für die nächsten drei Nächte würde extrem angenehm werden, wie sich herausstellte. Der Ferienhof Kunzog liegt angenehm in einer Seitenstraße und bietet auf seinem großen Grundstück besonders für Pferdeliebhaber ein Paradies, denn hier kann man sein Pferd mitbringen und auf seinem Rücken durch die tiefen Wälder reiten. Die Region wurde übrigens zur pferdefreundlichen Region des Jahres ernannt. Unter anderem aus dem Grund, weil das Reiten hier (anders als in anderen Regionen) fast überall erlaubt ist.
Meine Ferienwohnung, die ebenerdig mit einer schönen Terrasse zum Garten hin lag, war mit allem ausgestattet, was man sich nur wünschen kann. Alles ist sehr gepflegt und das Ehepaar Kunzog ist wahnsinnig nett und hilfsbereit. Morgens gibt es frische Brötchen und gar nicht weit entfernt kann man sich in Gartows Bioladen oder klassischen Supermärkten mit Lebensmitteln zum Kochen eindecken.
Morgens wurde ich vom Schreien der Kraniche geweckt, die sich in der Nähe in den Wiesen langsam aber sicher auf ihre Reise gen Süden vorbereiteten. Die Spaziergänge durch die Wälder waren lang und besonders. Hier kann man stundenlang unzählige Wege erkunden und wird dabei neben riesigen Maisfeldern sicher auf historische Kriegsgräber, den Wildtierpark oder den Wolfslehrpfad stoßen.
Das Schloss Bernstorff ist eindrucksvoll. Das Schloss selbst lässt sich zwar nicht besichtigen, da es privat bewohnt wird, allerdings kann man sich auf dem Hof umschauen und auch freitags oder samstags die Schlossküche besuchen. Auch, wenn ich selbst kein Freund von Fleisch bin, lässt es sich dort (im Sommer auf der Hofterrasse) sicher gut schlemmen, da auf nachhaltige Landwirtschaft großen Wert gelegt wird.
Der Gartower See liegt in unmittelbarer Nähe des Schlosses und lässt sich in etwa 1 1/2 bis 2 Stunden zu Fuß umrunden. Besonders morgens, wenn der Nebel noch über dem See liegt, oder bei Sonnenuntergang lohnt sich diese kleine Wanderung. Alternativ kann man auch ein Tret-/Boot mieten oder sich an dem kleinen Sandstrand ein Plätzchen zum Sonnen sichern. Restaurant und Kiosk in der Nähe gibt’s auch.
Ein großer Teil des Wendlands besteht aus Landwirtschaft. Bauern fahren über die Staub aufwirbelnden Äcker und selbst Kühe sieht man hier noch häufig auf den Weiden, was in Deutschland leider ein selten gewordener Anblick geworden ist. Ein außergewöhnlicher Service sind die kleinen Hofläden vor manchem Bauernhof. Hier nimmt man sich, was man braucht – und das Geld hinterlässt man einfach in einer Kasse.
Zwei weitere lohnenswerte Ausflugsziele rund um Gartow sind Schnackenburg an der Elbe und die Nemitzer Heide. Schnackenburg ist die kleinste Stadt Niedersachsens und wirkt verschlafen. Im Grenzlandmuseum am Hafen kann man sich mit der Geschichte vor der Wiedervereinigung vertraut machen. Die Nemitzer Heide ist ein riesiges Heidegebiet und mit seinem hübschen Café gut für eine Rast.
Lüchow – Fachwerk deluxe
Wer Pastellfarben und Fachwerkhäuser mag, der ist hier mehr als richtig. In Lüchow lassen sich längere Spaziergänge durch die Stadt machen und die sehr gepflegten und gut erhaltenen Häuser bestaunen. Auf der Hauptstraße, der Lange Straße, gibt es keine Mainstream-Läden, sondern neben Bäcker, Restaurants, Cafés & Co. auch einige nette Shops wie die Shabbythek oder die Alte Jeetzeler Buchhandlung.
Auch durch Lüchow bahnen sich ein paar Wasserstraßen ihren Weg, die besonders bei den Grünflächen ein schönes Bild abgeben. Hier in der Stadt würde ich ein paar Stunden Spaziergang inklusive Café- oder Eiscafé-Besuch empfehlen und das ruhig nach Gefühl ohne Plan und Ziel.
Dannenberg – Oldschool und Kunst
Und wieder ein besonderer Ort! Ich war überrascht, dass jede Stadt trotz der gegenseitigen Nähe doch so anders ist und ihre ganz speziellen Eigenarten hat. Der Thielenburger See liegt direkt am Ort und lädt zu einer Pause ein. Die Stadt selbst scheint gespalten zwischen einigen netten Geschäften oder Restaurants und wiederum vielen leerstehenden Läden, die keine neuen Besitzer zu finden scheinen.
Neben kunstvoll beklebten Schaufenstern bei manchen leeren Shops und nostalgischen Kaugummi-Automaten an Hauswänden findet man hier gleichzeitig moderne Straßenkunst am Fluss oder auf Stromkästen. Meine Restaurant- und Café-Tipps: Das Restaurant La Bottega da Lina war gut besucht, das Café Sprechzimmer wirkte nett und das Café Ambiente lädt mit „Hier gibt’s Käffchen“ ein.
Einzigartig: Die Rundlingsdörfer
Diese Struktur eines Dorfes gibt es meines Wissens nur im Wendland. Rundlingsdörfer sind ihrem Namen entsprechend um einen runden Platz gruppiert. Sie gibt es bereits seit dem Mittelalter an vielen Orten und heute gelten etwa zwanzig Dörfer als besonders sehenswert, die diesen heute wieder sehr aktuellen Community-Gedanken aufgreifen: Man schließt sich zusammen und lebt dennoch autark.
Meine Besuchs-Wahl fiel auf das größte Rundlingsdorf Satemin in der Nähe von Lüchow. Hier gibt es einen großen Marktplatz, um den herum die schönen großen Häuser angeordnet sind. Besonders das Landhotel Markthof Satemin hat eine tolle Optik und das Café im Erdgeschoss wirkt einladend. Gleiches gilt für das Wendland Café auf der gegenüber liegenden Seite.
Eine Tour durch die Rundlingsdörfer lässt sich außerdem prima verbinden mit dem Besuch bei einigen dort ansässigen Künstlern vom sogenannten „Wendland hautnah“. Einige davon wären zum Beispiel: Doris Geßner (Bildhauerin), Irena Naußed (Werkstattladen Kunstundso), Jörg Sonntag (Bildhauer & Holzschnitzer) und Helion Scholter (Maler).
Gorleben – ein Schiff im Wald
Seit den 70er Jahren steht der Name Gorleben für den Widerstand gegen die Atomkraft. In den vergangenen Jahrzehnten haben schätzungsweise eine halbe Million Menschen im Wendland gegen die Endlagerung von hoch radioaktivem Müll im Salzstock Gorleben demonstriert. Besonders Greenpeace hat hier große Aufklärungsarbeit zu den verheerenden Auswirkungen von Atomkraft geliefert.
Ihr Schiff »Beluga« war diesbezüglich viele Jahre u. a. in England und Frankreich im Einsatz. Nun, nachdem sie ausgedient hat, kämpft sie sozusagen an Land weiter. Über dem Salzstock von Gorleben steht sie heute als Mahnmal gegen die verfehlte Endlagerpolitik der Bundesregierung. Informationstafeln am Schiffsrumpf klären über den Kampf gegen ein Nukleares Entsorgungszentrum auf.
Und dann wird man im gesamten Wendland an allen erdenklichen Stellen auf ein gelbes X stoßen: An Hauswänden, Bäumen, in Fenstern und auf Feldern. Wenn es nicht so einen traurigen Hintergrund hätte, könnte man diese Optik als schöne Dekoration bezeichnen. Am 25.04.95 war der erste Atommülltransport in das Zwischenlager Gorleben und somit „Tag X“.
Das gelbe X, meist in gelb und aus Holz, steht daher für den Widerstand und sozusagen Querstellen der Bürger und Atomkraftgegner in der Region. Inzwischen sind die Transporte zwar ausgesetzt, aber das Thema ist immer noch nicht endgültig vom Tisch, weshalb viele Bürger mit dem X ein nachhaltiges Zeichen setzen wollen.
Meine Reiseroute durch das Wendland
Meine 9-tägige Reise durch die Region über Felder und durch Wälder auf teils einsamen Landstraßen ist wunderschön. Es gibt unzählige Möglichkeiten zum Wandern oder auch nur zum kurzen Innehalten an den vielen unterschiedlichen Aussichtspunkten.
Kleiner Tipp: Wenig befahrene Landstraßen laden gern zu schnellem Fahren ein. Gerade der Übergang in Ortschaften auf Tempo 50 wird gerne überwacht und kann schnell ein Knöllchen einbringen.
Weitere Tipps zum Wendland
- Reiseführer und Inspiration: Die umfangreichste Seite mit tollen Bildern und ausführlichen Infos ist die Seite Wendland.Elbe.
- Beste Reisezeit: Ich denke, dass jede Jahreszeit ihren Reiz hat. Der Frühling und Herbst sind sicher toll, ein winterlicher Wald wird auch klasse sein und ein Sommer in Orten mit viel Wasser klingt auch vielversprechend.
- Fahrrad leihen: Einen Überblick über die Fahrradverleiher gibt es auf dieser Seite. Einen mobilen Fahrradverleih bietet das „Fahrrad-Taxi“ von Wilfred Freitag an.
- Führungen: Findet man überall im Wendland, besonders in Sachen Natur. Ein konkreter Kontakt wäre Sabine Kulau, die Natur- und Kulturführungen mit verschiedenen Themenschwerpunkten anbietet wie z. B. den Widerstand gegen die Castortransporte, Künstler im Wendland oder Besuch bei einer Subsistenzbäuerin.
- Events: Die Kulturelle Landpartie findet jährlich zwischen Himmelfahrt und Pfingsten statt und ist ein besonderes kulturelles Event, das viele Besucher anzieht. Wer in dieser Zeit mit dabei sein möchte, sollte rechtzeitig seine Unterkunft reservieren.
- Touristeninformation: Für Rad- und Wanderkarten und natürlich weitere Tipps und Ideen hilft i.wend Gästeinformation in Lüchow, die Gästeinformation Dannenberg-Elbe, die Kur- und Touristinformation Hitzacker und die Touristeninformation im Rathaus Gartow.
- Weitere Artikel von mir über das Wendland: Traumhaft Übernachten im Bio-Baumhaus und Niedersachsen – Wo das Wendland am Schönsten ist
danke für diesen schönen bericht über das wendland!!! es ist seit 20 jahren meine heimat und täglich erlebe ich das wunderschöne gefühl, hier zuhause sein zu dürfen. seit 2005 teile auch ich diesen paradiesischen zustand mit gästen in meinem kleinen privaten „Atelier und Gästehaus Elbengarten“
(www.elbengarten.de) – quer durch den Wald nur 8 km von Dübbelkold entfernt, am nördlichen Ende der Göhrewälder, direkt an der Elbe. Vielleicht beim nächsten wendland-sucht-besuch auch einmal quartieren, das würde mich freuen!
Hallo liebe Puamana,
das hört sich ganz fantastisch an, vielen Dank für diese nette Einladung! Ich werde ganz sicher bald einmal wieder das Wendland besuchen – ich vermisse diese unglaubliche Idylle!
Bis bald dann einmal und alles Gute bis dahin,
Ute
Wir haben vor einigen Jahren ein Herbstwochenende im Wendland verbracht und haben es ganz toll in Erinnerung. Ja, sobald wir irgendwo blühende Heide sehen müssen wir an diese Zeit zurückdenken. Das Kartoffelhotel und das Rundlingsdorf Lübeln waren wirklich zauberhaft! :)
Liebe Anke,
wie schön, dass ihr auch diesen schönen Flecken Erde für euch entdeckt habt. Ich denke auch oft an die schöne Woche dort zurück und freue mich schon auf den nächsten Besuch! Gute Reise weiterhin :)
Ganz liebe Grüße
Ute
Das ist mal schön :-) Danke Dir für diesen schönen Bericht aus dem Wendland, wo ich geboren wurde und aufgewachsen bin. Auch wenn ich mittlerweile in der Schweiz lebe, ist es immerwieder schön zu sehen!
Liebe Matina,
oh das freut mich aber! Für mich ist es eine der schönsten Naturregionen in Deutschland, wenn auch ohne Berge :)
Viele Grüße in die Schweiz
Ute
Großartiger Artikel mit viel Inspiration für den nächsten Wendland-Besuch! Vielen Dank dafür!!!
Ich bin auch im Wendland aufgewachsen, doch wohne inzwischen nicht mehr dort. Zur nächsten Kulturellen Landpartie plane ich jedoch einen längeren Besuch in dem ich die Region nochmal „neu entdecken“ wollte mit einer Freundin die das Wendland noch gar nicht kennt. Dein Artikel hat dabei definitiv wahnsinnig geholfen und zeigt eine tolle breite Auswahl an Möglichkeiten – so toll geschrieben, dass man sich bildlich schon hinein denken kann und jetzt schon wahnsinnig Lust bekommen hat auf den nächsten Wendland-Besuch – Merci. :)
Liebe Katja,
Mensch, da bist du ja offenbar in einem Naturparadies aufgewachsen :) Zur nächsten kulturellen Landpartie möchte ich auf jeden Fall auch kommen, das habe ich bislang immer irgendwie verpasst. Wünsche dir bzw. euch eine tolle Zeit dort, ich freue mich auch schon wieder aufs Wendland!
Viele Grüße und einen schönen Sonntag noch
Ute
Hallo, wir haben uns vor zwei Wochen mal aufgemacht in die Göhrde. Da wir lediglich 90 km entfernt am Rande einer Hafenstadt an der Elbe leben war der Göhrde Trip eine willkommene Wochenend-Abwechslung .
Gespannt auf das was uns erwartet, hatten wir uns im Vorfeld den Bericht über die „7 schönsten Orte im Wendland“ durchgelesen und die ein– oder andere Notiz für unseren Tagesausflug gemacht.
Das Jagdschloss Göhrde war unser erster Anlaufpunkt. Ehemaliges Beamten:innen – Erholungsheim, dann Priester:innen Seminar und Bildungsanstalt sowie Seminarzentrum mit einer aktuell nicht erkennbaren Nutzung war die Quintessenz unserer kurzen Besichtigung der Anlage. Unser Eindruck: Eher eine sanierungsbedürftige Liegenschaft als ein touristisches Baudenkmal.
Die weiteren Ortschaften Bredenbock, Dübbekold, Plumbohm, Sarensick, Schmardau und Schmessau sowie Tollendorf erwiesen sich als relativ unspektakuläre Durchfahrten.
Die Zeit schien hier in der Göhrde tatsächlich stehengeblieben zu sein. Keine Touristen:innenmassen… etwas ganz Besonderes.
Eine leise Vorahnung was uns an diesem Samstag noch erwarten würde kam langsam auf. Leerstehende Läden als Anti-Mainstream-Shops mit „kunstvoll beklebten Schaufenstern“ in einer Reisebeschreibung zu bewerben ist schon großes Kino. „Nostalgische Kaugummiautomaten“ als örtliche Sehenswürdigkeiten anzupreisen geht klar in Richtung Situationskomik, so wie „moderne Straßenkunst“ auf Stromkästen. Diese wird bei uns im Rahmen der Stadtreinigung von den fleißigen Arbeiter:innen des Bauhofs mit „Hochdruck“entfernt…
Wir mussten mittlerweile herzhaft über das, was wir im Blog gelesen hatten und was uns in der Realität wiederfuhr, lachen.
Lachen ist ja bekanntlich gesund. Dafür gibt`s auch ***** Sterne.
Eines unserer Lieblingsbücher, das „Cafe am Rande der Welt“ haben wir spontan umbenannt in „Kännchen Kaffee am Arsch der Welt“.
Dennoch möchten wir uns ganz herzlich für die Inspiration zu einem interessanten Tagesausflug bedanken und freuen uns auf weitere Reiseberichte. Auf jeden Fall haben wir jetzt schon eine wunderbare Nachhaltigkeitserfahrung mitgenommen.
Liebe Grüße, Martina und Uwe.
Liebe Martina und lieber Uwe,
vielen Dank für euren Kommentar. Ich bin ehrlich gesagt kein so großer Freund von Sarkasmus, weil ich es wie in diesem Fall nicht sonderlich respektvoll finde, sich über die Begeisterung oder den Geschmack eines anderen Menschen lustig zu machen. Mir persönlich ist das egal (weil gewohnt), möchte aber nicht, dass Leser:innen hier einen falschen Eindruck bekommen; daher hier doch kurz ein paar Aspekte dazu:
– Bei dem Jagdschloss habe ich ausdrücklich erwähnt, dass es nur von außen zu besichtigen ist. Man fährt unweigerlich daran vorbei, wenn man im Landhaus/Biohotel Kenners übernachtet, was wie beschrieben meine Basis war.
– Von den sieben erwähnten Ortschaften in eurem Kommentar habe ich keine einzige erwähnt oder empfohlen.
– Bei der „Straßenkunst“ habe ich sogar ein Foto von den Figuren am Fluss im Artikel abgebildet und weder diese Figuren noch so kreativ bemalte Stromkästen habe ich für meinen Teil bislang je in einer anderen Stadt in Deutschland gesehen.
– Wie die Schaufenster der (trauriger Weise online-shopping-bedingt) leeren Geschäfte heute aussehen, kann ich nicht beurteilen; jede:r hat hier aber auch ein anderes Verständnis für Kunst und Kreativität… Die Kaugummiautomaten habe ich zudem auch nicht als Sehenswürdigkeiten „angepriesen“.
Ich habe das Wendland in neun langen und ereignisreichen Tagen erlebt und war inzwischen auch noch ein weiteres Mal für mehrere Tage dort. Wer das halbe oder ganze Wendland bzw. Highlights in nur wenigen Stunden mit vielen Kilometern an nur einem Tag in einer sicher sehr anderen Stimmung während Corona (ohne geöffnete Restaurants, Cafés und leeren Geschäften) nacherleben möchte, wird zweifelsohne andere Erfahrungen machen. So war dieser Artikel eigentlich auch nicht gedacht und erfreulicher Weise habe ich bislang nur sehr positive Rückmeldungen bekommen.
Dann wünsche ich mal weiterhin alles Gute
Ute
Hallo Ute,
ich kann Deiner Begeisterung für das Wendland nur beipflichten. Seit drei Jahren bin ich jedes Jahr für mindestens eine Woche dort und entdecke immer wieder neue schöne Seiten. Die Menschen, die ich dort kennen lernen durfte, vermitteln mir eine besondere, eine andere Art. Freundlich und Offen, aber auch selbstbestimmt und selbstbewusst. Nicht umsonst ist dort so etwas wie die Wiege der Anti Atomkraft und Anti Endlagerung Bewegung ;-).
Ich habe alle der von Dir sehr schön beschriebenen Orte und Sehenswürdigkeiten ebenfalls entdeckt. Für mich ist tatsächlich ein alter Kaugummiautomat eine kleine Sehenswürdigkeit, ein Relikt aus meiner Kindheit. Es war das Größte für uns Knirpse, einen Groschen (für die Jüngeren…10 Pfennig) in den Automat zu stecken und nicht zu wissen, was heraus purzelt. Es waren nicht nur Kaugummies in dem Automaten, sondern auch kleine Spielzeuge oder Ringe. Meine 16 jährige Tochter kannte so etwas natürlich nicht mehr und fand es echt schade, das es so etwas bei uns nicht mehr gibt! Und wie Du finde ich es sehr traurig, das viele Geschäfte durch das Internet gezwungen wurden, zu schließen. Und was das Internet nicht schafft, erledigt jetzt noch Corona. Sehr schade.
Auf jeden Fall werden wir nächstes Jahr wieder ins schöne Wendland fahren und Land und Leute erkunden. Noch ein kleiner Tip: in Hitzacker gibt es jetzt ein ganzes „Dorf“ mit diesen kleinen Holzhäuschen, direkt neben dem Freiluftmuseum. Wie das Schild auf dem kleinen Häuschen auch unter dem Namen „Destinature“ zu finden. Außer den Häuschen gibt es noch kleinere Schlafkojen für zwei Personen, eine Mischung aus festem Bett und Zelt. Es gibt sehr schöne sanitäre Anlagen, ein kleines Bistro mit tollen Frühstücksangebot, alles regional und Bio…und lecker. Und wer Entspannung braucht, besucht mal eine der Saunen auf dem Platz oder einen Badezuber…sehr, sehr nett!
Ganz liebe Grüße, Peter
Hallo lieber Peter,
es freut mich sehr, dass du vom Wendland genauso begeistert bist wie ich! Das Destinature Dorf gab es zum Zeitpunkt meiner Reise noch nicht, daher habe ich nur einen der Prototypen testen können, aber das Dorf würde ich gerne beim nächsten Besuch einmal kennenlernen. Ich freue mich auch schon auf den nächsten Aufenthalt dort.
Viele Grüße und weiterhin gute Reise
Ute