10 Mythen, die uns über’s Vanlife erzählt werden

Als ich kürzlich einen Artikel in der ZEIT las, in dem die Autorin die Anhänger:innen des Vanlifes in die Schublade der Spießbürgerlichkeit steckte, war ich zunächst irritiert. Für mich passte das nicht so wirklich, aber als ich dann den dazu gehörigen Instagram-Post mit fast 24.000 Likes sah, ließ das für mich den Schluss zu, dass das fancy Vanlife mit seinen Boho-Decken, Lichterketten und Traumfängern sehr vielen Menschen mittlerweile ziemlich auf den Geist geht.
Wer sich Bücher oder Magazine zum Thema Vanlife anschaut, wird mit Sprüchen und überschwänglicher Begeisterung förmlich erschlagen. Vanlifer wirken immer überglücklich, sind eins mit der Natur und man wird den Eindruck nicht los, dass sie auch irgendwie die besseren Menschen sind: sie achten auf die Umwelt, sammeln Müll, sind achtsam, spirituell und selbstverständlich maximal nachhaltig unterwegs.

Aber ist dieses Image wirklich echt und Realität? Oder werden diese Märchen möglicherweise nur so stark überzogen, weil sie etwas anderes überdecken sollen? Kommen wir hier zu den weit verbreitetsten Erzählungen und (Wider-) Sprüchen in der grenzenlos glücklichen Vanlife-Szene:
1. »Es ist die ultimative Freiheit«
Egal, welche Definition ich zu dem Begriff „Freiheit“ finde – warum sie speziell mit einem Van oder Wohnmobil größer sein soll als sonst kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Freiheit bedeutet, das Recht zu haben, etwas ungehindert zu tun und sich ungehindert entfalten oder betätigen zu können.
Wir haben in unserem demokratischen Land das unfassbar große Privileg, uns frei bewegen zu können. Ja wir sind sogar eine der drei Nationen weltweit, die die visumsfreie Einreise in die meisten Länder dieser Erde ermöglicht. Wir können mit dem Fahrrad, dem Zug, dem Auto oder dem Bus heute losfahren und jederzeit an (fast) jeder Stelle anhalten und die Aussicht genießen.
Hier ein paar Beispiele für die teils gar nicht so lustigen Widersprüche:


Was viele offenbar vergessen oder wohl eher ausblenden: mit einem Wohnmobil bzw. „Van“ für mehrere Monate oder länger unterwegs zu sein, ist ein riesiges Privileg! Oftmals wird es als „einfaches Leben“ oder „Minimalismus“ deklariert, aber in Wirklichkeit können sich die wenigsten in Deutschland diesen Luxus leisten. Kauf- oder Mietpreis, Sprit, Steuer, Versicherung, Equipment und eventuelle Reparaturen sind alles andere als günstig, wie ich in diesem Artikel im Detail aufgelistet habe.


Portugal ist wahrscheinlich das beste und markanteste Beispiel für das Desaster, das die große Vanlife-Flut bislang angerichtet hat. Zugemüllte Küsten und Strände mit unschönen Kot-Einlagen haben dazu geführt, dass das Wildcampen dort heute eine Umweltstraftat darstellt. Aber Gott sei Dank ist Europa groß und nun weicht die Crowd nach Griechenland aus.


Wie sieht es mit der großen Freiheit aus, wenn man sehr heißes oder längere Zeit sehr verregnetes Wetter hat? Während die eigene Wohnung daheim grundsätzlich nicht groß genug sein kann, macht hier plötzlich der kleine, beengte Raum selbst zu zweit mit Hund scheinbar gar nichts mehr aus. Ich habe noch nie gehört, dass Influencer:innen z. B. extrem kleine Wohnungen favorisieren. Obwohl sie doch nur so wenig brauchen.
Im Wohnmobil ist bei Regen alles klamm und verdreckt. Es gibt keine Spülmaschine, kein Kühlfach und keinen Backofen, dreckige Kleidung müffelt, Krümel und Sand fliegen überall herum. Jetzt mal ernsthaft: das soll man unter Freiheit verstehen? Das Ertragen von Hitze, der beengte Raum, das nervige Spülen draußen, Pinkeln auf Gemeinschafts-Klos, die permanente Suche nach Übernachtungsplätzen – all das hat in jedem Fall mal sehr viel mit Einschränkung zu tun.

Das ist die „Freiheit“, wenn man es zumindest unter sozial nachhaltigen Gesichtspunkten richtig macht und zudem in Deutschland bleibt. Dank der massiven Werbung seitens Influencer:innen, Caravaning-Industrie, Autoherstellern, Magazinen und nicht zuletzt dem ADAC werden die Campingplätze immer voller und die Natur wird weiter stark belastet durch Wildcamping.
Glücklicher Weise werden die Natur, Wildtiere und Anwohner nicht zu ihrer persönlichen Vorstellung von Freiheit befragt, wenn es um ihr Verhältnis zu Wohnmobilen, umgebauten Kastenwagen, Lieferwagen, LKW und Vans geht.


Wo ist sie also, die Freiheit? Mit dem Gedanken einzuschlafen, dass nachts in jedem Moment jemand an die Tür klopfen kann und einen vom Platz verweist? Dass der Camper ausgeraubt wird, wenn man den Wagen abstellt und einkaufen geht? Auf einem Campingplatz zu übernachten, wo man dicht an dicht steht? Auf einem sterilen Stellplatz, Rastplatz oder Parkplatz zu stehen, der hässlicher oder lauter nicht sein könnte?
2. »Vanlife ist nachhaltig und umweltfreundlich!«
Da sitzen sie mitten im Wald vor ihrem Lagerfeuer für die perfekte Selbstinszenierung auf Instagram: Kleidchen an, Hut auf, aus der Thermoskanne dampft der Kaffee, auf dem Tischdeckchen liegen Äpfelchen und Einweggläser. Hach, fast so wie in den 60ern, ein echtes Hippie-Feeling. Im Hintergrund zwischen Bäumen dann ein riesiger Mercedes Truck, 5 Meter lang, mit seinen 3 Tonnen Gewicht auf den Waldboden drückend.
Es ist völlig egal, welche minimalistischen Öko Travel-Hacks Influencer:innen in die Kamera halten und damit ihren gesamten Lifestyle als „nachhaltig“ deklarieren wollen: sie reisen mit einem meist überdimensional großen Fahrzeug, das
- in erster Linie eine große Menge fossile Energien (Diesel, Benzin, Gas, Strom) benötigt, was klimaschädliches CO2 verursacht
- ohne Ende Mikroplastik und Feinstaub in die Gegend ballert (Reifenabrief und Bremsen)
- insbesondere ohne Katalysator (bei älteren Fahrzeugen) massiv schädliche Gifte (Kohlenmonoxid, Stickoxide, Schwefeldioxid) in die Natur und die Gesichter von Menschen bläst
- beim Wildcampen („autark Stehen“) und Parken Infrastruktur nutzt, was touristisch unsozial ist, weil man zwar jede Menge nimmt, aber nichts zurückgibt
- unter Umständen Öl verliert, das in den Boden sickert
⇨ … all das kann niemals nachhaltig sein!

Auf das Thema bin ich in meinem Artikel „Warum Vanlife nicht nachhaltig ist“ ausführlich eingegangen. Kurioser Weise fahren oft die „Greenfluencer:innen“ die größten oder schädlichsten Fahrzeuge oder empfehlen sie via Werbe-Kooperation und/oder legen zudem nicht selten ultraweite Strecken zurück.
Leuten zu vermitteln, dass man mit einem Van der Umwelt oder dem Klima etwas Gutes tut (schließlich fliegt man ja nicht!), ist einfach nicht ok!
3. »Wir hinterlassen Orte immer besser als zuvor«
„Negativ stößt uns eigentlich nur der Umgang anderer Reisender mit der Natur auf. So müssen wir zum Beispiel immer wieder Stellplätze im Wald von Müll befreien. Schade, dass nicht jeder so umsichtig mit der Umwelt umgeht.“, sagt Maria im Interview mit The Fernweh Collective. Ja was denn nun? Hinterlassen Vanlifer nun viel Müll in der Natur oder nicht?


Beim Wildcampen geht’s ja in erster Linie ums Geldsparen und um Coolness. Ersteres wird aber nicht so rausgekehrt, denn kein Geld zu haben ist wiederum heute überhaupt nicht cool. Daher muss diese ungewöhnliche Naturliebe im Vordergrund stehen, die ist ohnehin gerade im Trend und was läge da näher, als gleich auch noch ein paar Öko-Heldentaten mit einzubinden, dass man den Müll der anderen wegräumt.

Wie zahlreiche Reportagen auf Youtube berichten, sieht die Realität ganz anders aus. Portugal habe ich bereits erwähnt. Der Müll wird (wenn nicht einfach irgendwo abgestellt oder stehen gelassen) in normale Mülleimer gesteckt oder bestenfalls gesammelt und dann beim Campingplatz entsorgt, der dann die Kosten für die Entsorgung tragen darf. Zwangsläufig landet der Müll wo auch immer (ungetrennt) und das auf Kosten der Allgemeinheit. Meine Foto-Sammlung an Exkrementen mit Feuchttüchern erspare ich euch.
4. »Vanlife spart Wasser«
Noch nie habe ich in irgendeinem anderen Zusammenhang gehört, wie stolz Influencer:innen darauf sind, wenig Wasser zu verbrauchen. Sie trinken massenweise Kaffee, tragen Jeans und Baumwoll-Shirts – aber hey, sie sitzen nunmal nicht auf einem normalen Klo und duschen sich nur alle paar Tage im Bach. Darauf kann man schon stolz sein in der heutigen Zeit!
Ich frage mich, warum diese Influencer:innen dann nicht konsequenter Weise dafür werben, auch zu Hause ihre kleinen und großen Geschäfte auf einer Trocken-Trenntoilette mit Urinabscheider zu vollbringen. Oder ganz selten zu duschen. Denn »Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.«, schreibt das Fräulein Öko schließlich in ihrem Vanlife-Ratgeber über nachhaltiges Vanlife (Verlag: ADAC).


Zelten spart ebenfalls Wasser, darüber redet aber irgendwie niemand. Warum wohl? Weil’s halt nicht so sexy ist. Und unbequemer. Und eben ohne des Deutschen liebstes Gefährt und Statussymbol: das (möglichst große) Auto.
5. »Vanlife ist nachhaltiger als Fliegen oder Hotel-Urlaub!«
„Nur Wandern wäre noch nachhaltiger.“, sagt Ella im Interview mit The Fernweh Collective auf die Frage, wie sie Vanlife mit Nachhaltigkeit verknüpft. Schließlich sei man Selbstversorger und es werden Maschinen-Wäschen und Büfett-Abfall vermieden. – Also mal abgesehen davon, dass zwischen dem Reisen mit einem großen Kastenwagen/Verbrenner und Wandern noch eine SEHR große Bandbreite nachhaltiger Alternativen besteht, fehlt hierbei etwas ganz Entscheidendes: die soziale Komponente der Nachhaltigkeit!
Der Tourismus gilt als einer der bedeutendsten Arbeitgeber. Jeder zehnte Job weltweit hängt am Tourismus, das sind rund 300 Millionen Arbeitsplätze (Quelle: Tourism Watch). Hotels können am besten wirtschaften bzw. sind weniger umwelt- und klimabelastend bei voller Auslastung ebenso wie Flugzeuge. Und Hotels können auch nicht nachhaltiger werden, wenn ihnen die für die Umstellung notwendigen Einnahmen fehlen.

Die autark lebenden Vanlifer und/oder Wildcamper tragen als Touristen – die sie nunmal sind – bis auf ein paar Einkäufe im Supermarkt und ihren diversen Tankstellen-Besuchen zum Tourismus überhaupt nichts bei und sind damit ein unsoziales Glied in der Tourismuskette.
Corona hat gezeigt, wie problematisch ausbleibender Tourismus in manchen Ländern sein kann. Die illegale Abholzung im Amazonas hat sich verzehnfacht, Nationalparks und indigenen Gemeinschaften fehlt es an Geld und unzählige Ranger, die für den Schutz von Wildtieren wichtig sind zur Vermeidung illegaler Jagd, verloren ihre Jobs.
Abgesehen von der sozialen Komponente werden hier außerdem bewusst zwei Reisearten miteinander verglichen, die vollkommen unterschiedlich sind. Es ist doch klar, dass ein Hotel mit Verpflegung mehr CO2 verursacht als eine Nacht im Wald mit Selbstverpflegung. Hier müsste man fairer Weise eine vergleichbare Übernachtung heranziehen, z. B. das Zelt, das Tiny House, der Wohnwagen auf dem Campingplatz, die Hängematte oder ggf. das Dachzelt.

Und auch kann man nicht einfach sagen, dass das Hotel 17,2 kg CO2-Äquivalente verursacht und die Nacht auf dem Stellplatz nur 1,5 kg. Wenn der Hotelgast 14 Tage lang vor Ort bleibt und mit dem Zug anreist, der Wohnmobil-Mensch aber jeden Tag hunderte Kilometer zurücklegt, sieht die Rechnung vollkommen anders aus. Fazit: hier muss man auf die komplette Reise schauen, nicht nur auf die Übernachtung.
Allein 75% aller CO2-Emissionen, die dem Tourismus zugerechnet werden, stammen aus dem Verkehr und hier vor allem aus der An- und Abreise zum Urlaubsort.
Quelle: Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP)
6. »Wir pflanzen Bäume als Ausgleich.«
Die wenigsten Autoreisenden werden überhaupt einen Gedanken daran verschwenden, zusätzlich zu den hohen Spritpreisen auch noch ihren CO2-Ausstoß zu kompensieren. Aber wenn, steht hier Bäume pflanzen ganz hoch im Kurs, weil man ja ohnehin schon so „naturfreundlich“ unterwegs ist.
Fun Facts:
- Ein Baum, der heute gepflanzt wird, braucht mindestens eine Generation, bevor er überhaupt CO2 aufnehmen kann. (Quelle: Prof. Pierre Eibisch, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde)
- Um eine Tonne CO2 aufnehmen zu können, muss die Buche etwa 80 Jahre wachsen. (Quelle: Dr. Daniel Klein, Wald-Zentrum der Universität Münster)
- Nur eine Hin- und Rückfahrt ins trendige Griechenland mit einem Van verursacht satte 2,5 t CO2. (Quelle: z. B. myclimate Rechner)
Na da hoffen wir mal, dass die 2-3 Buchen für den einen Urlaub die 80 Jahre auch überleben bei Waldsterben, Dürren, Waldbränden & Co., bis sie die entstandenen Emissionen in dieser Zeit abgebaut haben. Aber ist doch eigentlich auch egal, Hauptsache – es hört sich gut an und man macht überhaupt etwas.



Auch manche Vermieter von Vans werben mit ihrem großen Herz für die Umwelt und bieten die CO2-Kompensation für das Reisen mit grenzenlos gutem Gewissen an. Auf meine Nachfrage bei einem Anbieter wird die Herstellung des Fahrzeugs selbst nicht kompensiert und auch erhalten die Mieter keine Bestätigung für die Kompensation bei oder nach der Buchung.
Roadsurfer beschreibt seinen nachhaltigen Einsatz z. B. mit dem Pflanzen eines einzigen Lavazza-Kaffeepflänzchens je Buchung und das kann man sicher nicht als Ausgleichskompensation bezeichnen. Das ist Greenwashing mit Hilfe eines Unternehmens, das selbst ebenfalls Greenwashing mit einer einzelnen „grünen Kaffee-Edition“ betreibt.
7. »Vanlife ist pure Entschleunigung«
Kaffee spielt immer eine große Rolle beim Vanlife. Fast immer ist eine Thermoskanne oder Tasse im Spiel. Auch Decken sind neben der Lichterkette wichtige Accessoires und der Traumfänger darf eigentlich auch nicht fehlen. Gitarre ist top. Das Ganze bearbeitet mit einem weichen Boho-Fotofilter und der Sehnsuchtsmoment ist perfekt. Sie stehen am Strand, schauen in die Ferne – die natürlich immer menschenleer ist. Sie lesen, lachen, genießen.

Die Realität jenseits von Instagram sieht dann aber doch meist ziemlich anders aus. Karla Margeson beschreibt es in ihrem Artikel so: „Wie schön und abenteuerlich der Wechsel von Landschaft, Klima und Gefährten auch sein mag, er ist immer auch eine Belastung für unser Nervensystem.“ Man wird vom Wildcamping-Platz verscheucht, hat kein Netz, der Campingplatz ist zu teuer für einen längeren Aufenthalt, mal braucht man mehr Infrastruktur, der Ort ist zu einsam oder was auch immer – von Ruhe und Erholung kann sehr oft keine Rede sein.
Gerade die, die Rundreisen unternehmen, müssen ständig ein- und auspacken, aufräumen, irgendwo spülen, Entsorgungsmöglichkeiten für Müll suchen, sich immer und immer wieder auf eine neue Infrastruktur einstellen und verbringen zum Teil sehr, sehr viel Zeit in ihrem Van allein mit der Suche nach einem neuen Stellplatz. An manchen Stellen hat man möglicherweise nachts Angst, kann bei der Hitze die Fenster nicht geöffnet lassen oder wenn man mal krank werden sollte, wird’s richtig ungemütlich.
All das hat NICHTS mit Entschleunigung zu tun, auch wenn die Leute es noch so oft wiederholen und der Community weis machen wollen. Apropos Entschleunigung – wie harmoniert das eigentlich mit der Tatsache, dass viele unterwegs als Digitale Nomad:innen auch Geld verdienen müssen und erfolgreich sein wollen (was auch immer man darunter verstehen mag)?

8. »Vanlife ist absolute Naturverbundenheit«
Ultimative Schwärmereien von Reiseorten und -erlebnissen gehören bei Social Media und Blogs zwar dazu, aber selten habe ich sie so ausufernd wahrgenommen wie beim Vanlife. Da wird es poetisch, romantisch und verträumt, bis sich die Van-Balken biegen. Das Spiel von Sonne und Wolken, Wald und Einsamkeit, Stille am Morgen und Vogelgezwitscher… das ist alles so wunderbar.
Und das sogar auf nackten, langweiligen Stellplätzen. Ganz egal, es ist immer ein Traum. Bei all den Schwärmereien frage ich mich allerdings: Waren die vor ihrem Vanlife noch nie in der Natur? Noch nie zelten? Noch nie mal einfach auf zwei Füßen im Wald oder wandern? Und was mich in Zeiten der Klimakrise umso mehr interessiert: Wie sieht es eigentlich mit der Verantwortung aus? Mit dem Wissen, dass man mit seinen ganzen Schwärmereien unzählige andere Menschen dazu bringt, es ihnen gleich zu tun?
Für Lifestyle-Fotos wird mit dem riesigen Koloss Mercedes LKW in den Wald und damit über sämtliche Pflanzen gefahren inklusive Abbruch von Ästen (Hashtag #achtsamkeit), das GEO Walden Magazin parkt mit einem alten VW-Bus fett im Rapsfeld (sind ja nur Lebensmittel) und es gibt nahezu kein Vanlife-Magazin oder -Buch, bei dem auf die waldbrand-gefährlichen und verbotenen Lagerfeuer auf Waldboden verzichtet wird.

Ich weiß beim besten Willen nicht, was Menschen unter Naturverbundenheit verstehen wollen… ich sehe hier sehr häufig das Gegenteil.
Ach ja, »Unser Van heißt …«
Forscher haben in dem Journal „Psychological Science“ nachgewiesen, dass eher einsame Menschen dazu neigen, ihren Autos Namen zu geben. Das Vermenschlichen von Autos haben viele vielleicht noch aus ihrer Kindheit mit Herbie und den Wagen aus dem Film Cars verinnerlicht; vielleicht gehört das im Autoland Deutschland einfach dazu. Aber ist das nicht auch irgendwie peinlich?
Wir reden hier über eine Blechkiste auf vier Rädern, die nicht nur auf vielfältige Weise umweltschädlich ist, sondern mit der auch jedes Jahr jede Menge Menschen im Straßenverkehr getötet werden. Braucht so ein Ding echt eine Vermenschlichung? Sehr schön thematisiert vom ZDF Magazin Royale in dieser Sendung.
Warum also der Name beim Vanlife? Vielleicht, weil man einem personifizierten Buddy weniger übel nimmt… Mein „Olaf steht auf der Wiese“ hört sich schließlich freundlicher an als mein „Mercedes 407D LKW steht auf der Wiese“. „Adriano braucht noch ein bisschen neuen Kraftstoff“ klingt eben niedlicher als „ich muss bald wieder mit meinem Pössl Wohnmobil zur Tankstelle“.

Bei der quantitativen Befragung von Verbrauchern aus 15 Ländern kam heraus, dass die Deutschen weltweit die stärkste Bindung zum Auto haben.
Wissenschaft.de: Das Konsumverhalten der Deutschen
9. »Der Van-Ausbau ist so nachhaltig!«
Mit Stolz wird stets die große Leidenschaft vermittelt, die man beim Van-Ausbau hat oder hatte. „Ich glaube, es gibt nur wenige Dinge, die ich mir jemals so sehr gewünscht habe, und kaum Ziele, die ich so stur und ausdauernd verfolgt habe wie das Projekt „eigener Van““, schreibt die Autorin Anna Tiefenbacher in ihrem Buch Vanlife. Äh ja, okay…
Mit der Instagram-Ära der Zehnerjahre verlor das Im-Auto-Wohnen so sein schäbiges Image und wurde zum Lifestyle-Trend. Seitdem kaufen Millenials mit wenig Lust auf Schreibtischjobs Caddies und Sprinter, fahren zum Baumarkt, besorgen sich Armaturen, Spanplatten und Dämmwolle und basteln am besseren Leben auf der Landstraße.
aus „Vanlife: Das ist der Alptraum vom postmodernen Aussteiger“ des ZEIT Magazins
Nicht selten wird auf Instagram betont, wie wahnsinnig wichtig diesen Ausbauer:innen die Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien ist. Da wird für den Boden Kork statt Laminat verwendet, und selbstverständlich wird auf umweltfreundliche Farben und natürlich nicht zuletzt nachhaltiges Holz geachtet. Das ist in etwa so, als wenn Lufthansa in Zukunft nur noch Stoff- statt Ledersitze verwenden würde. Trotzdem wird das Flugzeug an sich damit nicht nachhaltiger.
Trotz alledem: sie bauen ein Fahrzeug um, das als Verbrenner keine dauerhafte Zukunft hat bzw. haben sollte. Ein Fahrzeug, mit dem sie weite Strecken zurücklegen wollen, das aber Umwelt und Klima schadet. Abgesehen davon: Es ist ein Lifestyle-Trend, der wie jeder Trend nur ein paar Jahre andauert. Nachhaltig bedeutet ja auch eigentlich auch „lang anhaltend“.

10. »Life is too short to not have a VAN«
Dieser Spruch stammt aus dem Vanlife-Magazin von The Fernweh Collective. Die Redaktion hatte ein Jahr zuvor noch ein nachhaltiges Reise-Handbuch veröffentlicht, 2021 folgte dann eine krasse Promotion für das Reisen in Lieferwagen, LKW und Bussen mit Hilfe von überglücklichen Vanlifern, die während der Pandemie gereist sind, und Fokus auf weit entfernte Ziele wie Griechenland, Fuerte und Marokko.
Wir schreiben das Jahr 2022. Spätestens seit 2018 ist durch die laute Fridays for Future-Bewegung eigentlich jeder und jedem klar, dass fossile Energien keine Zukunft mehr haben dürfen. Wir wissen, dass
- ein Verbrenner-Aus für neue Pkw kommen wird (bzw. muss)
- wir Emissionen im Straßenverkehr massiv senken müssen
- das Insektensterben auch durch Feinstaub und Luftverschmutzung der Autos verstärkt wird
- Autos wahnsinnig viel Fläche und Bodenversiegelung erfordern
- Mikroplastik durch Reifenabrieb der Natur nicht mehr entzogen werden kann
- immer mehr Asphalt für Autos die Städte stark aufheizt
- Wohnmobile und Vans (= Lieferwagen) zum Leidwesen anderer große Dauer-Parkflächen in Anspruch nehmen
Und mit diesem Wissen empfehlen wir anderen heute wirklich noch mit Geigenklängen, sich ebenfalls ein riesiges Auto zuzulegen und mit ihrem „Karl“, „Heinz“ oder „Otto“, bestenfalls ohne Kat, durch ganz Europa zu brettern? Mich macht das sprachlos.

Weiterführende Reportagen und Links:
- NABU: Vanlife – Skurriler Reise-Trend inmitten der Klimakrise
- SRF Impact: Vanlife – Statt Freiheit im Campingbus Stress mit Nachbar:innen
- Auslandsjournal: Wieso Millionen Amerikaner*innen in Wohnmobilen leben
- t-Online: Was kommt eigentlich alles aus dem Auspuff heraus?
- NZZ: Die Luftverschmutzung durch Reifenabrieb und Bremsstaub wird unterschätzt
- Business Insider: Vanlife – Die schlimmsten Dinge am Leben im Wohnmobil
- ZDF Magazin Royale: Vier Räder, sie zu knechten!
- Zeit Online: Das ist der Alptraum vom postmodernen Aussteiger
- Welt: Einsame Menschen geben ihren Autos Namen
- SWR: Wo Wildcampen zum Problem wird
- BR24: Camping-Boom – von illegalen Wildcampern und dem Gefühl von Freiheit
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Hi Ute,
meinen Respekt für diesen ehrlichen, „entlarvenden“ und augenöffnenden Artikel. War ja nicht der erste indem Du sehr kritisch, aber stets sachlich, Themen komplett auseinander nimmst. Von Deiner Authentizität, Ehrlichkeit und vor allem Deiner (Selbst)reflektion können sich viele Menschen eine Scheibe abschneiden. Ich verfolge schon lange Deinen Lebensweg, lese immer wieder gerne Deine Berichte und freue mich jedes Mal immer wieder aufs neue, „mit Dir“ diesen Weg zu gehen.
Schönes Wochenende.
LG
Hi Patrick,
vielen Dank für dieses schöne Feedback! Das motiviert mich, so weiterzumachen.
Dir auch ein schönes Restwochenende und viele Grüße zurück!
Ute
Dem ist absolut nichts hinzuzufügen. :)
LG,
Jasmin
Meeeensch Ute, ENDLICH spricht es mal jemand konkret aus! Ich bin früher gerne campen gegangen, ertrage den Anblick und die Massen aber nicht mehr. Vieles von dem, was du schreibst, wusste ich selbst noch nicht, daher DANKE, dass du so viel Arbeit, Mühe und sicher auch Kraft in diese so wichtige Aufklärung steckst! Weiter so!
Hallo Edgar,
Danke Danke für den Zuspruch! Deine Eindrücke habe ich in ähnlicher und zahlreicher Form auch schon bei anderen kritischen Beiträgen zum Thema gefunden. Es macht mich traurig und wütend zugleich, wie mit der Natur umgegangen wird. Aber man darf die Hoffnung nicht aufgeben…
Viele Grüße und Danke für deinen Zuspruch,
Ute
Danke danke danke für diesen Beitrag, liebe Ute! Ich habe mir vor drei Jahren (vor Corona) mal mit meinem Mann einen Camper gemietet und es war einfach schrecklich. Wir wollten auch bewusst nicht wild campen und die Plätze waren derart voll, dass wir genervt früher nach Hause gefahren sind. Nicht unser Ding. Auf so kleinem Raum länger zu zweit leben und arbeiten stelle ich mir als absolute Unmöglichkeit vor. Wir sind also im Grunde auch auf die vielen ‚tollen‘ Fotos und Berichte reingefallen und ich hoffe sehr, dass Magazine und Influencer sich Beiträge wie deine zu Herzen nehmen.
Liebe Friederike,
oh je, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich habe einen Bekannten, der zwei Vans vermietet. Er sagt, viele Paare mieten sich bei ihm erstmal einen Van, um auszutesten, ob es das Richtige für sie ist. Und er meinte kürzlich, dass viele bei der Rückgabe sagen „Danke, aber das haben wir uns echt anders vorgestellt.“ Leider der Effekt eines sehr einseitig dargestellten, völlig überromantisierten Lifestyles.
Ich wünsche euch weiterhin gute Reise!
Liebe Grüße, Ute
Hallo Ute,
ich habe deinen Artikel mit großem Interesse gelesen. Du hast wieder mal das entscheidende auf den Punkt gebracht. Der in letzter Zeit herrschende Boom läuft im Moment wirklich aus dem Ruder.
Ich erinnere mich noch an meiner Reise durch Australien, die nun schon 10 Jahre her ist. Damals hatte ich mir einen Campervan gekauft und bin durch das ganze Land gefahren. Was ich dabei gelernt habe ist, dass im gesamten Land überall wildes Camping bei Strafe verboten ist. Ich hatte das Gefühl nach der Hoch-Zeit des Campings dort zu sein. Die Leute hatten bereits überall wild gecampt, Dreck hinterlassen und sich daneben benommen. Das ist vorbei. Das Land ist eingeschritten und hat das verboten. Klimamäßig ist Australien ja perfekt geeignet dafür, wundert mich also nicht, dass die uns da voraus sind. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das bei uns früher oder späte auch zu Verboten hin entwickelt.
Ich überlege auch in Deutschland, ob es nicht schön wäre wieder einen Van zu besitzen. Dann stellt sich aber direkt dir Frage, ob sich das lohnt. Mit einem Job in Köln würde das bedeuten, dass ich immer von Köln los fahren muss. Da mein Ziel üblicherweise die Berge sind hätte ich also immer ein paar hundert Kilometer zu überwinden. Will ich das? Wenn ich zum Zelt greife kann ich ja einfach die Bahn nehmen. Du musst wissen, dass ich nicht gerne längere Strecken fahre. Dann schon lieber gemütlich in der Bahn gefahren werden.
Aus social Media und alten Medien kommen regelmäßig diese neuen Trends, die zu einem besseren Leben führen. Damals war es einfach nur „Um die Welt reisen macht glücklich“. Dann war es „Auswandern macht glücklich“. Jetzt ist es „Vanlife macht glücklich“. Ich denke es ist wie mit allem: Zuviel davon ist ungesund. Außerdem frage ich mich, welche Themen die Influencer als nächstes Exploiten werden.
Ich habe meinem Van übrigens nie einen Namen gegeben. Ich fand es schon immer seltsam so etwas zu tun.
Viele Grüße!
Hallo Markus,
super, dass du dich mit dem Thema und der Problematik offensichtlich auch schon viel befasst hast. Und alles absolut nachvollziehbar. Die Frage, was da wohl als nächster Trend kommt, stelle ich mir auch schon länger und hoffe, dass er nicht so schädlich ist wie die bisherigen. Momentan ist ja Tiny House und Gardening ganz in, das ist immerhin eine gute Entwicklung. Warten wir es ab…
Bis dahin, viele Grüße zurück
Hmm da ist sicherlich vieles dabei was stimmt, aber es ist auch ganz schön hart. Ich bin keine Influenzerin und lebe im Van. Ich will Europa erkunden und finde es wunderschön auf diese Art und Weise unterwegs zu sein. Und ja ich fühle mich sogar entschleunigt, wenn man das so nennen will. Sicherlich wäre das auch von zuhause aus möglich gewesen, aber manchmal braucht es halt eine Veränderung für einen selbst. Wir haben auch nicht das Gefühl zu wenig Platz zu haben, auch nicht bei Regen. Auch unsre Klamotten stinken nicht:D Im Moment liege ich z.B. erkältet im Bett und auch das geht. Der Bus ist schließlich seit fast einem Jahr unser Zuhause. Kann schon sein, dass das privilegiert ist, aber wir haben auch viel dafür getan, um so unterwegs zu sein und uns diese Auszeit zu nehmen.
Ich stimme dir absolut zu, dass es nicht nachhaltig ist 1000 von km so zurück zu legen, aber das würde ich auch nicht behaupten. Wir sind dafür sehr langsam unterwegs und genießen es die Kulturen kennenzulernen. Geben auch nicht nur Geld im Supermarkt oder an der Tankstelle aus. Das Müll Thema in Portugal ist schlimm. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass das nicht nur an Touristen, sondern auch an Einheimischen liegt.
Sicherlich ist dieses Vanlife nicht für jeden was und das ist auch gut so. Aber es ist auch nicht alles bloß schwarz-weiß.
Wir genießen es so sehr gerade so zu leben und es macht uns sehr glücklich. Auch wenn nicht immer alles rosig und einfach ist. Aber wann ist es das schon.
Liebe Grüße
Hallo Finja,
Danke für deine Meinung. Vor dem Social Media-Trend Vanlife, der schätzungsweise seit 2015 unaufhörlich und massiv wächst, war das Reisen mit einem Camper oder Wohnwagen meiner Meinung nach noch überhaupt kein Problem. Da war es eine Leidenschaft von Naturliebhabern, die auf dem Campingplatz meist für mehrere Wochen ihre Erholung suchten. Die Probleme seit der leider anhaltenden Social Media-Welle habe ich in meinen beiden Artikel sehr ausführlich dargelegt und will ich hier nicht nochmal aufzählen. Und all das – diese extreme Romantisierung, die Vermittlung eines „grünen Reisens“, dass diese Wagen immer und immer größer werden und so vieles mehr finde ich persönlich gerade in dieser Zeit „hart“. So unterschiedlich können Perspektiven sein. Meine hat einen gesamtgesellschaftlichen Hintergrund.
Beste Grüße zurück
Ute
Liebe Ute, nur vier Worte: Ich liebe Deine Artikel!
Tatjana, das sind vier Worte, die ich wahnsinnig toll finde!
Danke für deine Wertschätzung <3
Liebe Ute,
vielen lieben Dank für diesen Artikel!
Das Thema hast du professionell und umfangreich auf- und ausgearbeit. Es macht Spaß und ist außerdordentlich interessant und hilfreich deine Artikel zu lesen.
Ute, ich hätte einen Herzenswunsch an dich.. für ein neues Artikelthema. Das Thema betrifft uns alle, beschäftigt bisher (leider) nur wenige:
Wie nachhaltig und umweltverträglich sind Reisen?!
Hierbei geht es mir weniger um die Aufarbeitung, welche Reiseformen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit das geringere oder geringste Übel darstellen, sondern ganz allgemein eine authenisch objektive Betrachtung des Reises an sich.
Ich bin mir zwar nicht sicher ob man das so klassisch einfach strukturieren kann, mich beschäftigt dieser Aspekt aber seit Langem. Ich stelle mir die Frage oft selbst vor einer Reise und bin dann mitunter (manchmal) auch sehr verunsichert.
Meine Hoffung bzw. mein Wunsch: Ich glaube, ein journalistisch fokusierter Blick wie deiner würde mir und vielleicht auch manch anderen in dieser Unsicherheit helfen die richtige(re) Entscheidung zu treffen. Und unserer Umwelt und dem Planeten hilft das allemal…
Dankeschön für dein Engagement!
Liebe Grüße
Ewan
Hallo Ewan,
ich danke dir für dein tolles Feedback!
Deinen Herzenswunsch erfülle ich sehr gerne, die Frage liegt mir selbst am Herzen und ich habe mir in den letzten Jahren viele Gedanken zu dem Thema gemacht. Kann noch ein wenig dauern, aber der Artikel kommt bald, versprochen :)
Alles Liebe und bis bald
Ute
Wow, Ute vielen lieben Dank! Das wird bestimmt ganz toll! :)
Ich freue mich wirklich sehr auf diesen Artikel und bin supersuper gespannt auf dein Ergebnis!
Bis bald und viele liebe Grüße
Ewan
Liebe Ute,
ich bin schon länger stille Mitleserin und habe den allergrößten Respekt davor, mit wie viel Wissen, Reflektiertheit und Struktur du dich mit Themen wie diesem auseinandersetzt und das in so umfangreiche Artikel verpackst. Ein riesengroßes Dankeschön hierfür schonmal. In einem Kommentar hattest du erwähnt, dass dieser Beitrag kommen wird, und hier ist er nun. Da ich derzeit für eine dieser großen Van-Vermietungen arbeite und mich aus vielen von dir genannten Gründen gerade in einem moralischen Zwiespalt befinde, hatte ich sogar ein bisschen „Bammel“ davor, den Artikel zu lesen. Weil ich wusste, dass ich vielleicht Dinge lesen werde, die ich eigentlich nicht hören will, die ich aber im Grunde weiß. Es ist halt immer (erstmal) einfacher, auf der „coolen Welle mitzusurfen“, und sich nicht so viele Gedanken zu machen. Aber ich merke, wie es in mir brodelt und die inneren Widersprüche zum äußeren Handeln immer stärker werden und ich das so auch nicht mehr verantworten kann und will. Ich bin einfach nur dankbar, dass es solche Menschen wie dich gibt, die einem die unbequemen Wahrheiten auch mal vor Augen halten und Menschen wie mir dabei helfen, das eigene Handeln und Denken zu hinterfragen und ein bisschen klarer zu sehen. Ich hab auf jeden Fall noch viel zu tun.
Beste Grüße
Liebe Jella,
vielen Dank für deinen Kommentar und das, was du schreibst, hat mir kürzlich schon eine andere Mitarbeiterin eines Van-Vermieters mitgeteilt. Ich finde diese Überlegungen und das Hinterfragen des eigenen Wirkens (und nicht zuletzt der eigenen Authentizität) klasse und auch mutig, falls sich dadurch eine Veränderung ergeben sollte. Wer weiß, vielleicht kommt danach etwas viel Besseres :) Auch das habe ich in anderen Zusammenhängen schon häufig gehört. Ich drücke dir dafür beide Daumen und freue mich auf unseren nächsten Kontakt.
Ganz liebe Grüße!
Ute
Du hast in diesem Artikel so viel Infos gegeben, die ich in wochenlanger Suche in etlichen Ratgebern nicht gefunden habe. Vielen vielen vielen Dank. Einige Dinge, die ich so noch nicht kannte, waren auch dabei. Du hast einen neuen Follower =) LG Daniel
Hi Daniel,
das freut mich sehr, vielen lieben Dank für das tolle Feedback!
Viele Grüße zurück und dann bis bald :)
Ute
Liebe Ute,
ich habe eine Frage: ich würde gerne meinen Segelschein machen auch weil ich denke, dass Segeln, wenn man größtenteils mit dem Wind segelt und sich Zeit lässt umweltfrreundlicher ist, als Vanlife.
Wäre das vielleicht eine Alternative?
Hallo liebe Katha,
oh wow, ja das auf jeden Fall! Besser geht’s nicht und Segeln ist eine ganz wundervolle Fortbewegung!
Wünsche dir viel Erfolg für den Schein!
Liebe Grüße
Ute
Schöner Artikel, mag die Ehrlichkeit und Wahrheit. Ja Vanlife klingt auf den ersten Moment toll, doch von den Kosten die dahinter stehen erwähnen die wenigsten…
Wahre Freiheit geht für die meisten leider nur ohne Fahrzeug, ohne Wohnung und ohne Geld. Mit Gitarre Schlafsack und Rucksack. Alles andere wäre eine Lüge. Doch bereits nach 6 Monaten hat mans irgendwie gesehen und wünscht sich das alte Leben zurück. Man wünscht sich etwas mehr Sicherheit, und einen Ort den man Zuhause nennen kann.
Daher hab ich mir einen kleinen Flecken im Wald „gepachtet“, wo ich tun und machen kann was ich will. Für mich sind diese Wochenenden im Wald die schönsten. Da fühl ich mich richtig frei und erhole mich bestens. Nach drei Tagen hat mans dann irgendwie gesehen und freut sich wieder auf das Stadtleben. :)
Grüsse aus der Schweiz…