In den letzten Jahren haben uns eine Reihe schwerwiegender Ereignisse wie der Ukraine-Krieg und die anhaltende Pandemie emotional stark belastet. Ich weiß nicht, ob es dir ähnlich geht, aber ich für meinen Teil finde mich häufig in einer negativen oder traurigen Stimmung wieder, die meine Gedanken und Emotionen beherrscht.
Ob es die Schlagzeilen über politische Unruhen, Umweltbelastungen oder gesellschaftliche Herausforderungen wie Rassismus oder #MeToo sind oder die Warnungen der Wissenschaftler über bevorstehende globale Probleme – all dies legt sich wie ein grauer Schleier über das Wohlbefinden und kann zu einem andauernden Gefühl der Besorgnis und Hoffnungslosigkeit führen.
Für mich hat es sich als sehr hilfreich erwiesen, mich von Menschen inspirieren zu lassen, die eine alternative Perspektive einnehmen und Utopien aufzeigen. Das bringt wieder ein Gleichgewicht in meine Gedankenwelt, die sonst manchmal von Sorgen über die Zukunft überladen ist. Hier sind sechs Bücher, die eine etwas positivere Grundstimmung erschaffen können:
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1. Factfulness
Hans Rosling war ein renommierter Statistiker und weltweit anerkannter Datenvisualisierer. Mit seinem Buch ‚Factfulness‘ befasst er sich mit den verzerrten Wahrnehmungen und Vorurteilen, die Menschen oft in Bezug auf das Weltgeschehen haben: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist. Er zeigt auf, wie unsere instinktiven Reaktionen auf Fragen zu globalen Themen oft falsch liegen und wie wir durch einen datenbasierten Blick zu einer realistischeren Sichtweise gelangen können.
Mit einer großen Menge an Beispielen ermutigt uns ‚Factfulness‘ dazu, die Welt mit einem faktenbasierten Auge zu betrachten. Es fordert dazu auf, die eigenen Vorurteile zu hinterfragen, Wissenslücken zu schließen und einen positiven, realistischen Optimismus für die Zukunft zu entwickeln. Wichtig finde ich auch seine Meinung z. B. zu Begriffen wie ‚Entwicklungsländer‘, die heute nicht mehr zeitgemäß sind. Er teilt die Welt in vier Einkommensniveaus ein und seine Erläuterungen dazu erscheinen mir mehr als sinnvoll. Aus meiner Sicht eins der wichtigsten Bücher, das man kennen sollte.
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2. Alles könnte anders sein
Harald Welzer ist Sozialpsychologe, Autor und Direktor der Stiftung Futurzwei und bekannt für seine kritischen wie anregenden Gedanken zu gesellschaftlichen Herausforderungen und Ideen zu alternativen Ansätzen für eine nachhaltige Zukunft.
In dem Buch regt Harald Welzer an, bestehende Denkmuster und Strukturen zu hinterfragen und alternative Ansätze zu entwickeln. Zudem geht er auf die Bedeutung von individuellem Handeln, kollektiven Initiativen und politischem Engagement ein, um einen positiven Wandel herbeizuführen.
Ich habe alle Bücher von Welzer gelesen und mag vor allem seine direkte Art der Darstellung, bei der er sich nicht scheut, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Dieses Buch richtet sich vor allem an Leserinnen und Leser, die sich für Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und den positiven Wandel unserer Gesellschaft interessieren.
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3. Unsere Welt neu denken
Maja Göpel ist Wissenschaftlerin und eine der führenden Stimmen im Bereich Nachhaltigkeit und Transformationsforschung – aus meiner Sicht eine der klügsten Frauen Deutschlands. In ihrem Buch hinterfragt sie das Streben nach unendlichem Wachstum und stellt heraus, wie diese Entwicklung ökologische Belastungen und soziale Ungleichheiten verstärkt.
Sie zeigt auf, dass eine grundlegende Transformation unserer Denkmuster, Institutionen und individuellen Handlungen erforderlich ist, um eine lebenswerte Zukunft für alle zu schaffen. Dabei betont sie die Bedeutung kollektiven Handelns und politischer Gestaltung, um die notwendigen Veränderungen anzustoßen. Mir gefällt hier besonders die Betonung der Notwendigkeit eines umfassenden Wandels in unserer Denk- und Handlungsweise, die für eine gerechtere, nachhaltigere und zukunftsfähige Welt von großer Wichtigkeit ist.
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4. Warum es uns noch nie so gut ging und wir trotzdem ständig von Krisen reden
Der Autor Martin Schröder ist ein renommierter Soziologie-Professor, der in seinem Buch anhand von Zahlen, Daten und Statistiken aufzeigt, dass nicht alles in unserer Gesellschaft so düster ist, wie es oft von den Medien dargestellt wird. Ein wichtiger Aspekt ist, dass die meisten Menschen nicht wissen, dass uns vieles von dem, was Medien täglich vermitteln, in einem verzerrten Kontext präsentiert wird. Es werden nicht zwangsläufig Unwahrheiten verbreitet, sondern es besteht die Tendenz, wichtige Schlagzeilen so zu inszenieren, dass sie sich wie Horrorszenarien lesen.
Er ermutigt dazu, hinter die Aussagen der Medien zu blicken und kritisch zu hinterfragen. Denn nicht alles, was auf den ersten Blick selbstverständlich erscheint, erweist sich bei genauerer Betrachtung als tatsächlich selbstverständlich. Im Buch werden die medialen Dauerbrenner Migration, Kriminalität, Klimawandel, Einkommen und weitere Themen behandelt. Ebenfalls ein Buch, dass dazu einlädt, Medien und Empörungsjournalismus kritischer zu betrachten.
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5. Hoffnung – Bereit sein für Neues
Dr. Stephan Marks ist Sozialwissenschaftler und Supervisor, der in seinem Buch auf einfühlsame Weise aktuelle gesellschaftliche Themen behandelt und dabei einen besonderen Fokus auf eine hoffnungsvolle Einstellung legt. Das Buch widmet sich Fragen, die uns in schwierigen Zeiten beschäftigen, wie dem Umgang mit sog. Weltschmerz und den unangenehmen Gefühlen, die damit einhergehen wie Sorgen, Scham, Angst, Trauer, Ohnmacht oder Verzweiflung.
Der Autor beschäftigt sich in diesem Buch mit der Frage, warum Menschen in solchen Situationen häufig oberflächlicher werden, in einem Zustand des „Nicht-wahrhaben-Wollens“ verharren oder warum schmerzhafte Emotionen oft durch Konsum kompensiert werden. Marks gibt im Buch hilfreiche Ratschläge, wie man sich wieder mehr Hoffnung und Zuversicht ins Leben zurückholen kann und wie wir besser mit schmerzhaften Nachrichten und Emotionen umgehen können.
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6. Allein kann ich die Welt nicht retten
Markus Mauthe zählt zu einem der bekanntesten Naturfotografen und ist zugleich Umweltaktivist, der sich für den Schutz von Ökosystemen und indigenen Gemeinschaften einsetzt. Viele Jahre war er für Greenpeace aktiv. In seinem Buch erzählt er von seinen Einblicken und Erfahrungen; mittlerweile betreibt er in Brasilien mit seiner Frau Juliana eine Kakaofarm mit Gästehaus im brasilianischen Bundesstaat Bahia und hat dort eine gemeinnützige Naturschutzorganisation gegründet, die an der brasilianischen Kakaoküste tropischen Regenwald pflanzt und unter permanenten Schutz stellt.
Dieses Buch finde ich deshalb so spannend, weil es anhand der persönlichen Entwicklung von Markus Mauthe zeigt, wie man selbst ins Handeln kommen kann. Und auch die Botschaft, dass wir alle am selben Strang ziehen (müssen), halte ich ebenfalls für sehr wichtig. Auf den Autor bin ich durch eine interessante und empfehlenswerte Podcast-Folge von Peter Wohlleben gestoßen.
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