Südafrika

Südafrika – Am Kap der Guten Hoffnung

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Der Tour-Anbieter African Eagle hatte die besten Bewertungen im Internet und so ging es heute um 8 Uhr morgens für 760 Rand (64 €) mit dem Minivan und acht anderen Mitstreitern per Ganztagestour zum südlichsten Zipfel Südafrikas.

In der letzten Nacht hatte es stark gestürmt und es sah so aus, als würde sich dieser Zustand auch am Tag weiter fortsetzen. Mit Schal und Kapuzensweatshirt ausgestattet machte ich es mir auf den hinteren Plätzen des Busses gemütlich. Der iranische Fahrer Farouk war erfreulich unterhaltsam, was ich von den anderen Gästen nicht unbedingt behaupten würde. Aber ok.

Es begann mit dem etwa 10 km entfernten Camps Bay, einem netten Strandort, den man auch gerne mit der Côte d’Azur oder der Riviera vergleicht. Mit der Bergkette Twelve Apostels im Rücken und mit dem Blick auf den Atlantik lässt es sich hier auch sicher ganz gut leben. Direkt im Anschluss folgte der Clifton Beach, der als einer der schönsten Strände gilt. Hier leben wohl überwiegend wohlhabendere Südafrikaner.

Um 10 Uhr legte dann schon das Schiff am Hafen von Hout Bay zum begehrten Duiker Island ab, einem Robben- und Vogelschutzgebiet.

Bei ohnehin schon nicht gerade günstigen Touren nervt es, wenn verschiedene Dinge unterwegs immer noch zusätzlich bezahlt werden müssen. So wurde man hier mit 3,50 € zur Kasse gebeten. Wer die Wahl hat, sollte eventuell die Buchung eines Glasboden-Bootes in Betracht ziehen; das war bei uns natürlich auch nicht der Fall, aber dafür war nur eine geringe Anzahl von etwa 15 Leuten auf dem Boot.

Die etwa einstündige Tour war trotz des starken Windes lohnenswert. Ich hatte zwar gehofft, dass man die Insel betreten darf, wurde aber vor Ort eines besseren belehrt. Auf dem kleinen Inselchen liegen überwiegend die männlichen südafrikanischen Pelzrobben, die dort ihre Geschlechtsreife abwarten. Die jungen Robben halten sich hier nicht auf, da sie durch zeitweise raue Wetterbedingungen weggeschwemmt werden könnten.

Bei dem türkisfarbenen Wasser und dem wolkenlosen, blauen Himmel erinnerte ich mich kurz an das Wetter in Deutschland und verwarf den Gedanken sofort wieder. Vielleicht lebe ich ja doch im falschen Land, dachte ich mir. Aber das ist ein anderes Thema.

Wieder im Van sitzend, passierten wir nach kurvenreichen Küstenstraßen einen netten Ort namens Simon’s Town, dem kurze Zeit später der Boulders Bay folgte: ein Naturschutzgebiet für Pinguine. Ich hatte bisher noch nie frei lebende Pinguine gesehen und konnte es kaum erwarten, musste aber hier wieder Eintritt in Höhe von etwa 4 € bezahlen.

Auch ohne Pinguine wäre der hier befindliche Foxy Beach und Boulders Beach einen Besuch wert gewesen, denn die Aussicht war schlichtweg atemberaubend. Dies ist ein Ort, an dem mindestens alle Kinder- und Frauenherzen höher schlagen. Allein die tollpatschige Fortbewegung macht sie zu einem der wahrscheinlich liebenswertesten Tiere überhaupt.

Leider war der Aufenthalt bei den Pinguinen viel zu kurz, aber das hat eine Tagestour nun einmal so an sich. Die Strände in Kombination mit dem Wetter und auch teilweise der Vegetation erinnern mich stark an Australien. Zum Baden ist der Atlantik ziemlich ungeeignet, denn selbst zur Sommerzeit ist das Wasser gerade einmal 17-18 Grad warm.

Kapstadt Peninsula Boulders Bay

Nun ging es zu dem Punkt, wo der Atlantik mit dem indischen Ozean aufeinander trifft: am Kap der Guten Hoffnung. Auf der Fahrt durch den Table Mountain National Park grasen Straußenvögel am Wegesrand und Paviane suchen auf Parkplätzen nach Essbarem. Füttern der Baboons ist strengstens verboten und kostet 500 Rand Strafe, wenn man sich nicht daran hält.

Am Buffelsfontein Visitor’s Centre am Cape Point angekommen, ging es mit dem Cable Car zur Aussichts-Plattform und Leuchtturm rauf. Das Cable Car-Vergnügen kostete natürlich auch wieder etwa 3,50 € extra. Man hätte natürlich auch den Berg zu Fuß besteigen können, aber dafür reichte zum einen die Zeit nicht und bei der Mittagshitze wäre das auch eine Höllenqual gewesen.

Kap der guten Hoffnung Tour

In dem hier befindlichen Restaurant Two Oceans gab es frischen Fisch und Sushi en masse. Sogar an diesem besonderen Platz mit Terrasse zum Meer und atemberaubender Aussicht waren die Preise verhältnismäßig günstig. Dass das Mittagessen ebenfalls nicht im Tourpreis enthalten war, muss ich wahrscheinlich nicht mehr erwähnen.

Der letzte Stopp galt dem Kirstenbosch National Botanical Garden, der nur noch etwa 10 km von Kapstadts Zentrum entfernt lag. Ein perfekt gepflegter Park mit saftigem Grün erwartete uns hier. Auch an diesem Platz stand uns viel zu wenig Zeit zur Verfügung und konnten gerade einmal die Strecke vom Nebeneingang zum Haupteingang bewerkstelligen. Dennoch möchte ich behaupten, dass das einer der schönsten botanischen Gärten ist, die ich je besucht habe.

Leider werde ich keine Gelegenheit haben, in den nächsten Tagen nochmals hierher zu kommen. Gegen halb sechs fand ich mich wieder in meinem Guesthouse ein. Meine Haare zerzaust und mit von der Sonne geröteten Wangen, aber glücklich. Ein absolut gelungener Tag!

Besonders die Kulisse mit den permanent im Hintergrund befindlichen Bergen macht Kapstadt zu einer ganz besonderen Metropole. Ab heute kann ich jedenfalls jeden verstehen, der von dieser Stadt schwärmt und träumt. Sie ist definitiv eine Reise wert und man sollte mindestens 3-4 Tage einplanen.

Kirstenbosch Botanischer Garten

Für mich steht in den nächsten beiden Tagen noch die Besichtigung der Townships und dem Zentrum einschließlich der Waterfront an.

Geschrieben von
Ute Kranz

Als Gründerin und Inhaberin dieses Reiseblogs teile ich seit 2013 meine Begeisterung fürs Reisen und eine bewusste Lebensgestaltung. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich zudem verstärkt mit gesellschaftlich relevanten Themen.

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