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Aussteigen und die Zukunft gestalten

Aussteigen und die Zukunft gestalten

Umgeben von einem grell türkisen Meer stehe ich im Wasser irgendwo im karibischen Meer und schaue in den wolkenlosen, hellblauen Himmel. Seit neun Monaten lebe ich inzwischen meinen großen Traum von Freiheit, Reisen und einem Leben ohne Verpflichtungen.

Neun Monate lang nicht arbeiten zu müssen, die Welt zu bereisen, ohne Sorgen aufzuwachen, einfach in den Tag hineinzuleben, jede Minute eines Tages zu genießen und abends zufrieden ins Bett zu fallen ist erstrebenswerter als ich es mir vorgestellt hätte…

Einer der Hauptgründe, warum ich meinen Job gekündigt, meine Wohnung aufgegeben und mich auch sonst von allem befreit habe, war unter anderem die Suche nach Antworten auf Fragen, die sich über viele Jahre lang angestaut hatten ( Freiheit, warte auf mich). Ich wusste, dass ich mehr reisen und Freiheit in Reinform erleben wollte, aber da gab es noch so viel mehr, das es für mich herauszufinden galt:

Was erfüllt mich wirklich? Wie könnte das perfekte Leben aussehen und wie wäre es umsetzbar? Wo möchte ich leben? Welche Arbeit macht mir Spaß und wie kann ich damit bestenfalls Geld verdienen? Worauf kommt es überhaupt in meinem Leben an? – Fragen, auf die ich früher in meinem festgefahrenen Alltag voller Termine, Stress und Verpflichtungen keine Antwort gefunden habe.

Mehr als vier Jahre hat es gedauert, bis ich vom ersten Impuls (Job aufgeben und loszuziehen) den Schritt gewagt habe und aus dem System »Hamsterrad« ausgestiegen bin. In dieser Zeit habe ich Geld zurückgelegt und diesen Blog als mögliches, späteres Standbein ins Leben gerufen. Entschleunigung, Sinnfindung, bewussteres Leben und einen freien Kopf für kreatives Arbeiten hatte ich mir von der Zukunft versprochen – aber war das realistisch?

Aussteigen und die Zukunft gestalten - Reiseblog Bravebird

In dem vergangenen 3/4 Jahr hat sich vieles verändert: Meine Art zu reisen ist wesentlich langsamer geworden, ich bleibe länger an einem Ort und genieße die bekannte Umgebung, mich selbst würde ich inzwischen als weitestgehend tiefenentspannt bezeichnen und lebe Ernährung, Konsum und alles weitere extrem bewusst, d. h. kein Kauf oder Essen mehr aus Frust, Stress oder Langeweile.

Aber nicht nur deshalb gehört die bisherige Auszeit zu der schönsten Zeit meines Lebens. Ich hatte neben vielen beeindruckenden Erlebnissen unterwegs auch die seltene Gelegenheit, mich selbst nochmals besser kennenzulernen: Mag ich mich so, wie ich bin? Ist meine Zufriedenheit von Orten und/oder Menschen abhängig? Was brauche ich, um Glück zu empfinden? Was bedeutet mir meine Heimat Köln bzw. Deutschland? Will ich dauerhaft reisen oder suche ich eher nach einem Ort zum Leben?

Dann waren da noch einige Grenzerfahrungen, die zu dieser Zeit zwangsläufig dazu gehören: Wie lange ertrage ich das Leben aus dem begrenzten Spektrum meines Rucksacks? Wie übersteht man seine Angst in einem Camper irgendwo nachts in der Einöde? Auch die Tatsache, dass man keinen persönlichen Rückzugsort mehr hat, ist nicht immer einfach. Und wahrscheinlich kennt jeder Langzeitreisende die irgendwann aufkeimende Frage an einem bestimmten Ort, die unangenehm sein kann: »Was mache ich hier eigentlich?«

Und dann ist da noch etwas…

Geld! Obwohl ich mir im Vorfeld ein finanzielles Polster zugelegt hatte, um meine Auszeit in vollen Zügen und ohne Druck genießen zu können, ist das Thema Geld tagtäglich präsent. Nicht nur, weil das Ersparte zwangsläufig schwindet, sondern weil es die zentrale Frage aller ist, die mich unterwegs neu kennenlernen und es mich immer wieder daran erinnert, dass ich irgendwann wieder Geld für meinen Lebensunterhalt bestreiten muss.

Nach den Erfahrungen der letzten Monate kann ich zwar für mich sagen, dass ich mit relativ wenig auskommen kann ( Wie viel Luxus brauche ich?), nur ist in Deutschland und vielen anderen Ländern „wenig“ bereits ziemlich viel. Zudem ist es ein riesiger Unterschied, ob man dauerhaft nur an einem einzigen, vielleicht günstigen Ort mit geringen Nebenkosten lebt oder ob man regelmäßig reisen und dabei möglichst viel erleben möchte.

Mit einer normalen Unterkunft von 30€/Nacht und Essen, Getränken & Transfers kommt man schnell auf 50€/Tag und das sind bereits 1.500€ netto im Monat, die man nur allein für das Reisen verdienen müsste. Und dann kommen noch die regelmäßigen Beiträge für Versicherungen und andere Dinge in Deutschland hinzu, die man für seine eigene Absicherung braucht. Im Grunde bleiben daher zwei mögliche Wege, wie es weitergehen könnte:

Rocken oder Chillen?

In einer längeren Auszeit kann man für sich perfekt herausfinden, was glücklich macht und wie viel Geld man braucht, um sich dieses Leben leisten zu können. Für den einen ist ein ganz einfaches Leben ohne große Sprünge absolut ausreichend und zufriedenstellend, für den anderen muss es immer ein sicheres, finanzielles Polster geben und wiederum ein anderer möchte ein Leben im maximalen Luxus führen.

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Selbst, wenn man im Alltag vielleicht nicht viel benötigt und ohne eigene Wohnung immerhin die monatliche Miete, Nebenkosten, Strom, Gas, Wasser, DSL, GEZ, Reinigungskosten und Möbel wegfällt, gibt es dennoch diverse Kosten, die zum Teil eher unauffällig entstehen.

Hierbei hängt auch einiges davon ab, wie stark man sich privat für seine Gesundheit, seine Sicherheit und das Alter absichern kann und möchte – wer in Deutschland nicht mehr angestellt ist, ein Gewerbe betreibt und/oder keine Sozialleistungen in Anspruch nimmt, wird sich darüber noch etwas mehr Gedanken machen müssen.

Laufende Kosten, auch für Aussteiger:

  • Wohnen und Leben: Unterkunft, Lebensmittel, ggf. Lagerraum
  • Versicherungen: Kranken/Pflege (In- und Ausland), Unfall, Privathaftpflicht, Rechtsschutz, Rente, Leben, Reisen (Gepäck, Rücktritt, Ausfall), ggf. Berufsunfähigkeit, ggf. Kfz
  • Gebrauchsgüter: Kleidung, Mobilfunk, Technik, Bücher, Musik, Schuhe, Reise-Equipment, Sportartikel
  • Freizeit: Restaurant, Café, Bar, Eintrittsgelder, Hobbys
  • Reisen: Flug, Bahn, Bus, Taxi, Benzin, ggf. Kfz-Steuer, Tour, Guide, sonstige Transfers, Visa, Reiseführer
  • Unplanmäßiges: Reparaturen, Neuanschaffung durch Verlust oder Beschädigung, veränderte Lebensumstände, Krankheit, Medikamente, Zuzahlung bei Ärzten

Wie kann ich reisen, an einem schönen Ort leben und trotzdem Geld verdienen?

Es ist die mir bis heute meist gestellte Frage: »Wie machst du das?«, »Wie geht das?«. Oft folgt dann eine gewisse Enttäuschung, wenn sich herausstellt, dass das in der Regel nicht von heute auf morgen geht und dass es kein Patentrezept gibt. Auch, wenn sich mein Konzept schwierig anhört – über Jahre Geld zurückgelegt, dann alles verkauft und mit Ersparnissen für 1 bis 1 1/2 Jahre Auszeit losgezogen mit der Perspektive, in dieser Zeit einen erfüllenden Job zu finden – ist es dennoch definitiv machbar!

Wichtig sollte sein, dass man sich seiner (beruflichen) Fähigkeiten bewusst ist und überlegt, womit man im Ausland Geld verdienen könnte bzw. ob man ortsunabhängig für eine deutsche Firma tätig werden kann. Es gibt eigentlich zahlreiche Möglichkeiten, die wiederum mit den eigenen Perspektiven zusammenhängen. Viele sind im Ausland mit einem Job in der Gastronomie oder in der Tourismusbranche happy, solange es zum Überleben reicht, man sich an einem schönen Ort befindet und das Hauptaugenmerk auf Freizeit legt. Dies ist allerdings manchmal auch eine Frage des Alters… mit 25 denkt man darüber anders als vielleicht mit 50.

Andere wollen sich beruflich verwirklichen und da hilft es meines Erachtens sehr, wenn man sich an Einheimische wendet, die oftmals unglaublich hilfsbereit sind und mit ihren Kontakten viel bewirken können – sei es bei der Suche nach einem Arbeitgeber, einer Wohnung oder etwas Bürokratischem. Für neue Ideen und Projekte kann man Crowdfunding in Anspruch nehmen oder auch nach sogenannten Business-Angels Ausschau halten, die einen finanziell unterstützen könnten.

Was ich damit sagen möchte: Wenn man etwas wirklich will, findet man auch Wege, seinen Traum umzusetzen! Und die Chancen könnten heute nicht besser stehen: Nie gab es so viele Möglichkeiten, sich online zu präsentieren und sein Können bzw. Wissen über soziale Kanäle zu verbreiten. So war für mich dieser Blog von Anfang an ein Medium, das nicht nur klassisch über Reisen berichtet, sondern gleichzeitig eine internationale Visitenkarte darstellt, mit deren Hilfe ich in Zukunft einen Großteil meines Einkommens verdienen werde.

Reiseblog - Aussteigen und die Zukunft gestalten - Reiseblog Bravebird

Genau wie bei einem geplanten Ausstieg braucht man auch bei einem Blog einen langen Atem, viel Geduld, Leidenschaft und Einsatzbereitschaft. Zeitlich kann solch eine Webseite einem Halbtagsjob (oder mehr) gleichkommen, ohne dass man über viele Monate lang auch nur einen Cent damit verdient. Aber bei entsprechendem Erfolg ist es eine tolle Plattform, um sich selbst zu verwirklichen und ein eigenes Standbein aufzubauen – und das vollkommen frei und ortsunabhängig!

Wie geht es bei mir weiter?

Mein Ziel war von Anfang an, meine Hobbys zum Beruf zu machen, reisen zu können und zunächst nicht mehr fest an einen Ort gebunden zu sein. Und wie es im Moment aussieht, scheint diese Rechnung aufzugehen:

Tolle Projekte in den Startlöchern: Für mich ist dieser Reiseblog mit seinen vielfältigen Möglichkeiten und Perspektiven die perfekte Kombination, weil ich das Schreiben, das Fotografieren und das Reisen liebe. Und da es erfreulicher Weise viele Menschen gibt, die meinen Schreibstil mögen, kann ich mich frohen Mutes in das Schreiben von Büchern stürzen.

Des Weiteren beschäftige ich mich seit zehn Jahren intensiv mit Reisegepäck, aber den perfekten Rucksack habe ich für mich immer noch nicht gefunden. Daher bin ich in den letzten Monaten mit Rucksack-Herstellern in Kontakt getreten: Ich würde gerne einen Rucksack für Frauen entwickeln und habe dafür auch den meines Erachtens besten Hersteller für mich gewinnen können – bald geht’s schon los mit den ersten Entwürfen! Zuguterletzt habe ich mir in den vergangenen Jahren ein Konzept für ein eigenes Hostel überlegt, aber eins nach dem anderen.

Und das Reisen? Durch die Erfahrungen der vergangenen Monate habe ich festgestellt, dass mich weder das ständige Weiterreisen von Ort zu Ort noch das Power-Entspannen an einem einzelnen Ort (ohne sinnvolle Aufgabe) zufriedenstellt. Permanent reisen ist auf Dauer anstrengend und nach und nach bleibt dabei ein wenig das Besondere auf der Strecke, zudem man muss ständig Abschied nehmen, sich auf neue Menschen einstellen und kommt eigentlich nie irgendwo richtig an; das Leben an einem einzigen Ort und damit in gewohnter Umgebung ist zwar schön, kann aber je nach Umfeld und Infrastruktur auf Dauer etwas eintönig werden.

Ein Spruch, der es wahrscheinlich zurzeit am besten trifft, lautet: »Das einzig Stete ist der Wandel«. Es wird mehr Pläne geben als in den vergangenen Monaten, aber dennoch mit viel Abwechslung. Ich bleibe länger an einem Ort, um besser für meine Reiseartikel recherchieren zu können und an bestimmten Tagen eine gewisse Zeit am Laptop zu verbringen, um zu arbeiten bzw. zu schreiben.

Das Schöne an dieser Entwicklung ist, dass sich das Leben jeden Tag weiter positiv verändern kann und das empfinde ich als großes Geschenk.

Zeige Kommentare (46)
  • Liebe Ute, danke für diesen schönen Beitrag. Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema Ausstieg und ortsunabhängiges Arbeiten. Ich finde in diesem Beitrag bringst du viele wichtige Aspekte auf einen Punkt, die mich rund um dieses Thema beschäftigen und bewegen. Ich danke dafür.
    Viele Grüße Kirsten

  • Hallo Ute,
    mit Spannung verfolge ich deine Entwicklung. Das mit dem Rucksack hört sich richtig toll an, aber auch auf die Tipps vor Ort freue ich mich. Ich mag deinen Schreibstil sehr gerne und bin gespannt, wohin es sich noch entwickelt. 101places ist ja gerade ein bisschen sesshafter geworden, Hintergrund die sozialen Beziehungen. Wie sind die für dich eigentlich auf Reisen?
    Wie viele Stunden am Tag „arbeitest“ du? Und welche „Arbeit“ macht dich im Moment am glücklichsten?
    Viele liebe Grüße
    Tanja

    • Hallo Tanja,
      vielen Dank für deine lieben Worte! Ich finde die Entwicklung gerade auch extrem spannend, kann aber zum Beispiel Patrick’s Veränderung ebenso nachvollziehen. Das mit den sozialen Kontakten ist in der Tat nicht so ganz einfach und zugleich auf Dauer unzufriedenstellend, wenn man permanent weiterreist. Deshalb werde ich zukünftig auch länger an den jeweiligen Orten bleiben und ab und an werden mich dort dann auch mal Freunde besuchen – der Kontakt zu ihnen und Familie ist ohnehin immer sehr wichtig.
      Momentan arbeite ich vielleicht durchschnittlich vier Stunden am Tag, aber es wird in nächster Zeit auch mal Phasen mit zehn oder mehr Stunden geben; wichtig ist nur, dass ich an einem schönen Ort bin und mir das, was ich mache, Freude bereitet (wenn es sich so umsetzen lässt, wie ich es mir vorstelle). Und momentan macht alles unglaublich Spaß!
      Viele liebe Grüße und bis bald!
      Ute

  • Hallo Ute :)
    Seit längerem verfolge ich schon deinen Blig und bin immer wieder aufs neue begeistert :) Ich mache gerade selbst eine 11-Monatige Weltreise, bin aber davon nur drei Monate allein gereist. Die restliche Zeit ist mein Freund dabei, was zwar einerseits seht schön ist, aber andererseits bkeiben viele Erfahrungen und Antworten auf der Strecke. Du sprichst mir in diesem Artikel so vollkommen aus der Seele und deshalb freue ich mich, dass bei dir alles so gut klappt :) Mach weiter so und lass dich nie entmutigen :) Freu mich schon auf dein Buch :) ;)
    Liebe Grüße, Ruth

    • Hallo liebe Ruth,
      vielen Dank für die guten Wünsche! Interessant, dass du das mit dem „auf der Strecke bleiben“ bei der gemeinsamen Reise erwähnst. Mir ist das auch schon oft aufgefallen, auch wenn ich das Reisen zu zweit sehr schätze. Dennoch entwickle ich mich selbst am besten alleine unterwegs, bin offener für meine Umgebung und kann mich besser um meine Entwicklung kümmern. Das kommt auch ins Buch ;)
      Viele liebe Grüße und weiterhin viel Spaß auf deiner Reise!
      Ute

  • Hi, dass du zu dem Thema Reisen deine Wahrheit geschrieben hast, finde ich beeindruckend. Normalerweise lese ich nur, dass viele andere Blogger, das ununterbrochene Reisen toll finden und proklamieren dies als einzig richtige Lebensweise. Ich glaube auch, dass das ständige Reisen auf Dauer anstrengend ist und man auch einmal einen Rückzugsort braucht oder irgendwo länger verweilen will. Und du hast Recht: Irgendwann ist es dann auch nichts Besonderes mehr. Und übrigens: Das mit dem Rucksack klingt spannend. :)
    Grüße Myriam

    • Hi Myriam,
      die Empfindung bezüglich des längeren Reisens hängt, glaube ich, sehr stark von den eigenen Vorstellungen und bisherigen Erfahrungen ab. Ich kann mich zum Beispiel glücklich schätzen, schon sehr viel von der Welt gesehen zu haben und bin deshalb inzwischen nicht mehr so wahnsinnig heiß darauf, nun in einer Tour durch den Rest der Welt zu jagen. Vielleicht bin ich jetzt auch in einem Alter, wo andere Dinge wie Genuss und intensivere Erlebnisse mehr Bedeutung gewonnen haben. Es gibt meines Erachtens ohnehin kein „richtiges“ oder „falsches“ Reisen, das muss jeder für sich selbst entscheiden, wie ich finde.
      Bei der Entwicklung des Rucksacks brauche ich die Hilfe reisender Frauen – was ist wichtig, was fehlt immer usw.; vielleicht hast du ja Lust, mit deiner Meinung dazu beizutragen (bald mehr auf Facebook) :)
      Viele liebe Grüße und weiterhin schönes Reisen!
      Ute

  • Liebe Ute,
    seit längerem stille Mitleserin, habe ich mit meinem Freund nun auch einen Blog eröffnet und nicht mehr lang… dann werden wir in unseren Traum starten! Kündigen, reisen auf unbestimmte Zeit (unser absoluter Traum!), um irgendwann zu sehen, wie wir uns Leben gestalten möchten!
    Deine Artikel lesen sich klasse und immer so gut nachvollziehbar und motivierend!
    Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn wir diesen Artikel auf unserer Facebook Seite morgen teilen – er ist einfach klasse und bringt so viele Dinge so gut auf den Punkt! Und da wir auf unserem Blog auch persönliche Fragen und Gedanken aufschreiben, die einen in der heißen Phase beschäftigen, passt dein Artikel einfach wunderbar…
    Liebe Grüße und vor allem viel Erfolg mit deinen Projekten! Ein genialer Rucksack, auf dem auch noch Bravebird steht… wie cool und passend wäre das bitte! :)
    Ania

    • Hallo liebe Ania,
      Glückwunsch zu eurem Vorhaben und Blog! Eine aufregende Zeit, die man nie nie nie vergessen wird und für die sich die aufwändige Vorbereitung lohnt. Freue mich natürlich, wenn ihr den Artikel teilt ;) Vielen Dank auch für die lieben Wünsche, die hoffentlich auch so in Erfüllung gehen!
      Alles Liebe und viel Erfolg bei euren Planungen
      Ute

  • Liebe Ute, dieser Beitrag gefällt mir mal wieder wahnsinnig gut.
    Dein offener und ehrlicher Umgang mit dem Wandel den du auf Reisen erlebst finde ich super spannend. Deine anstehenden Projekte hören sich ebenfalls sehr aufregend an.
    Ich denke auch, dass vieles oh ja so verdammt vieles möglich ist wenn man etwas Geduld, Leidenschaft und Durchhaltevermögen mitbringt. Wirklich toll, dass du das alles vereinst und damit erfolgreich bist. Ich gönne es dir von ganzem Herzen und freue mich auf deine kommenden Projekte.
    Alles Liebe, Sabrina

    • Hallo Sabrina,
      Dankeschön für das schöne Kompliment und die guten Wünsche! Vielleicht hast du ja Lust, an den Projekten Buch und Rucksack mitzuwirken – wie das funktioniert, poste ich bald auf Facebook! Würde mich sehr freuen ;)
      Ganz liebe Grüße und bis bald!
      Ute

  • Liebe Ute!
    Ich kann so vieles was du schreibst, so gut nachvollziehen. Auch ich komme nach jetzt fast 9 Jahren des Unterwegsseins an den Punkt, wo ich mich frage, wie das alles weitergehen soll.
    Ich wünsche mir wieder eine Aufgabe (außer zu Reisen und zu Sein) und auch einen Ort zu dem ich gehöre – eine Homebase.
    Gar nicht mehr unterwegs zu sein, kann ich mir allerdings überhaupt nicht vorstellen. Aber auch mal irgendwo ankommen, das wäre toll.
    Anders als noch vor ein paar Jahren, als ich ins Nomadenleben gestartet bin, gibt es heute so viel mehr Möglichkeiten ortsunabhängig (uns selbständig) zu arbeiten. Meinen Weg habe ich damit aber noch nicht gefunden.
    Danke für den Einblick in dein Leben und viel Glück, Freude und Erfolgt mit deinen Projekten.
    Steffi

    • Hi Steffi,
      wow, neun Jahre sind eine lange Zeit – beneidenswert! Das mit dem Ankommen geht mir ähnlich, wobei ich vielleicht inzwischen sogar einen Ort gefunden habe, an dem es in diese Richtung geht… aber wie du auch schon sagst, ganz ohne reisen ist unvorstellbar. Ich suche noch nach dem Mittelweg und habe da glaube ich schon eine ganz gute Idee, wie sich das umsetzen lassen könnte. Ich werde berichten :) Wünsche dir auch viel Erfolg und Glück für deine weiteren Schritte, ist eine wunderschöne Zeit!!
      Liebe Grüße
      Ute

  • Hey Ute,
    wieder einmal sehr geschrieben.. Ich freue mich auf deine Projekte und bin auf deine nächsten Abenteuer gespannt.. Dein Plan mit einem Hostel finde ich toll, mir geistert auch schon seit Jahren ein Entwurf im Kopf herum.. Aber bisher bin ich noch nicht bereit, mich auf einen Ort festzulegen..
    Lieben Gruß
    Elisa

    • Hallo liebe Elisa,
      das mit der Bindung an einen Ort bei einem Hostel geht mir genauso, aber ich habe da vielleicht eine ganz gute Idee… mal sehen, ich werde berichten ;)
      Ganz liebe Grüße zurück und Danke für deinen Kommentar,
      Ute

  • Es ist so unglaublich toll, deine Reise per Blog zu begleiten und zu sehen und spüren, dass es ein unglaublicher Prozess ist, der hier stattfindet. Eine Entwicklung, bei der ich meine anfangs noch ein wenig Ungewissheit gelesen zu haben und nun eine Bloggerin zu sehen, die ihr Leben in der Welt höchst reflektiert an die Lesenden weitergibt, ohne irgendwie „Aussteigerüberheblich“ zu wirken, sondern verdammt nochmal so besonders und toll ist.
    Für alle Projekte drücke ich die Daumen besonders fest!
    Beste Grüße,
    Franse

    • Hallo liebe Franse,
      tausend Dank für dieses wunderschöne Feedback!! Machst mich ja richtig verlegen ;) Freut mich sehr, dass ich so wie von dir beschrieben rüberkomme! Ich werde berichten, wie es weitergeht.
      Ganz liebe Grüße <3
      Ute

  • Servus Ute, ich finde generell die Entwicklung der letzten Jahre sehr spannend. Wir haben wieder Mut zu unseren Entscheidungen zu uns selbst zu stehen. Wir verlassen die angst. Die Angst entsprechen zu müssen, die Angst nicht erfolgreich zu sein, …. Wir haben den Mut speziell als Frau dieser Gesellschaft den Rücken zu kehren und uns selbst zu lieben, indem wir das machen wofür wir auf diese Welt gekommen sind. Unsere Talente und Fähigkeiten zu leben und unsere Aufgabe hier auf dieser Welt in unserem Jetzt zu erfüllen.
    Weiterhin ganz viel Spaß, Erfahrungen, ideen und Leben.
    Drücker Katharina

    • Hey Katharina,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit drei Brüdern aufgewachsen bin, dass ich immer das gemacht habe, was ich für richtig gehalten habe – unabhängig davon, ob ich Mann oder Frau bin. Das ist auch der Grund, warum ich viele Dinge auf meinem Blog so ausführlich beschreibe, damit sich auch andere Frauen mehr trauen – denn sie haben das Zeug dazu!
      Viele liebe Grüße!
      Ute

  • Krasser Post. Ich finde es sehr mutig, dass du diesen Weg gegangen bist. Auch wenn man merkt, dass der Blog immer erfolgreicher wird ist es trotzdem ein echt großer Schritt alle Zelte abzubrechen und sein Ding zu machen! Und ich bin gespannt auf die zukünftigen Projekte :)

    • Hi Sabrina,
      freut mich sehr, vielen Dank! Du hast Recht, der Erfolg eines Blogs hilft einem unter Umständen (zumindest finanziell) nicht zwingend weiter. Das Wichtigste ist meines Erachtens Vertrauen in sich selbst und wenn man merkt, dass man sich tatsächlich auf sich verlassen kann, ist das ein herausragendes Gefühl.
      Viele Grüße! :)
      Ute

  • Grüß dich liebe Ute,
    ich verfolge deinen Blog schon sehr lange und immer und immer wieder. Die Tipps sind wirklich klasse und ich nehme sie mir sehr zu Herzen. Gerade weil ich das Reisen auch total liebe.
    Nach einer dreiwöchigen Tour durch Afrika letzten Jahres, hat es mich dieses Jahr nun wieder gerappelt und ich „verschwinde“ für ein Jahr als Backpackerin nach Australien. Die Frage nach einem guten Rucksack steht da natürlich ganz oben. Ich habe zwar eine Krackse da, aber sie ist nicht perfekt.
    Wenn du also Unterstützung benötigst bei der Planung deines Rucksacks, darfst du mir sehr gern einen Fragebogen zukommen lassen. Ich würde mich freuen.
    Vielen Dank für deine tollen Artikel, die du immer mit so tollen Fotos unterlegst, dass einen einfach nur das Fernweh packen kann.
    Ich drücke dir auch alle verfügbaren Daumen bei der Umsetzung deiner Projekte und verfolge weiterhin gespannt deinen Blog…
    Alles Liebe für dich,
    Josi.

    • Hallo liebe Josi,
      tausend Dank für diese tollen Komplimente!! <3 Ich bin jetzt gerade in Vietnam und heute war der erste Tag in der Näherei. Wäre superklasse, wenn du mit deiner Meinung dabei wärst - Fragebogen, Artikel und die ersten Fotos gibt es in den nächsten Tagen ;)
      Ganz liebe Grüße
      Ute

  • Dein Artikel macht gleichzeitg Mut und Angst!
    Der Gedanke das Reisen nicht nur zu einer kleinen Episode im Jahr, sondern zum vorübergehenden Zustand zu machen ist verlockend. :)

  • Schöne Grafiken. Du machst dir wirklich sehr viel Arbeit deinen Lesern den Austieg aus dem Arbeitsalltag zu erklären. Fü mich eine riesen Hilfe und ich denke das viele deine Schritte bewundern. Ich werde auch immer neidisch wenn ich deine Bilder sehe. Auch wenn unser Pfingsturlaub, wo wir die Seiser Alm Unterkünfte besucht haben wirklich wunderschön waren, so sind wir jetzt wieder im Arbeitsstress angekommen. Ich wünsche dir noch ganz viel Spa auf deiner Reise und freue mich auf tolle Berichte. :-)

    • Hi Nina,
      vielen Dank für die lieben Wünsche! Für mich geht es Ende Juli wahrscheinlich auch mal nach Südeuropa, da freue ich mich schon sehr drauf. Freut mich jedenfalls, dass dir meine Artikel gefallen!
      Viele Grüße zurück und eine schöne Zeit
      Ute

  • Ich bewundere einfach jeden, der auf diese Art aussteigt und seinen Traum lebt. Mir fehlt dafür der Abeneuergeist, aber ich finde es großartig wenn man sich traut. :)
    Lg aus Innichen

    • Hallo Becky,
      es ist glaube ich nicht für jeden der große Traum, auszusteigen und in die weite Welt aufzubrechen. Ich kann mittlerweile auch jeden verstehen, der sich in seinen eigenen vier Wänden in seiner gewohnten Umgebung pudelwohl fühlt :) Trotzdem vielen Dank für deinen Zuspruch!
      Liebe Grüße
      Ute

  • Guten Morgen!
    Schöner Artikel, so kurz vor dem Aufstehen. Wir sind zwar erst knapp zwei Monate unterwegs, aber das langsam Reisen ergeht uns genauso. Mehr Zeit, mehr Vertrautheit, etwas Alltag. Das tut gut. Und beim Geld verdienen sind wir noch nicht angekommen. Das braucht noch. Wir sind glaube ich gerade dabei, die richtigen Fragen zu finden und uns zu stellen. Stück für Stück.
    Viel Erfolg mit dem Rucksack. Tolle Idee. Toll, dass du es “einfach“ machst. Seine Ideen leben! Viele Grüße aus Thailand,
    Die sellbergs

    • Hallo Familie Sellberg,
      das wirklich Besondere finde ich eigentlich, wie viele wunderschöne Ideen da gerade während dieser Ruhe entstehen, auf die ich im normalen Stress-Alltag wohl nie gekommen wäre (von der Umsetzung ganz abgesehen). Es kommen daher noch einige andere Projekte in der nächsten Zeit, die ich mit neuer Kraft angehen kann :) Wünsche euch noch eine wunderschöne Zeit, in der bestimmt auch viel Neues passieren wird.
      Viele Grüße!!
      Ute

  • Ach, ich freue mich einfach für dich, Ute :) Dass deine Rechnung aufgeht, dass du so tolle Projekte am Start hat und dass es dir einfach gut geht.
    Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht, und werde dich dann hoffentlich irgendwann mal mit deinem Buch im Frauen-Backpack in deinem Hostel besuchen ;)
    Liebe Grüße,
    Conny

    • Aaaach liebe Conny, das wäre auch ganz und gar meine Traumvorstellung ;) Dann aber bitte noch mit einem Film-Scanner unter dem Arm, denn das analoge Fotografieren fehlt mir schon sehr im Moment…
      Ganz liebe Grüße!! <3
      Ute

  • Hi,
    danke für die ausführliche und offene Darstellung. Immer wieder lese ich bei verschiedenen Blogs, dass das Thema „Geld“ täglich aktuell ist. Und die sehr zahlenstarken Blogger fühlen sich zusätzlich dem Druck des Schreibenmüssens ausgesetzt. Wie so vieles im Leben ist auch dies wohl eine Frage der Kompromissbereitschaft.
    Mehr als nachvollziehen kann ich den Mangel an sozialen Kontakten bei ständiger Weiterreise – das hast Du treffend analysiert.
    Viel Erfolg wünsche ich Dir bei Deinen weiteren Plänen, das klingt alles sehr spannend. Freue mich auf Deine nächsten Zeilen,
    Hubert

    • Hallo Hubert,
      tja, Reisen ist leider teuer und selbst als populärer Reiseblogger sind die Angebote seitens Agenturen, Veranstaltern & Co. meist nicht derart lukrativ, dass man davon leben kann. Bei Pressereisen verdient man meist nichts oder muss sogar noch etwas beisteuern. Von daher bleibt einem nichts anderes übrig, sich über alternative Einnahmequellen Gedanken zu machen. Und die Möglichkeiten sind ja wie gesagt Gott sei Dank relativ gut. Vielen Dank auch für deinen Kommentar und weiterhin alles Gute für dich
      Ute

  • Hi,
    das klingt nach einem tollen Plan! Ich bin richtig gespannt wie’s weiter geht, vor Allem mit dem Rucksack-Projekt.
    Ende letzen Jahres war ich für 3 Wochen in Costa Rica mit Rucksack unterwegs und hatte aber noch keinen Rucksack.
    Ich habe auch nichts wirklich passendes gefunden. Es gibt zwar schon Damen-Varianten auf dem Markt, die sind dann aber auch nur für schmälere Rücken und Taillien geschnitten…
    Schlussendlich habe ich dann einen alten Reiserucksack von einer Bekannten ausleihen können. Der war auch ok und ich musste kein Geld für etwas ausgeben, mit dem ich dann nicht richtig zufrieden bin.
    Also Daumen hoch, dass du das nun mal in die Hand nimmst!!!
    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg!
    VG, Ellen

    • Hallo liebe Ellen,
      mit der Suche nach dem richtigen Rucksack schlage ich mich ja auch schon lange herum… vielleicht hast du ja Lust, an der Entwicklung mitzuwirken. Ich würde mir wünschen, dass mir Leserinnen mir mitteilen, was sie gerne hätten, was sie stört usw. Dazu kommt in Kürze ein Artikel und Fragebogen – wäre toll, wenn du teilnimmst!
      Viele Grüße!! ;)
      Ute

  • What a great, honest post with lot’s of practical advice for people who want to get more out of life and just be more free. You are an inspiration Ute!

    • Hi Alex,
      tausend Dank für das schöne Kompliment! Ich freue mich schon auf unseren gemeinsamen Artikel im Herbst :)
      Viele liebe Grüße
      Ute

  • Hallo Ute… was bin ich froh das ich durch Zufall auf Deinen Blog gekommen bin… ich habe mich jetzt den halben Tag durch Deine Seite gelesen und kann nur sagen das Du ein riesen Vorbild für mich bist. Ich selber reise auch seit einigen Jahren allein… allerdings mit dem Womo und dadurch auch “ nur“ durch Europa. Ich finde es soooooo schön zu lesen das es wirklich möglich ist, diesen Traum zu leben. Ich stehe in dieser Hinsicht noch ganz am Anfang, führe meinen Blog erst seit ein paar Monaten, aber Du gibst mir gerade wieder gaaanz viel Mut, Zuversicht und Hoffnung das so ein leben mit viel Arbeit möglich ist! DANKE und eines ist ganz sicher… Deine Seite ist schon bei den Favoriten gespeichert, mich wirst Du so schnell nicht mehr los! DANKE und liebe Grüße, Isa!

  • Liebe Ute,
    dein Blog gibt mir Zuversicht. 3 Monate reisen liegen nun auch hinter mir. Vor einem halben Jahr habe ich noch in meiner feinen 2-Zimmer Wohnung im heimeligen Eimsbüttel / Hamburg gelebt und war beruflich eigentlich sehr erfolgreich. Mit 28 Jahren hatte ich mein Ziel erreicht. Ich war Projektleiterin diverser Sportevents. Ein Job bzw. eine Position für die ich studiert hatte und auf die ich die letzten Jahre hingearbeitet habe – mit Leidenschaft, so dachte ich zumindest. Doch als es dann endlich so weit war und ich mein doch so lang ersehntes Ziel erreicht hatte, kam statt der großen Freude die gähnende Leere. Weder hat sich der Aufstieg erfüllend noch in irgendeiner Weise gut angefühlt. Es war plötzlich einfach nur noch ein Job, von dem ich wusste, dass er mich die nächsten Monate an den Schreibtischstuhl fesseln wird, mir die Freizeit raubt und meiner Gesundheit alles andere als gut tun wird. Es stimmte also etwas nicht. Ich hatte schon lange das Gefühl, dass dieser Job es nicht sein wird, der mein Leben erfüllen würde. Aber da ich ja nun so viele Jahre investiert hatte und auf meine berufliches Ziel hingearbeitet habe musste es ja irgendwie damit weitergehen.
    3 Monate später lag ich mal wieder bis spät in die Nacht hinein im Bett und konnte nicht schlafen. Fragen über Fragen ohne Antworten schwirrten in meinem Kopf herum. Also nahm ich wie so häufig das Buch zur Hand um nach Antworten und einer Richtung für mein Leben zu suchen: Die Kunst des Liebens – von Erich Fromm. Ich schätze es war ca. 5.00 Uhr morgens als der Groschen fiel – ich musste kündigen und meinen lang gehegten Plan ins Ausland zu gehen verwirklichen…es war eigentlich alles so einfach und ging danach ziemlich schnell. Nach Projektende und 6 Monate später hatte ich meinen Job an den Nagel gehängt, meine Wohnung untervermietet, mein Hab und Gut verstaut, erfolgreich ein Work and Holiday Visum für Neuseeland beantragt und ein One-Way Ticket nach Auckland in der Tasche.
    Glücklicherweise hat mich eine Freundin die ersten 2 Monate begleitet. Es fiel sicherlich etwas leichter in den Flieger zu steigen und alles hinter sich zu lassen, in dem Bewusstsein, dass man vorerst nicht alleine unterwegs sein wird. Die Zeit ab Ankunft in Auckland würde ich dann in etwa so beschreiben: Life happens…
    Bus gekauft und dann ging es auf Tour. Erst über die Nord- dann rund um die Südinsel. Fazit: Neuseeland ist ein Traum. 2 Monate im ausgebauten Campervan ohne viel Gepäck und Lasten. Es war eine unsagbar schöne Zeit. Und dennoch, die Fragen und Gedanken haben mich täglich begleitet.

    Mag ich mich so, wie ich bin? Ist meine Zufriedenheit von Orten und/oder Menschen abhängig? Was brauche ich, um Glück zu empfinden? Was bedeutet mir meine Heimat Hamburg bzw. Deutschland? Will ich dauerhaft reisen oder suche ich eher nach einem Ort zum Leben?

    Ich konnte mir kaum vorstellen, dass es in meinem Kopf noch mehr rattern könnte als vor der Abreise. Mit all den Fragen im Gepäck war ich eigentlich nie wirklich frei während der Zeit und an manchen Tagen war das Päckchen mit den Gedanken sehr viel schwerer als mein Reiserucksack. Aber wie du schon geschrieben hast, plötzlich kam die Kreativität zurück, das Gefühl für etwas Leidenschaft zu hegen, der Bauch der einen fühlen lässt, dass es richtig ist. Ich bin noch lange nicht dort, wo du bereits angekommen bist. Einen Plan vom Leben nach der Zeit habe ich noch nicht. Aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Ich habe das Gefühl, dass ich zumindest eine Richtung im Kopf habe, die sich gut anfühlt und die ich gehen möchte. Auf die ein oder andere oben aufgeführte Frage habe ich bereits eine Antwort gefunden und da ich noch 8 Monate in diesem Land verbringen darf und im Zweifel einfach weiterreise, bin ich guter Dinge, dass ich weitere Antworten finde. Denn „Life happen“. Und bisher hat es das gut mit mir gemeint.
    Nichts desto trotz gibt es auch diese Tage, an denen alles über einen hereinbricht. Man vermisst die Familie, die Freunde, den Freund, die Heimat und irgendwie auch vieles, was einen doch in der Zeit vor der Abreise so genervt hat. Trotz lieber netter Menschen um einen herum fühlt man sich einsam. Mein Plan, mir in Wellington nach den 2 Monaten des Reisens einen Job und ein Zimmer zu suchen ist aufgegangen. Ich arbeite nun in einer Bar und habe ein Zimmer in einer WG. Also ein komplett anderes Leben als zu meinem vorherigen. Der Job macht mir tierisch Spaß. Keine große Verantwortung, nette Menschen, ein bisschen quatschen, Blödsinn machen und nach Feierabend hat man Feierabend. Den Tag über kann ich die Sonne genießen, die Stadt entdecken oder einfach nur im einem Kaffee sitzen und meine Gedanken über die Zukunft schweifen lassen.
    Wie du schon sagst, einfach in den Tag hineinleben. Es ist ein tolles Gefühl und ich genieße es. Sicherlich möchte ich so nicht mein restliches Leben verbringen. Dennoch gibt es mir Zeit und Ruhe meine wirkliche Leidenschaft wieder zu entdecken und vielleicht einen Weg zu finden irgendwann damit Geld zu verdienen. Aber auch die Zweifel bleiben und die immerwährende Frage: Was mache ich hier eigentlich? Ich hoffe, auch darauf gibt es irgendwann eine Antwort und die Reise wird mich auf den richtigen Weg bringen.

  • Hallo Ute!
    Ich bin eher durch Zufall auf deinen Blog gestoßen und habe mich direkt verliebt. Du gibst dir wirklich so viel Mühe damit und wie ich hier lese, überwältigst du nicht nur mich. Ich werde mich jetzt erst einmal durch alle Seiten klicken und über deinen Ausstieg und dein „neues“ Leben lesen! :)
    Mein Leben führt mich über Pfingsten nach Italien, in ein Hotel in Tisens. Sehr schön, aber so ein Abenteuer wie du es lebst, würde mir sicher auch gefallen!
    Liebe Grüße :)
    Carina

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