Sri Lanka

Sri Lanka: Ella – Nanu Oya – Nuwara Eliya

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Heute Morgen sollte sie also endlich losgehen, die berühmt berüchtigte Zugfahrt nach Nanu Oya. Meine anfängliche Enttäuschung über den ausgebuchten Observation Saloon am Zugende und das überraschend preisgünstige Ausweichen auf die 1. Klasse stellte sich letzten Endes als gute Alternative heraus!

Einfahrt des Zuges nach Nuwara Eliya pünktlich um 9.45 Uhr. Ungefähr 100 Menschen warteten mit mir an diesem Bahnsteig. Ich war gespannt, was mich nun auf dieser Zugfahrt erwarten würde, von der alle so schwärmen. Ich ging davon aus, dass es einfach dieses nostalgische Feeling sein würde, was man mit solch einem alten Zug verbindet. Und ich sollte recht behalten. Das Abteil der 1. Klasse war angenehm, Frühstück mit Kaffee und Sandwich, eine Wasserflasche sowie auch später ein Mittagessen, das aus Reis mit spärlichem Gemüse bestand, waren im Preis inbegriffen.

Die 1. Klasse hat den großen Vorteil, dass vor und hinter dem Wagon ein offener Zwischenteil besteht, an dem man sich für Foto- und Filmaufnahmen aufhalten kann. Wer die Fahrt ausschließlich im Sitzen verbringen möchte, reserviert sich am besten einen Sitz auf der linken Seite (in Fahrtrichtung), also A oder B. Die meisten Täler, Teefelder und Orte werden auf dieser Seite erscheinen.

Mit der Zeit kam nicht nur starker Nebel auf, sondern es wurde auch richtig kühl in den Bergen. Wer sich also von der Klimaanlage im Abteil draußen erholen möchte, muss auch dort mit ziemlich niedrigen Temperaturen rechnen. Die Stimmung an sich ist jedenfalls super und die Fahrt wirklich ein tolles Erlebnis. Dieser Zug hat einen weiteren Fan gewonnen.

Am Bahnhof Nanu Oya angekommen, warteten schon zwei Singhalesen auf mich. Und nun nahm das Schicksal seinen Lauf… Der Kleinere hing mir noch am Bahnhof so eine peinliche, nasse Hawaii-Kette aus frischen Blumen um den Hals und los ging die Fahrt aufwärts in die Berge. Die Serpentinen stellten meinen Magen auf die Probe.

Bis zu meiner Unterkunft dauerte es im Nebel und Regen bei zahlreichen matschigen Baustellen mindestens eine halbe Stunde und währenddessen bekam ich schon einmal einen ersten Eindruck von dem Ort Nuwara Eliya, den man auch liebevoll „Klein-England“ bezeichnet.

Die Landschaft gefällt mir unglaublich gut. Das kräftige Grün, der Nebel, Wasserfälle und selbst der Regen beim Anblick der tollen Häuser bringen eine tolle Stimmung in diesem Ort im Hochland. Auf die Kälte hier war ich allerdings gar nicht so eingestellt, es fühlte sich irgendwesentlich kühler an als 15°C.

Der Guide für die heutige Tour hatte sich für etwa vier Stunden ein mehr oder weniger interessantes Programm ausgedacht: zwei Wasserfälle, eine Teeplantage mit Führung, Einblick in den Ort, der schöne Lake Gregory, eine Erdbeerfarm und zum guten Schluss das höchste Dorf der Insel: Kalapura.

In der Teeplantage war es düster, aber das Gebäude hatte Charme. Die Führung gab einen guten Eindruck über die verschiedenen Arbeitsprozesse Trocknen, Häckseln, Aussortieren usw. In dieser Plantage wurde nur schwarzer Tee verarbeitet.

Hierbei erfuhr ich auch, dass der weiße Tee aufgrund seiner aufwändigen Herstellung der teuerste Tee sein soll. Da stellt sich die Frage, in welchen Mengen er in unseren modernen Erfrischungsgetränken enthalten ist.

Den See Gregory erreichten wir nach dem Passieren eines Golfplatzes, eines Cricket-Stadions und einer riesigen Pferderennbahn. Klingt irgendwie alles sehr britisch, oder?

Ich bin sicher, dass die Gegend hier bei Sonne ohne Nebel eine ganz andere Stimmung verbreitet, aber diese werde ich aufgrund meiner Abreise morgen früh wohl nicht mehr miterleben. Das lt. Aussage meines Fahrers höchstgelegene Dorf der Insel Sri Lanka heißt Kalapura, das sogar über einen eigenen View Point verfügt – und das mit einer  atemberaubenden Aussicht!

Die Nacht verbrachte ich im MountView Cottage, das nicht weit entfernt war.

Geschrieben von
Ute Kranz

Als Gründerin und Inhaberin dieses Reiseblogs teile ich seit 2013 meine Begeisterung fürs Reisen und eine bewusste Lebensgestaltung. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich zudem verstärkt mit gesellschaftlich relevanten Themen.

2 Kommentare

  • Und hat es geklappt? :)
    Es war soo soo schön dort oben. Wir waren im höchst gelegenen Dorf in einer sehr schönen Unterkunft und haben bei einem Spaziergang sogar mit den einheimischen Jugendlichen Cricket gespielt! :) Das war sehr cool. Ich habe allerdings auch so gefroren in der Nacht. Ich hatte schon alles an, was ich dabei hatte und bat dann um eine 2. Decke. Ich wusste auch, dass es kühl werden wird, aber so kalt – damit habe ich nicht gerechnet :)

    • Hallo liebe Caro,
      wie schön, dass du dich dort auch so wohl gefühlt hast! Ich denke auch gerne an diese Reise zurück.
      Alles Liebe,
      Ute

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