Mansplaining – Wenn Männer dir die Welt erklären
Wenn ich auf die vergangenen Jahre zurückblicke, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass fortwährende Begegnungen mit belehrenden, be- und abwertenden Kommentaren und E-Mails durch Männer mal ein normaler Bestandteil meines Alltags sein würden. Und es wird mehr. Die sozialen Medien sind mittlerweile überflutet von meist anonymen, nicht einsehbaren Profilen, die es sich zum Ziel gemacht haben, Frauen in irgendeiner Form zu kritisieren, zu korrigieren oder abzuwerten.
Mansplaining, ein Begriff aus ‚man‘ (Mann) und ‚explaining‘ (erklären), beschreibt die Tendenz mancher Männer, Frauen Dinge überheblich oder bevormundend zu erklären – oft ungefragt und trotz bereits vorhandenen Wissens oder Könnens der Frauen. Es spiegelt eine Machtungleichheit und die Annahme wider, dass männliche Perspektiven überlegen sind.
In diesem Artikel möchte ich verdeutlichen, warum es für Männer von Bedeutung sein sollte, das Empfinden von Frauen gegenüber Mansplaining zu verstehen, und warum es dringend notwendig wäre, dass Männer sich ihrer eigenen Verhaltensweisen bewusst werden. Die häufig fehlende Augenhöhe von Männern, sei es im persönlichen Umfeld oder in öffentlichen Diskursen, hat mich dazu bewegt, vor einigen Jahren meine Grundausbildung in gewaltfreier Kommunikation (GfK) zu absolvieren.
Warum neigen Männer zum Mansplaining?
Hier spielen verschiedene Aspekte eine Rolle, die diese Neigung und Ausprägung erklären können. Dazu gehören in erster Linie:
- Erlernte Stereotypen: Schon von klein auf werden uns bestimmte Bilder von „typisch männlich“ und „typisch weiblich“ vermittelt. Das kann dazu führen, dass manche Männer denken, sie müssten immer alles erklären, während Frauen eher in die Rolle der Zuhörerinnen und Lernenden gedrängt werden. Dieses Ganze sorgt dafür, dass eine ziemlich schräge Machtverteilung entsteht, bei der einige Männer denken, ihre Sichtweise sei irgendwie wichtiger oder überlegen.
- Macht und Dominanz: Menschen suchen oft nach Möglichkeiten, um sich dominanter zu präsentieren, um ihr Selbstwertgefühl aufzubessern oder Unsicherheiten zu kaschieren. Zusätzlich wird Männlichkeit selbst heute noch immer mit Dominanz, Stärke, finanziellem Erfolg und Führungsqualitäten assoziiert, was dazu beitragen kann, dass einige Männer versuchen, ihre Macht zeigen zu wollen, indem sie Frauen etwas bevormundend erklären und deren Meinungen abwerten.
- Mangelnde Empathie oder eingeschränkte Kommunikationsfähigkeiten: Soziale Normen, unzureichende emotionale Intelligenz, stereotype Geschlechterrollen und fehlende Kommunikationserziehung können dazu führen, dass einige Männer Schwierigkeiten haben, sich in die Sichtweisen anderer, insbesondere von Frauen, hineinzuversetzen und angemessen darauf zu reagieren. Wenn Jungen zum Beispiel dazu erzogen werden, ihre Emotionen zu verbergen oder Emotionen als Zeichen von Schwäche anzusehen, kann dies später dazu führen, dass es ihnen schwerfällt, sich in andere Menschen einzufühlen.
- Neid: Viele Frauen sind in den sozialen Medien inzwischen sehr erfolgreich, bekommen viel Anerkennung und trauen sich häufig, unangenehme Themen anzusprechen oder sich für etwas einzusetzen. All diese Aspekte können bei einem Mann Neid hervorrufen, der auf dem Glauben basiert, dass die verbale Abwertung der betreffenden Person bzw. Frau zur Steigerung des eigenen Selbstwertgefühls führen kann. Sozialer Abwärtsvergleich = wenn es ihr schlechter geht, geht es mir wieder besser. Treffend beschrieben in diesem Instagram-Post von Reschke Fernsehen
- Angst vor Veränderung: Frauen gewinnen zunehmend an Unabhängigkeit und Erfolg. Gleichzeitig werden durch die Klimakrise traditionelle Elemente der Männlichkeit wie Fleischkonsum oder PS-starke Autos hinterfragt. Die Angst vor solchen Veränderungen könnte bei einigen Männern Sorgen hervorrufen, dass ihre herkömmliche Vorstellung von Männlichkeit infrage gestellt wird. Diese Unsicherheit kann zu Abwehrhaltungen führen, bei denen Frauen abgewertet werden, um die eigene männliche Identität zu schützen.
- Vorbilder: Einige einflussreiche Männer in den Medien wie Pocher, Schmidt, Raab oder Nuhr haben gemeinsam, dass sie ihren Erfolg teilweise auf Kosten der Abwertung anderer aufbauen. Das Verspotten von Menschen mag oberflächlich betrachtet lustig und harmlos wirken, jedoch stellt es bereits eine subtile Form verbaler Gewalt dar. Auch wenn sich diese vorgenannten Prominenten nicht auf Frauen fokussieren, kann dennoch bei dem einen oder anderen Mann der Eindruck entstehen, dass die Belustigung über andere, einschließlich Frauen, als maskulin und erfolgversprechend angesehen wird. Abwertung und Spott bringt leider immer viele Likes.
- Misogynie/Frauenhass: Frauenhass kann aus einer Kombination von Faktoren wie tief verwurzelten, anerzogenen Vorurteilen, persönlichen Erfahrungen oder dem Einfluss gesellschaftlicher Normen entstehen. Dies äußert sich dann in negativen Einstellungen, abwertendem Verhalten und Diskriminierung gegenüber Frauen. Misogynie kann sich auf vielfältige Weise zeigen, von subtilen Bemerkungen und Herabwürdigungen bis hin zu offener Feindseligkeit und Gewalt.
Wie kommt Mansplaining bei Frauen an?
Mansplaining, das ich gerne auch als Klugscheißen bezeichne, kann bei Frauen auf vielfältige Weise wirken und ist natürlich stark abhängig von Kontext, Häufigkeit und der Beziehung zum Gesprächspartner. Frauen, die mit dieser Art bewertender oder bevormundender ‚Kommunikation‘ weniger vertraut sind, können Frustration oder Unbehagen verspüren. Es besteht auch die Möglichkeit, dass einige Frauen den Eindruck gewinnen, nicht ernst genommen oder als weniger kompetent angesehen zu werden, was sich negativ auf ihr Selbstwertgefühl auswirken kann.
Dennoch möchte ich allen betroffenen Frauen nahelegen, solche Kommentare niemals persönlich zu nehmen. Vor allem abwertende Bemerkungen oder stark urteilende, persönliche Äußerungen sagen am Ende viel mehr über den Absender aus, dem es offensichtlich am notwendigen Stil mangelt, höchstwahrscheinlich unter einem geringen Selbstwertgefühl leidet und wenig Einfühlungsvermögen aufweist, wie die oben genannten Punkte verdeutlichen.
Die Tatsache, dass viele dieser Männer anonyme Profile verwenden, deutet darauf hin, dass sie sich ihrer belehrenden oder oft respektlosen Äußerungen bewusst sind und Konsequenzen vermeiden wollen. Dieses Verhalten lässt auf eine gewisse Feigheit oder zumindest Unsicherheit schließen, da sie nicht bereit sind, ihre Meinungen offen zu vertreten und die damit verbundene Verantwortung zu tragen. Es erweckt auch den Eindruck, dass ihre Form von ‚Kommunikation‘ darauf abzielt, Frauen zu dominieren, ohne selbst in einen konstruktiven Dialog zu treten.
Eine Entwicklung, die ich persönlich als Empfängerin solcher regelmäßigen Belehrungen mittlerweile äußerst unangenehm finde, ist die Tatsache, dass die Gefahr größer wird, dass sich mein Männerbild verändert. Durch die Vielzahl der Mansplaining-Kommentare kann man sich gar nicht mehr davor verwehren, sich darüber zu belustigen und die teils absurden Äußerungen zu belächeln. Während Frauen sich ständig weiterentwickeln und Meisterinnen der Anpassungsfähigkeit sind, stagniert die kommunikative Entwicklung vieler Männer.
Men Explain Things to Me
Der Begriff Mansplaining entstand in den frühen 2000er Jahren und wurde maßgeblich durch einen Webcomic der Schriftstellerin Rebecca Solnit populär gemacht. In ihrem Essay „Men Explain Things to Me“ aus dem Jahr 2008 beschreibt die Autorin eine Situation, in der ein Mann ihr eine Buchzusammenfassung gibt, ohne zu wissen, dass sie selbst das Buch geschrieben hat. Dieses Verhalten führte dazu, dass Solnit den Begriff „Mansplaining“ verwendete, um solche Fälle von paternalistischer (bevormundender) Kommunikation zu kennzeichnen.
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Wo ist es nur, das moderne Männerbild?
Männer haben es in mancher Hinsicht nicht leicht. Frauen zwar auch nicht, jedoch besteht für uns immerhin der enorme Vorteil, dass wir uns frei zwischen Femininität und Maskulinität bewegen können, ohne auf gesellschaftliche Hürden zu stoßen. Bei Männern hingegen scheint es bislang nur im Fußballstadion Raum für Emotionen (Umarmung zwischen Männern, Weinen etc.) zu geben, während das fest verankerte Männlichkeitsprinzip nur schwer aufzubrechen ist. Hier könnte die queere Bewegung eigentlich als wertvolle Bereicherung für unsere Gesellschaft betrachtet werden, da sie sich für eine offene und vorurteilsfreie Gesellschaft einsetzt.
Wir stehen vor einer Zeit eines gravierenden Wandels, der bereits in vollem Gange ist. Männer werden nicht umhin kommen, sich aktiv für ein moderneres Männerbild einzusetzen, das ihnen auch viel mehr Freiheiten einräumen würde. Einige der heute seltsamerweise populären Ansichten zeichnen ein engstirniges, rückwärtsgewandtes und teilweise menschenfeindliches Zukunftsbild. Ich persönlich wünsche mir sehr, dass Männer ihr Potenzial nutzen, um Fortschritt zu fördern anstatt in veralteten Denkmustern zu verharren. Sich psychologische Hilfe holen, wenn sie ihre Aggressionen nicht angemessen kontrollieren können. Und einsehen, dass verbale Gewalt in erster Linie ihnen selbst schadet, weil sie dadurch ihren eigenen Respekt sowie ihre Glaubwürdigkeit untergraben.
Jungs, wir schaffen das: Ein Kompass für Männer von heute
„Mannsein ist kompliziert geworden.“, sagt der Autor Markus Theunert, Dipl.-Psychologe, Gesamtleiter von männer.ch, dem Dachverband progressiver Schweizer Männer- und Väterorganisationen. Er gibt viele Beispiele aus seiner Männer- und Beratungsarbeit. Gewalt, Krieg und Klimakrise werden durch toxische Männlichkeitsnormen befördert und prägen das beklemmende Grundgefühl der Gegenwart. Doch was kann man(n) dagegen tun? „Viel!“, meint der Psychologe Markus Theunert und legt dank 25 Jahren fachlicher Praxis einen Kompass vor, der Männern Trittsicherheit auf ihrem ganz persönlichen Weg der Emanzipation vermittelt.
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Anmerkung: Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Geschlechterdynamik zwischen Männern und Frauen und den Machtstrukturen, die das Verhalten von Männern beeinflussen. Ich bitte daher um Verständnis, dass in dieser speziellen Diskussion andere Gender-Perspektiven nicht behandelt werden.
Kommentare
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Was für ein lustiger Zufall. Ich schaue gerade Tatort ‚Borowski und die Angst der weißen Männer‘ und als ich zwischendurch aufs Handy schaue, komme ich über einen Link geradewegs auf diesen Artikel :-))) Ich selbst bin aktiv im Tierschutz und für mich sind die Angriffe auf Instagram und TikTok eine echte Herausforderung. Da ich sagen mir mal kein Normalgewicht habe, geht das häufig auch schwer unter die Gürtellinie und das ist oft sehr verletzend. Twitter geht erst recht nicht. Weiß oft nicht, ob ich da lachen oder weinen soll, vieles ist einfach so armselig. Es ist einfach krass, dass diese Menschen nicht checken, wie ihre verbalen Auswüchse bei anderen ankommen und wie sie sich bei anderen auswirken.
Du hast keine Lösungen vorgeschlagen, wie man damit am besten umgeht. Ich denke mir manchmal, dass es da wenig Hoffnung gibt, oder was meinst du? Ich habe eher das Gefühl, dass es immer krasser wird. Das Verhalten der Männer (nennt man glaube ich Incels) im Tatort fand ich noch nicht mal schockierend, also da sieht man irgendwie, dass man das als Frau schon als normal ansieht. Find’s jedenfalls gut, dass du das Thema ansprichst und gewaltfreie Kommunikation hört sich spannend an, vielleicht magst du ja in Zukunft nochmal etwas dazu schreiben, mich würde das total interessieren.
Viele Grüße und schönen Abend noch
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OMG, diese Kommentare ?? Mir geht das schon seit einigen Monaten extrem auf den Keks auf Instagram und ich merke schon, dass ich mir häufiger überlege, ob ich was kommentieren soll oder nicht. Kennst du den Account von Silvi Carlsson? Sie beschreibt das Thema Mann auf eine sehr humorvolle Weise und das gefällt mir echt gut. Da denke ich immer, oh Gott, ich bin nicht allein. Find’s gut, dass du das thematisierst und trotzdem fällt es mir schwer, diesen teilweise Hate nachzuvollziehen. Bei vielen Typen denke ich oft, dass sie im Grundschulalter stehengeblieben sind ? Liebe Grüße!
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Hey Ute,
zunächst entschuldige, dass ich hier anonym auftrete, aber ich möchte nicht mit meinen persönlichen Erfahrungen über Google gefunden werden können. Ich bitte um Verständnis. Ich wusste bis vor kurzem nicht, was Mansplaining ist, aber genau dieses Verhalten hätte mich fast meine Ehe gekostet. Ich bin so aufgewachsen, dass der Mann entscheidet, der Mann es besser weiß, der Mann besser Autofahren kann usw., und habe das auch in meiner Beziehung weitergelebt. Wir haben jedoch nach einer gewissen Zeit ständig gestritten, meine Frau war dabei häufig gereizt und explosiv und erst in der Therapie hat sich herauskristallisiert, dass ich ihr unbewusst permanent meine Meinung aufdrücken wollte und nie von meinem Standpunkt abgerückt bin. Die Theraie hat uns oder besser gesagt mich gerettet und ich bin wahnsinnig froh über diesen zunächst unangenehmen Schritt, heute sehe ich viele Dinge durch eine andere Brille und dennoch gelingt es mir nicht immer. Ich finde es gut, dass du darauf aufmerksam machst, auch wenn es sicher nicht jedem gefallen wird.
Viele Grüße! -
Ute, ich liebe einfach deine kritische Art! Mir fiel in letzter Zeit erschreckender Weise eher die weibliche Seite ins Auge. Wie viele Frauen stellen sich aktuell hinter so einen Typen wie Lindemann und verteidigen das alles bis ins letzte Detail? Versteh ich nicht und werde ich auch nie verstehen. Und dafür muss man glaube ich keine große Feministin sein, um das schrecklich zu finden. Den Begriff hier kannte ich noch nicht und fürchte, darauf werde ich nun zusätzlich häufiger achten :D
Viele Grüße aus dem schönen Norden,
Mareike -
Herrlich, die Kommentare unter diesem Beitrag :)))) Die Sprüche der beiden Herren erinnern mich an das Niveau einer 5. Klasse. Vielleicht sollte sich der „Racer“ mal ein bisschen besser informieren, dass kluge Frauen in der Regel nicht deshalb ohne Partner sind, weil sie keine Auswahl haben, sondern weil es so wenig gute Männer gibt. Wer kennt ihn nicht, den Spruch „Männer sind wie Klos: Entweder besetzt oder beschissen!“ :)) Aber Spaß beiseite, es ist wirklich ein Trauerspiel, aber die Tatsache, dass es in den Medien immer häufiger thematisiert wird, lässt mich hoffen, dass es irgendwann einmal einen Wandel geben wird.
Liebe Grüße und freue mich auf weitere Artikel
Antje -
Hi Ute,
vielen Dank für diesen tadellos auf den Punkt gebrachten Artikel! Mir gefällt vor allem die übersichtliche Analyse zu den Gründen des Mansplainings. Ich hoffe, dass der Beitrag rege geteilt wird – vielen scheint dieses Thema ja noch gar nicht bekannt zu sein. Oft werden solche Situationen selbst von den „gemansplainten“ Personen gar nicht wahrgenommen, weil es (u.a.) in Deutschland (noch) so selbstverständlich ist. Einige der Kommentare hier bestätigen das ja leider. Die Rollenbilder sind sehr starr und werden hartnäckig konserviert.
Als männlich gelesene Person wird einem im Alltag auch weiter ständig (von M und W) diese Rolle zugeschrieben, auch wenn man sich ausdrücklich davon distanziert. Umgekehrt würde ich ähnliches vermuten… Mir wurde kürzlich von einer psychiatrischen Pflegekraft u.a. erklärt, dass Kinder die männliche/weibliche Rolle von Vater/Mutter zur Orientierung während ihrer Entwicklung bräuchten. Selbst in solchen Einrichtungen mit umfassender psychologischer Kompetenz werden „Männer sind so“ versus „Frauen sind so“- Sprüche unkritisch auf Leute projiziert. Daher fällt mir zu dem Punkt „Erlernte Stereotypen“ noch der Aspekt „Kultivierte Stereotypen“ ein. Insofern teile ich auch deine Meinung zur Rolle der Queeren Bewegung! Dort sehe ich die effektivsten Impulse.Liebe Grüße
Dennis -
Ich finde, die Mansplain-Debatte ist ein wenig übertrieben, und hat vor allem auch damit zu tun, dass Frauen sich manchmal unsicher sind, und meinen, dass Mann sie in der Diskussion nicht ernst nimmt. Aber eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Mann fühlt sich in der Diskussion eingeschüchtert und unsicher, und hat deswegen einen Mansplain-Bedarf.
Die Gründe für das Mansplaning sind ja im Artikel gut zusammengefasst. Aber wenn das die Gründe sind, warum fühlt sich Frau dann so angegriffen davon? Außerdem spielen bei dem Erklärbedarf der Männer auch Hormone eine Rolle, sie können den emotionalen Teil der Aussage nicht parsen und versuchen dann, ihr Problem damit mit (Pseudo-)faktenschwemme zu übertünchen. Schönes Beispiel oben bei der Diskussion über Klima: Frau – „das macht mir Angst“ Mann *Abwehrreaktion* – „bla, bla, bla“. Das Beispiel von dem Mann, der einer Autorin ein Buch erklären wollte, das sie selbst geschrieben hat, also offensichtlich einen Haufen Unsinn erzählt hat ohne wirklich eine Ahnung zu haben… stellt euch mal vor, was ihr gefühlt hättet, wenn euch das passiert wäre. Der arme Kerl kann einem doch eigentlich leid tun. Wenn ich so etwas lese fühle ich eine Mischung aus Erheiterung und Mitleid, und wenn ich es erlebe ist es auch nicht anders. Meinen Respekt verdient er sich mit der Aktion jedenfalls nicht, sondern das Gegenteil. Was will er damit erreichen? Wahrscheinlich weiß er es selbst nicht.
Nehmt es nicht alles so ernst. Seht es einfach als das, was es ist… ein Zeichen männlicher Unsicherheit. Wenn er wirklich mehr Ahnung und bessere Argumente hätte, bräuchte er nicht die Krücke, glauben zu müssen, dass er es besser weiß, weil er ein Mann ist. Ein Mann, der sich seiner selbst und seinen Gefühlen sicher ist, braucht auch nicht zu mansplainen, sondern kann auf einer Ebene zuhören und antworten.
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Markus
„Das Verspotten von Männern mag oberflächlich betrachtet lustig und harmlos wirken, jedoch stellt es bereits eine subtile Form verbaler Gewalt dar.“
Ich habe herzlich gelacht, und mir dabei gedacht… „ein ausgesprochen männlicher Artikel“ hätte auch in gespiegelter Form von einem deiner beschriebenen Erklärbären kommen können.
Gibt’s eigentlich auch sowas wie Womansplaining?
Gruß von der Insel